Das Label "konstruktiv"

Im Kontext des konstruktiven Wissensmanagement verweist konstruktiv auf eine Perspektive, in welcher Phänomene bewusst mittels Konstruktionen erläutert und erklärt werden.

Diese Perspektive kennt verschiedene Interpretationen, die unter dem Label "Radikaler Konstruktivismus" diskutiert werden. Im Kontext des konstruktiven Wissensmanagement wird konstruktiv sehr radikal technologisch auf Artefakte bezogen:

"Wissensmanagement" als Handlung wird "verstanden", indem die dabei verwendeten Artefakte in ihrer spezifischen Funktionsweise "verstanden" werden. Dabei ist der Entwicklungsstand der Artefakte das Mass des Wissensmanagement. Mit dem Federkeil auf Papyrus kann man auch Wissensmanagement machen, aber relativ langsam.

Der Turm von Babylon steht für Artefakte, die ohne bewusstes Wissensmanagement nicht mehr herstellbar sind (Sprachgewirr). Die verbrannte Alexandrinische Bibliothek steht für gehorteten Sprachschatz, der nicht produktiv wird, weil er keine Verbreitung findet (Eco hat die Bibliothek von Alexandria ins benediktinische Europa Melk gebracht). Gutenberg steht für "mediale Information" (Buchdruck).

Viel entscheidender als der Buchdruck dürften Honnecourt und Agricola gewesen sein, die noch handgeschriebene Bücher von Heron von Alexandria technisch anwendbar gemacht haben. Dort beginnt die eigentliche Technologie und die Entwicklung der Maschine bis hin zum Internet. Bei Gutenberg ist die Tatsache der maschinellen Produktion von Büchern viel wichtiger, als die Bücher selbst.


 

Noch ausarbeiten:
Die spezifischen Funktionsweise der verwendeten Artefakte ist funktional im System, das die Artefakte verwendet. Eine Werkzeug erfüllt seinen Sinn nur, wenn es von einem Menschen, also in einem Mensch-Werkzeug-System verwendet wird. Spiegel schreibt dazu, die Konstruktion beziehe sich immer auf das Mensch-Werkzeug-System - und der Mensch sei immer ders unzuverlässigste Teil, der mit eingebaut werden müsse.