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Anmerkungen zu Kommunikation

1.

  

Die konventionelle Vorstellung von Kommunikation beruht auf einer Mitteilung, die dazu führt, dass der "Empfänger" auch weiss, was der "Sender" schon wusste. In diesem alltäglichen Verständnis gelingt die Kommunikation, wenn der "Empfänger" den "Sender" versteht, was ich in diesem alltäglichen Sinn als Angleichung von Wissen deute. Wenn ich zu jemandem sage: "Oeffne bitte das Fenster!", weiss er - wenn die Mitteilung gelingt - was ich gerne hätte. Darin sehe ich eine Angleichung, die ich über Schallwellen (Signale) erreiche.

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2.

  

Der gesunde Menschenverstand braucht keine Systeme, er "versteht" ohne Theorie. Im Ausdruck "Mitteilung" steckt eine Alternative zur Systemtheorie, die ohne Phänomen und Erklärung auskommt. Dem gesunden Menschenverstand ist "sinnen"klar, dass das wir kommunizieren.

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3.

  

Ich kann die Systemgrenze wählen: Wenn ich in der Zeitung lese (Signal), dass der Oelpreis steigt, verändere ich vielleicht den Sollwert meiner Heizung (Signal), was dazu führt, dass der Thermostat sein Signal zum Oelbrenner verändert, was dazu führt, dass ich weniger Oel verbrauche, was über eine Reihe von weiteren Signalprozessen dazu führen kann, dass der Oelpreis wieder sinkt.

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4.

  

Die "Angleichungen" bilden einen Eigenwert, den ich als kybernetisches Ziel bezeichne. Der Ausdruck "kybernetisches Ziel" wurde von N. Wiener in Behavior, Purpose, and Teleology eingeführt wurde. Das System, also ein Mechanismus scheint eine Absicht oder eine Intention zu haben, weil er ein Ziel verfolgt. N. Wiener betonte, dass man den Ausdruck Ziel spezifischer verwenden sollte. Das Ziel einer thermostatengeregelten Heizung ist die Erhaltung der Solltemperatur - auch wenn diese so vorgegeben wird, dass die Hausbewohner frieren. Der Zweck der Heizung ist, dass die Hausbewohner nicht frieren. Umgangssprachlich wird Zweck und Ziel oft vermischt.

In Konversations-Lexika wird der Vorschlag von N. Wiener bis heute ignoriert. In der Wikipedia (22.7.06) steht beispielsweise: "Der Begriff Ziel bezeichnet einen in der Zukunft liegenden, gegenüber dem Gegenwärtigen im Allgemeinen veränderten, erstrebenswerten und angestrebten Zustand (Zielvorgabe). Ein Ziel ist somit ein definierter und angestrebter Endpunkt eines Prozesses, meist einer menschlichen Handlung.

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