Rolf Todesco

(m)eine
Kybernologie

Diese Kybernologie ist eine Kybernologie. Ich spreche von (m)einer Kybernologie, weil ich in der öffentlichen Kommunikation sehr verschiedene Auffassungen und keinerlei Allgemeingültikeiten erkenne.

Aktuell herrscht gerade etwas Chaos, weil das verschiedene Blog-Beiträge sind

Als Kybernetik bezeichne ich den Teil der Technik, der sich mit automatischen Mechanismen befasst. Die Kybernologie sehe ich in diesem Sinne als Teil der Technologie. Als "Logie" oder Lehre bezeichne ich propagierte Weltanschaungen, also Formen von Wissen, die in genau dieser Form tradiert werden sollen. Die Techno-Logie begründet das Begreifen oder Denken durch Kategorien, die in der Entwicklung der Technik generiert werden, was insbesondere auch in der Vorstellung eines toolmaking animals zum Ausdruck kommt.

Mit toolmaking animal bezeichne ich in gewisser Hinsicht einen spezifischen Moment einer dort geteilten Entwicklung des Menschen. Ich unterscheide eine naturhistorische Entwicklung innerhalb des Tierreiches, die mit dem Auftreten des Menschen abgeschlossen ist, und eine sozialhistorisch Entwicklung des Menschen, die mit dem Auftreten des Menschen beginnt und in welcher sich nicht mehr der Mensch, sondern dessen Lebensverhältnisse als Kultur entwickeln. Menschen kann ich beispielsweise - wenn mir das gefällt - als toolmaking animals sehen. Dann beobachte ich im Tierreich eine Entwicklung hin zur Verwendung von Objekten, welche am Schluss den Menschen als Herstellenden hervorbringt, und eine zweite Entwicklung, in welcher sich die Menschen dadurch entwickeln, dass sie ihre Werkzeuge entwickeln.

Die Technologie beschreibt in diesem Sinne vordergründig die Entwicklung der Werkzeuge. Als Lehre aber beschreibt sie die Entwicklung der Werkzeughersteller und deren Selbstverständnis als Werkzeughersteller, das sich in begrifflichen Kategorien und Konzepten zeigt, die der Technik entwickelt werden. Wo die Technologie evolutionstheoretisch beobachtet, beobachtet sie die Entwicklung der Technik quasi zurückblickend durch die Kategorien der jeweils jüngsten Entwicklungsstufe. Evolutionstheoretisch ist der Automat ein Schlüssel zum Verständnis der Werkzeuge, so wie die Anatomie des Menschen ein Schlüssel zur Anatomie des Affen ist.

Automaten sind in einer bestimmten kybernetischen Perspektive explizit geregelte Maschinen. Maschinen sind Wekzeuge, die nicht von Lebewesen angetrieben werden. In dieser Logie stellt der Mensch zunächst Werkzeuge her, die er selbst antreiben und selbst steuern muss. Dann verwendet er Kraftmaschinen, um die Werkzeuge anzutreiben. Schliesslich konstruiert er Automaten, die durch Prozessoren gesteuert werden. Der Entwicklungsstufe der Kraftmaschine entspricht ein Bewusstsein für Energie, den Automaten entspricht ein Bewusstsein für Regelung und "Information". Auf dieser Stufe sehe und lehre ich "Welt" als einen geregelten Energieprozess und beispielsweise den Menschen als intelligent sublimierendes Triebwesen. Als Erklärung für Phänomene gilt die Funktionsweise eines geregelten Mechanismus, mit welchem das Phänomen erzeugt werden kann - was natürlich mitbestimmt, was als Phänomen überhaupt in Frage kommt.

In der Kybernologie fasse ich alles, was ich beobachte, als kybernetische Systeme auf, die Rekonstruktionen von Automaten darstellen, also mit derselben Sprache beschrieben werden, mit der ich Automaten beschreibe. Automaten haben als Maschinen eine materielle Struktur, die ich in Zeichnungen abbilden kann, und eine Funktionsweise, die ich - nur - sprachlich, beispielsweise in Programmen darstellen kann - wobei natürlich auch die Idee des "Programms" in diesem Sinne unmittelbar aus der Technik stammt.

