AG2 MMK 2011: Unterschied zwischen den Versionen

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== Thesenpapiere ==
 
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'''Rolf Todesco: [[Thesen Todesco | Technikorientiertes Menschenbild]]'''
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==== [[Benutzer:Rolf Todesco| Rolf Todesco]]: [[Thesen Todesco | Technikorientiertes Menschenbild]]====
<br>Kurzfassung: Ich finde, dass die Frage: Was ist der Mensch? viel eher von Technikern als von Philosophen gestellt würde - wenn überhaupt. Ich möchte die Frage als solche problematisieren und aufheben: Zu welchem Menschenbild passen welche Techniken - oder welche Menschenbilder leite ich aus welcher Technik ab. Dazu frage ich mich zuerst: Was ist Technik? (was mir wesentlich leichter zu beantworten scheint als Was ist der Mensch, auch wenn ich nicht glaube, dass wir uns über Technik einigen können.
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Kurzfassung (Abstract/Teaser :-)
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Ich will die "was-ist"-Frage als solche problematisieren und aufheben: Zu welchem Menschenbild passen welche Techniken - oder welche Menschenbilder leite ich aus welcher Technik ab. Dazu frage ich mich zuerst: "Was ist" Technik? [[Thesen Todesco | weiter lesen und kommentieren]]
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'''Martine Clémot: Meine Forschungsfrage'''
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==== Martine Clémot: Meine Forschungsfrage ====
  
 
Als Neuling in eure Text-Infrastruktur bin ich mir nicht sicher ob ich die Sache an der richtigere Stelle anpacke. Da ich Schwierigkeiten habe mich auf ein AG zu entscheiden, werde ich im Diskurs mit euch es reifen lassen.
 
Als Neuling in eure Text-Infrastruktur bin ich mir nicht sicher ob ich die Sache an der richtigere Stelle anpacke. Da ich Schwierigkeiten habe mich auf ein AG zu entscheiden, werde ich im Diskurs mit euch es reifen lassen.
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- Welche Freiheiten kann ich als "individuum" und als "Vernetzter in Swarming-Gruppen" überhaupt unter den gegebene Verhältnisse erlangen?  
 
- Welche Freiheiten kann ich als "individuum" und als "Vernetzter in Swarming-Gruppen" überhaupt unter den gegebene Verhältnisse erlangen?  
 
- Und wie kann ich dazu beitragen die Lebensqualität meine User wirklich zu erhöhen?
 
