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Vier-Ohren-Modell .... Schulz von Thun ...

Das Vier-Seiten-Modell (auch Nachrichtenquadrat, Kommunikationsquadrat oder Vier-Ohren-Modell) von F. Schulz von Thun ist ein Modell der Kommunikationspsychologie, mit dem eine Nachricht unter vier Aspekten oder Ebenen beschrieben wird: Sachinhalt, Selbstkundgabe, Beziehung und Appell. Diese Ebenen werden auch als „vier Seiten einer Nachricht“ bezeichnet. Das Modell dient zur Beschreibung von Kommunikation, die durch Missverständnisse gestört ist.

Mit dem Vier-Seiten-Modell kombiniert Schulz von Thun zwei psychologische und sprachtheoretische Analysen. Paul Watzlawick postulierte, dass jede Aussage unter einem Inhaltsaspekt und einem Beziehungsaspekt verstanden werden könne (zweites Axiom).[1] Der Sprachtheoretiker Karl Bühler beschrieb im Organon-Modell sprachliche Zeichen anhand dreier semantischer Funktionen: Ausdruck, Appell und Darstellung.[2] Solche Modelle sind in der Linguistik auch als Modelle der Sprachfunktionen geläufig.

Das Konzept, dass Nachrichten über vier Seiten verfügen, wurde bereits von Ivor Armstrong Richards in seinem Buch Practical Criticism (1929) entwickelt. Bei ihm heißen die vier Seiten sense (worüber der Sprecher spricht), feeling (Gefühle und Haltung des Sprechers zum Nachrichteninhalt), tone (Haltung des Sprechers zum Hörer bzw. Leser) und intention (willentlicher oder unwillentlicher Effekt, den der Sprecher auslösen möchte).[11] Nach eigenen Angaben hat Schulz von Thun sein Modell jedoch unabhängig von Richards entwickelt.


 
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