Das zentrale Konzept der Kybernetik ist die sekundäre Energie, die der Steuerung von primären Energiekreisen dient, und technisch als Transistor oder als Verstärker-Relais bekannt ist. Kybernetisch werden Ströme zirkulär-kausal durch Ströme gesteuert .

Das zentrale Konzept der Kybernologie besteht in einer Differenz, deren Einheit ich als Information bezeichne. Information wird dabei - umgangssprachlich - von Energie unterschieden, ist aber selbst auch wieder Energie, die zur Steuerung einer anderen Energie verwendet wird. Da die steuernde Energie im Normalfall sehr viel kleiner ist als die gesteuerte Energie, wird sie gar nicht als Energie thematisiert, sondern eben als Information bezeichnet. G. Bateson definierte "Information" als: "Der Unterschied, der einen Unterschied macht". Ich interpretiere das so: Ein Unterschied im sekundären Stromkreis macht einen Unterschied im primären Stromkreis. Die Unterschiede im sekundären Kreis bezeichnet G. Bateson "Information".

Beim Radio-Verstärker etwa wird anhand eines schwachen Signals, das beispielsweise über eine Radioantenne empfangen wird, ein starkes Signal, das auf Strom aus der Steckdose beruht, gesteuert. Das Signal wird dabei nur quasi verstärkt, eigentlich wird das sekundäre Signal durch ein starkes Signal ersetzt, welches im Lautsprecher des Radios nochmals sekundär die Schallwellen steuert, die zum Ohr des Hörer fliessen.

Gerade darin, dass wir dann auch das Ohr des Hörers unter diesen kybernetischen Gesichtspunkten anschauen, zeigt sich die Kybernologie als Weltanschaung, die als Radikaler Konstruktivismus auch den Beobachter als kybernetisches System beschreibt.


Kybernologie als Lehre des Erklärens

Das ist eine Art Fortsetzung von (m)eine Kybernologie, fügt aber eigentlich eine implizierte Voraussetzung ein.

Als Kybernetik bezeichne ich den Teil der Technik, der sich mit automatischen Mechanismen befasst. Die Kybernologie sehe ich in diesem Sinne als Teil der Technologie. Die Kybernetik dient mir in bezug auf Mechanismen als Konstruktionsanweisung. Wenn ich eine Maschine erfinde, beschreibe ich deren Konstruktion und die Beschreibung der Konstruktion erklärt, wie die Maschine funktioniert. In meiner Kybernologie beschreibe ich, inwiefern die Konstruktion eines Mechanismus als Erklärung fungiert und inwiefern ich in Erklärungen kybernetische Konstruktionen beschreibe. Die Kybernologie verstehe ich als eine Lehre des - konstruktiven - Erklärens.

Als Konstruktionsanweisung für geregelte Maschine beschreibt die(se) Kybernologie Verhältnisse, die sich mechanisieren lassen. Plato hat in diesem Sinne das Regieren eines Staates mit dem Steuern eines Schiffes verglichen und Schiffe werden heute in der Tat durch Automaten gesteuert. Der Maschinenkonstrukteur erscheint in dieser Perspektive als Entdecker von Phänomenen, die sich durch Maschinen erzeugen oder reproduzieren lassen. Jede Konstruktion "erklärt" dann wie das Phänomen, das mit ihr erzeugt wird, zustande kommt. Die Kybernologie ist deshalb nicht nur eine Konstruktionsanweisung für Maschinen, sondern auch eine Konstruktionsanweisung für Erklärungen. Die Kybernologie ist in diesem Sinne eine Lehre darüber, wie Erklärungen konstruiert werden und mithin auch eine Lehre darüber, was als Erklärung bezeichnet wird.

