Todesco Bericht aus der AG

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Berichte aus der AG 1

Rolf Todesco: Performance wird vielfältig verwendet

Vorab

Eigentlich nicht sehr überraschend, aber in der Praxis doch kompliziert, war die Vielfalt der Vorstellungen zum Ausdruck Performance, jenseits und innerhalb der AG. Obwohl das Thema Wissenschaft als Performance hiess, ist die Wissenschaft kaum zur Sprache gekommen. Unsere Performance war in diesem Sinne etwas beschränkt, hat dafür aber andere Zusammenhänge mehr deutlicher hervorgebracht.

Eine für mich wichtige Frage - die mit dem Thema nichts zu tun hat, aber mit der MMK umso mehr - war, inwiefern die Arbeit der AG als Projekt gesehen wird und mithin auch gängigen Projektvorstellungen wie Zielerreichung unterliegt.

Ich unterscheide zwei Projektarten: In einer Projektart werden die Ziele von den Teilnehmenden gesetzt und laufend nachgeführt, in der anderen Projketart wird das Ziel von aussen - vorab durch Finanzierung - vorgegeben und müsste erreicht werden. Die MMK wird nicht finanziert und meiner Erfahrung nach werden finanzierte Projekte sehr oft abgeschrieben, das heisst, sie erreichen das vorgegeben Ziel nicht oder das Ziel wird entsprechend dem Resultat beim Projektende angepasst.

Effizient und effektiv ist, wenn das Ziel auf direktem Weg erreicht erreicht wird. Nur effektiv ist, wenn das Ziel mit Umwegen erreicht wird. Projektarbeit ist im bezahlten Fall normalerweise nur effizient, weil der Prozess rationalen Methoden folgt, aber das Ziel nicht erreicht.

In unserer AG - die ich als Projekt ohne Fremdbestimmung begreife - mussten wir also Ziel und Methode ERfinden. In bezahlten Projekten wird die zu verwendende Methode oft vorab definiert. Im Moderationspapier von Norbert war für mich eine Methode angezeigt, die wir dann als "flatternde Ideen" bezeichneten. Es ging dabei um Randbemerkungen und Skizzen, die keinen unmittelbaren Bezug zum Theman haben. Im Moderationspapier gibt es ein Fülle von Beispielen, die auch randständige Arbeitsorte betreffen, wie etwa eine Couch im Büro oder einen Fensterplatz in einem Bistro.

Wir versuchten am Anfang zu verstehen, was wir mit Performance bezeichnen, so dass Wissen schaffen als Performance gesehen werden könnte. Unsere Vorstellungen gingen sehr weit auseinander, was auch sehr stark mit unseren Hintergründen oder Perspektiven zu tun hatte. Im Sinne des Dialoges sind uns unsere Perspektiven in Bezug auf Projektarbeit klarer geworden. Eine entscheidende Differenz besteht für mich darin, ob ein Resultat erreicht werden muss - oder der Weg das Ziel sein kann.

Eine Zielvorgabe steht im Kontext der MMK in dem Sinne im Raum, als die AG am letzten Tag etwas präsentieren sollte. Dieses Präsentieren ist eine Art Performance, aber sie wird an der MMK normalerweise als Mitteilung eines Resultates verstanden - nicht als Schaffen von Wissen (wissenschaft), was ja unser Thema war.

Ich hätte gerne mehr über unsere begrifflichen Differenzen nachgedacht und diese zur Sprache gebracht. Die Alternative dazu bestand darin, Performance im Sinne von Du weisst doch, was ich meine zu verwenden. Norbert sagte schliesslich, dass das Wort recht zufällig ins Spiel gekommen sei, ich habe mich aber nicht zufällig in diese AG eingeschrieben. Mich interessiert Performance sehr.

Performance

Performance verwende ich für eine Aufführung. Damit ist aber vorerst nur ein anderes Wort gefunden. In der Umgangssprache steht Performance oft für eine sehr gute Aufführung oder wenigstens für eine kunstvolle Aufführung. In einer metaphorischen Verkürzung wird dann von Performance gesprochen, wenn ein gutes Resultat oder eine gute Leistung gemeint ist.