Zinseszins        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Literatur ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]

Als "Zinseszins" wird gemeinhin eine Hypostasierung einer Zinsrechnung bezeichnet, in welcher der Zins periodisch dem Kapital zugerechnet wird, wodurch sich das zu verzinsende Kapital jeweils um den periodischen Zins vergrössert, was für viele Sparformen (etwa Sparbücher, Sparkonti) typisch ist und kaum je auffällt, was aber bei grossen (Staats)Verschuldungen zu hohen Zinssätzen für viel Aufregung - und eben auch für die Hypostasierung - sorgt.

Der verzinste Betrag wächst in n Jahren gemäss der Formel [K0 ( 1 + p/100) hoch n], also exponentiell.

Das Problem ist der Zins. Das jedes Vermögen bei gleichem Zinssatz umso mehr Zins abwirft, je grösser es ist, ist logisch. Zinseszins bezeichnet also eigentlich nur eine Berechnungsformel.


Der Zinseszins-Effekt

In einem Bonmot von Albert Einstein als "größte mathematische Entdeckung aller Zeiten" bezeichnet.

Die exponetielle Funktion lässt das Kapital - oder die Schulden - schnell und immer schneller grösser werden.

Die 72er-Regel:
Eine Faustformel aus der Zinseszinsrechnung besagt, das 72 durch den Zinssatz geteilt die Jahre ergibt, in denen sich der Nennwert verdoppelt. Wenn im Global Wealth Report der Credit Suisse nun (2012) steht, das sich das Vermögen aller, die mehr als eine Million besitzen im letzten Jahr um 29% erhöht hat, dann folgt daraus das die infamous 1% in 3 bis 4 Jahren, also um 2015 herum ihr Vermögen verdoppelt haben werden.

     
Zins und Zinseszins auf Anfangs-Vermögen


Wie sich das Weltvermögen durch Zinsen umverteilt
http://blogs.wsj.com/wealth/2011/10/19/millionaires-control-39-of-global-wealth/?mod=WSJBlog

Die ganz alltägliche Wahn-Vorstellung:

Der Zinseszins-Effekt

Wenn man aber die Zinszahlung nicht verbraucht, steht diese im Folgejahr als Anlagekapital zur Verfügung und bringt dann wieder Zinsen. Wenn die Zinserträge nicht entnommen werden, sondern wenn sie auf das bereits vorhandene Kapital draufgepackt werden, entsteht der sogenannte Zinseszins-Effekt. Albert Einstein bezeichnete den Zinseszins-Effekt als "größte mathematische Entdeckung aller Zeiten":

Dem können wir nur voll und ganz zustimmen, wie leicht aus der obigen Darstellung zu entnehmen ist. Der Zinseszins-Effekt ist wirklich bemerkenswert, denn „ohne etwas zu tun, werden aus Euro 10.000,00 in dreißig Jahren bei einem Zinssatz von 4 % immerhin Euro 32.434,00, also mehr als das dreifache. Bei einem Zinssatz von 8 % sind es sogar Euro 100.626,60 nach dieser Zeitspanne durch den Zinseszins-Effekt. Dies bedeutet eine Verzehnfachung (!) des eingesetzten Kapitals, wie gesagt „ohne etwas zu tun“.<&p> Ein anderes Beispiel: Wenn man nur 10 Euro monatlich anlegt und diese Zahlungen wieder mit 4 % verzinst bekommt, ergibt sich nach dreißig Jahren durch den Zinseszins eine Summe von etwa Euro 6.800,00 obwohl nur 3.600,00 eingezahlt wurden. Bei einem Zinssatz von 8 % verdreifacht sich die eingezahlte Summe auf circa Euro 14.300,00.

Die Konsequenz daraus ist: Hüten Sie sich vor Schulden, bilden Sie Vermögen, werden Sie Gläubiger, stellen Sie dieses Vermögen gegen Zins anderen zur Verfügung und bilden Sie mit dem Zinseszins weiteres Vermögen...

     
Abb. 7: Zinseszins u. Anfangs-Vermögen addieren sich zu Euro 32.484,00
Formeln für Fäuste Eine Faustformel aus der Zinseszinsrechnung besagt, das 72 durch den Zinssatz geteilt die Jahre ergibt, in denen sich der Nennwert verdoppelt. Wenn im Global Wealth Report der Credit Suisse nun steht, das sich das Vermögen aller, die mehr als eine Million besitzen im letzten Jahr um 29% erhöht hat, dann folgt daraus das die infamous 1% in 3 bis 4 Jahren, also um 2015 herum ihr Vermögen verdoppelt haben werden. http://blogs.wsj.com/wealth/2011/10/19/millionaires-control-39-of-global-wealth/?mod=WSJBlog http://de.wikipedia.org/wiki/72er-Regel
 
[wp]