Als Erklärungen bezeichne ich innerhalb der Kybernologie Beschreibungen von Verfahren, die ich zur Erzeugung derjenigen Phänomene verwenden kann, die ich erklären will. Als Phänomen bezeichne ich etwas, wofür ich als Beobachter eine Erklärung suche. Quasi-etymologisch steckt im Ausdruck Phänomen, dass es um eine Erscheinung von etwas anderem geht, und mithin, dass ich gerne wüsste, was so erscheint. Wenn ich beispielsweise erklären will, warum es in meiner Wohnung immer etwa zwangig Grad warm ist, beschreibe ich die Wirkung einer thermostatengeregelten Heizung. Mit einer Erklärung kann ich meine Wohnung nicht heizen, ich muss das in der Erklärung beschriebene Verfahren anwenden, damit ich eine konstante Temperatur bekomme. Ich muss die Heizung konstruieren und herstellen und in meinen Keller stellen.

Das Phänomen liegt weder in der Heizung noch in der konstanten Temperatur, sondern darin, dass ich eine Erklärung für eine bestimmte Sache will. Es gibt in meiner Umwelt beliebig viele Dinge, die ich nicht erklärt haben will. Ich muss beispielsweise nicht wissen, warum es in meinem Kühlschrank kalt ist, und warum Bananen krumm sind. Aber wenn ich will, kann ich danach fragen und so die Verhältnisse zu Pänomenen machen.

Das, was ich in einer kybernologischen Erklärung beschreibe, bezeichne ich als System. Wenn ich anhand einer Heizung die konstante Temperatur in einer Wohnung erkläre, bezeichne ich die Verkörperung dieser Funktionsweise als System. Dabei interessiert mich nicht, aus welchem Material die Heizung besteht und welch äussere Form sie hat. Eine Heizung besteht natürlich immer aus bestimmten Materialien, die auf bestimmte Weise geformt wurden. Aber als kybernologische System bezeichne ich einen geregelten Mechanismus genau dann, wenn ich sein Verhalten in der Erklärung eines Phänomens beschreibe.

Hier will ich zwei Differenzen hervorheben. Zum einen wird der Ausdruck System gemeinhin in einer verkürzten Redeweise für die Gegenstände verwendet, deren Funktionsweise in der Erklärung beschrieben wird. Umgangssprachlich erscheint dann etwa eine Heizung oder ein Computer als System. Eine Heizung ist eine Heizung. Mit einer Heizung erwärme ich meine Wohnung, was ich mit keinem kybernologischen System machen kann. Ich kann aber natürlich die Funktionsweise einer Heizung mit denselben Worten beschreiben, wie ich entsprechendes System beschreibe. Ich beschreibe dabei aber einen Verhalten eines Systems und nicht, wie sprachliche Verkürzungen oft suggerieren, den Träger des Verhaltens.

Zum andern wird der Ausdruck Konstruieren im gleichen Sinn doppelt verwendet, wenn ich eine Heizung oder ein System "konstruiere". Ich beziehe das Konstruieren, von welchem im Radikalen Konstruktivismus die Rede ist, ausschliesslich auf Erklärungen. Durch Erkärungen entsteht keine Welt, sie wird vielmehr vorausgesetzt. Und wenn Maschineningenieure etwas konstruieren, machen sie normalerweise Zeichnungen, also auch nicht Maschinen, die ich verwenden kann.

Kybernologische Systeme sind konstruktiv begrenzt. Durch die Konstruktion bestimme ich, was zum System gehört und was nicht.

Als System erscheint in diesem Sinne immer eine bezeichnete Entität mit einer Um-Welt, wobei "Umwelt" die nicht markierte Seite der Unterscheidung repräsentiert. Als Beobachter beobachte ich nur das System. Wo ich ein System in seiner Umwelt beobachte, beobachte ich - in dieser Auffassung - ein neues System, das seinerseits auch eine Um-Welt hat, die ich dann nicht beobachte.

In einer Beobachtung der Beobachtung, die ich als Beobachtung 2. Ordnung bezeichne, kann ich die Unterscheidung und die beiden Seiten der Unterscheidung erkennen. Dabei beobachte ich aber nicht das beobachtete System, sondern eben eine Beobachtung. Als Beobachter kann ich beispielsweise einen Fisch beobachten, dann interessiert mich dessen Umwelt nicht. Ich kann aber auch den Fisch im Wasser oder im Aquarium beobachten. In der 2. Ordnung unterscheide ich diese Beobachtungen als verschiedene Systeme mit je entsprechend verschiedenen Umwelten und je bestimmten Systemgrenzen.


 

Die Grenzen des Systems sind durch die Operationen des Systems festgelegt, wobei Operationen energetische Prozesse sind, die sich in Form von Veränderung von Variablen zeigen. Eine thermostatengeregelten Heizung beispielsweise besteht in diesem Sinne aus einer Menge von Energieflüssen, die sich in Eigenzuständen des System zeigen. Die Temperatur des Thermometers etwa ist ein Eigenzustand der Heizung. Das Signal, das vom Thermometer zum Thermostaten fliesst, zeigt sich in der Reaktion des Thermostaten, also in einem Signal, das sich beim Oelbrenner als Öffnen oder Schliessen zeigt.

H. Maturana bezeichnet in seiner Autopoiese Lebewesen als "skinencapsulated", also als durch eine Haut von deren Umwelt abgegrenzte "Systeme". Das könnte ich naiv interpretieren und Lebewesen, die eine Haut haben, als Systeme auffassen. Kybernologisch lese ich aber, dass sich Lebewesen durch bestimmte Operationen hervorbringen. Dass sie dabei eine Haut produzieren, mag für die Klassifizierung von Lebewesen relevant sein, aber als Systeme sind sie durch die beobachteten Operationen begrenzt. Das System "Heizung" ist auch nicht durch eine Hülle aus Kunststoff begrenzt.

Die Redeweise von W. Ashby, wonach kybernologische Systeme "informationsdicht" sind, bezeichnet die Systemgrenze unter einem operationellen Gesichtspunkt, unter welchem Systeme quasi fraktal gedeutet werden. Wenn ich beispielsweise eine thermostatengeregelten Heizung (re)konstruiere, muss ich entscheiden, ob ich die Raumtemperatur als Systemvariable beobachten will oder nicht. Ich kann die Heizung als solche oder die Heizung in einem Raum beobachten. Wenn ich nur die Heizung beobachte, gehört die Raumtemperatur zur nicht beobachteten Umwelt. Für die Funktionsweise der Heizung ist dann die Temperatur des Thermometers relevant, die Raumtemperatur muss ich nicht berücksichtigen, was sich etwa darin zeigt, dass ich den Heizkörper als Thermometer verwenden kann. Jedes kybernologische System reagiert ausschliesslich auf sich selbst.

Die Operationen, die das Verhalten des Systems bestimmen, bezeichne ich als Kommunikation. Als Kommunikation bezeichne ich den Prozess innerhalb des Systems. Im System fliessen Signale, deren Bedeutung darin liegt, wie das System auf sie reagiert.

Die Kybernologie beschreibt in diesem Sinne eine Beobachtung, die systembezogen ist und als nicht markierte Differenz eine Beobachtung, die das Systemverhalten auf dessen Umwelt bezieht. H. Maturana spricht von einer epistemo-logischen Buchhaltung: Wir können ein System in seinem internen Operieren betrachten, dann ist dessen Umwelt irrelevant, oder wir beobachten das System in seiner Umwelt, dann ist sein Operieren irrelevant.


Das ist eine Fortsetzung von (m)eine Kybernologie.

Die Kybernologie propagiert als Lehre das Beobachten von kybernetischen Systemen. Als Beobachten bezeichne ich innerhalb dieser Lehre - terminologisch gebunden - das Bezeichnen von Unterschiedenem, hier also insbesondere das Bezeichnen von Systemen.

Jedes System erscheint in diesem Sinne als bezeichnete Entität mit einer Um-Welt, wobei "Umwelt" die nicht markierte Seite der Unterscheidung repräsentiert. Als Beobachter beobachte ich nur das System. Wo ich ein System in seiner Umwelt beobachte, beobachte ich - in dieser Auffassung - ein neues System, das seinerseits auch eine Um-Welt hat, die ich dann nicht beobachte.

In einer Beobachtung der Beobachtung, die ich als Beobachtung 2. Ordnung bezeichne, kann ich die Unterscheidung und die beiden Seiten der Unterscheidung erkennen. Dabei beobachte ich aber nicht das beobachtete System, sondern eben eine Beobachtung. Als Beobachter kann ich beispielsweise einen Fisch beobachten, dann interessiert mich dessen Umwelt nicht. Ich kann aber auch den Fisch im Wasser oder im Aquarium beobachten. In der 2. Ordnung unterscheide ich diese Beobachtungen als verschiedene Systeme mit je entsprechend verschiedenen Umwelten und je bestimmten Systemgrenzen.

Als Systemgrenze bezeichne ich die Grenze der Beobachtung, die nicht durch vermeintliche Begrenzungen in der wirklichen Welt bestimmt sind. H. Maturana bezeichnet in seiner Autopoiese Lebewesen als "skinencapsulated", also als durch eine Haut von deren Umwelt abgegrenzte Systeme. Das könnte ich naiv interpretieren und Lebewesen, die eine Haut haben, als Systeme auffassen. Kybernologisch lese ich aber, dass sich Lebewesen selbst herstellen und dass die Haut zum Lebewesen gehört, weil sie von diesem produziert wird. So gelesen beschreibt H. Maturana die für das System konstitutive Operation. Ich beobachte zwar den Fisch oder das Aquarium, aber wenn ich sie als kybernologische Systeme beobachte, beobachte ich Operationen, die ich als Verhalten des je bezeichneten Systems auffasse. Die Systemgrenze charakterisiert die Unterscheidungsoperation des Beobachters.


 

Kybernologische Systeme - das ist eine Kernaussage der Lehre - beobachte ich von ihrer Umwelt getrennt. Damit sage ich nichts über Fische und deren Umwelt, sondern etwas darüber, was ich wie kybernologisch beobachte. Kybernologische Systeme beobachte ich als operationell geschlossen, das heisst, sie reagieren nie auf ihre Umwelt, sondern ausschliesslich auf ihren Eigenzustand. I. Newton hat dieses Beobachten mit "Hypotheses non fingo" auf den Punkt gebracht. Wenn ich etwas über die Temperaturabhängigkeit der Ausdehnung einer Quecksilbersäule sage, sage ich nichts darüber aus, weshalb die Quecksilbersäule eine oder eine bestimmte Temperatur hat. Wenn ich beispielsweise eine thermostatengeregelten Heizung beobachte, beobachte ich die die Konsequenzen der Temperatur des Thermometer, aber nicht, warum das Termometer eine bestimmte Temperatur hat. Die Raumtemperatur beispielsweise gehört in Bezug auf die Heizung und das Thermometer zur nicht beobachteten Umwelt. Für die Funktionsweise der Heizung ist deren Umwelt ohne Bedeutung.

Die Redeweise von W. Ashby, wonach kybernologische Systeme "informationsdicht" sind, bezeichnet die Systemgrenze unter einem operationellen Gesichtspunkt, unter welchem Systeme fraktal gedeutet werden. Wenn ein Mann mit seinem Hund per Fusstritt "kommuniziert", kann ich den Hund, oder den Mann oder beide zusammen als System beobachten. Wenn ich nur den Hund beobachte, spielt der Fusstritt keine Rolle, der Hund reagiert auf eine ihm unangenehme Empfindung. Der Fusstritt ist dann Teil der Umwelt. Der Fusstritt ist aber ein Signal innerhalb des Systems, in welchem der Mann und der Hund vorkommen. In diesem System ist der Fusstritt eine Information innerhalb des Systems, die aber für die Umwelt des Systems bedeutungslos ist. Um Missverständnissen vorzubeugen: Dieses Beispiel ist nicht von mir, sondern von G. Bateson.

Information bezeichnet in diesem Sinne die Differance, in welcher ein Systemprozess auf die Umwelt des Systems projiziert wird. Innerhalb des System ist die Information ein Signal, das Massnahmen zur Kompensation von Sollwertabweichungen steuert. In der Projektion erscheint die Information als Signal, das aus der Umwelt kommt, was einer Paradoxie entspricht. Sinnigerweise gibt es deshalb jenseits der Kybernologie nur paradoxe Vorstellungen dazu, was mit Information gemeint sein könnte, während innerhalb der Kyberneologie nur vom InformationsGEHALT gemäss C. Shannon gesprorchen wird.

wozu das kybernologische System in einem "offenen System" der Allgemeinen Systemlehre aufgehoben wird.

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