- Und wie kann ich dazu beitragen die Lebensqualität meine User wirklich zu erhöhen?
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Habe, eher spontan, einen 11 Jahre alten Text rausgekramt
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zu Moderation: Eine Veränderung des Verhältnisses zwischen Mensch und Maschine muss man wohl auch u.a., wie das Kürzel MMK offenbart, auf Sprachpolitik der Informatik zurückführen.
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zu Technikorientiertes Menschenbild: wir sind nicht unbedingt auf Wissens-Erkenntnis aus und beobachten, dass sie überbewertet wird. Wir möchten nicht wissen “Was ist der Mensch“, sondern ´Wie lebt ihr das Leben im fabrizierten Common Sense?´ Wir suchen mit der Frage die Nähe anderer Menschen und in dem Zusammenhang zur Wahrnehmung und Wahrgebung einen Sozialitätssinn, der kultiviert werden möge.
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:ich glaube, wir teilen, das wir nicht "Wissens-Erkenntnis" darüber wollen, was DER Mensch IST, dass die Frage aufzuheben ist. Ihr schlagt vor, ich (und andere) mögen sich darüber Gedanken machen, wie Ich (resp sie) in dieser Welt - die Ihr als fabrizierter Common Sense bezeichnet - leben. Wenn ich darüber berichten soll, wie ich lebe, muss ich mich - oder eben meine Art (Kunst) zu leben - reflektieren oder erforschen. Jetzt weiss ich noch nicht, wie ich im fabrizierten Commonsense lebe.
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:Mir hilft beim meinem Nachdenken, wenn andere Menschen von sich berichten, also davon, wie sie leben. Das gibt mir Kategorien und ermöglicht mir differenzen zu erkennen. [[Benutzer:Rolf Todesco|Rolf Todesco]] 19:12, 30. Sep. 2011 (UTC)
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zu Meine Forschungsfrage: Wenn ich mich selbst zum Gegenstand einer Forschung mache, um etwas heraus zu bekommen, stelle ich fest, wie beschränkt, zeit- und commonsenseabhängig (durch Medien, etc.) meine Sichtweise ist. Darum möchte ich von anderen Menschen erfahren, wie sie mit dieser Bedingung umgehen. Vielleicht erfahre ich so einen Perspektivwechsel und damit verbunden eine Grenzerweiterung, die mir Möglichkeiten eröffnet, mich auf Andere einzulassen und mit dem jeweiligen Geschehen umzugehen. Ich möchte mich mit Anderen austauschen, Anerkennung finden, andere Möglichkeiten kennen lernen und mit Anderen Gemeinsamkeiten auf die Spur kommen.
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zu Ärgere Dich nicht: Ist gar nicht so leicht mit dem ´felix aestheticus´?
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==== Thesen von Hartmut Sörgel ====
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[http://www.mmktagung.de/wiki/2011/Datei:Was_isst_und_spielt_der_Mensch.pdf Was_isst_und_spielt_der_Mensch] (pdf)
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==== Claudia Wyrwoll ====
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Der Mensch ist ein ewig strebendes Wesen. Stets auf der Suche. <br>
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Was bringt der Fortschritt? Ist Fortschritt überhaupt das richtige Wort? Bringt uns tatsächlich jeder Schritt voran? Gehört nicht auch das Scheitern zum Menschsein? Ist nicht ein gelegentliches, immer fortwährendes Scheitern dem Streben immanent? <br>
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“Es irrt der Mensch solang er strebt.” Der Forschritt bringt ob vorwärts, rückwärts oder seitwärts, Veränderung. Und während es dem Menschen im Sinne der Menschheit eigen ist, neues hervorzubringen und sobald neues hervorgebracht wurde es zu nutzen und auszuprobieren, gibt es doch immer gleichzeitig den Menschen als Individuum, das „tief eingekuschelt im Kaninchenfell“ lebt und Angst hat vor dem Unbekannten. Doch was hilft es? <br> 
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Kein Unken und kein Zetern hat die Entwicklung je aufgehalten. Ganz gleich, ob er am Ende Gutes brachte oder Schaden anrichtete. Wer trägt die Verantwortung? Der ewig gestrige stellt sich hinten an. Er hat ja schon immer gewarnt! In der Regel sind Erkenntnisse Fluch und Segen zugleich. Keine Grundlagenforschung, die nicht für solche und solche Errungenschaften genutzt werden könnte. Doch wie damit umgehen? <br>
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Zielführend ist das Verneinen des Strebens nicht. Denn zum einen möchte ich behaupten, ist es nicht aufzuhalten und zum anderen gibt es ohne Scheitern keinen Forschritt und ohne Fehler kein Lernen. <br>
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Die Frage, die es sich meines Erachtens lohnt zu stellen, ist: Wie können wir unser Streben in Bahnen lenken in der „gutes“ erzielt wird und „Missbrauch“ minimiert wird? Stellt sich die Frage was ist „gut“ und was ist „Missbrauch“. <br>
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Ich wage die kühne These, dass es nicht entscheidend sein wird, diese Frage bis ins letzte und ausnahmslos zu beantworten. Wesentlich ist das Streben danach, die Intention, dass das Streben nach dem „Gut sein, Gutes Tun“ einen gesellschaftlichen Wert besitzt und behält. <br>
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Denn der Mensch ist nicht nur ewig strebend, er ist auch ein soziales Wesen in einer Gemeinschaft. Und – hier kommt sie endlich, die Technik – soziale Medien haben jedem einzelnen eine Stimme verliehen, die nicht nur auf dem Marktplatz zu hören ist, sondern potentiell von jedem, von der Öffentlichkeit gehört werden kann. Meine These ist, dass wir mit den sozialen Medien, solange wir nicht aufhören zu versuchen nach dem Guten zu streben, die Menschheit ganz von selbst ein bisschen besser machen können, da sie einfach mehr soziale Kontrolle bringt. Man kann nicht mehr einfach ein schlecht funktionierendes Produkt auf den Markt bringen und hoffen, dass es aufgrund eines ganz großartigen Marketingkonzeptes doch gekauft wird. Es spricht sich heute schnell herum, wenn etwas nicht funktioniert. <br>
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Ähnlich verhält es sich mit mangelnder sozialer oder ökologischer Verantwortung. Kommt nicht gut an. Gutes kommt gut an. Kaufe und tue gutes dabei aka „Karma Kapitalismus“. Das ist auch bei Unternehmen angekommen. „Corporate Social Responsibility“ findet man auf fast jeder Unternehmenswebseite. Gutes tun fördert den Umsatz. Na und? So geht’s doch!
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Aktuelle Version vom 2. November 2011, 18:37 Uhr

MMK Home - MMK 2011 - Die Tagung/ Programm - Arbeitsgruppen - Anmeldung - Adressen


Moderation

Eigentlich sind philosophieaffine Fragen wie - "Was ist der Mensch?" - für mehr technik/technologieorientierte Tagungsteilnehmer ein ungewohntes Terrain. Aber interdisziplinär wie nun mal die MMK aufgestellt ist, widmen wir uns auch solchen Fragestellungen. Wir leben in einer von uns selbst gestalteten mittlerweile digitalen Welt, die uns immer mehr beschleunigt und entfremdet. Warum eigentlich? Weshalb lassen wir das zu? Die Frage, was der Mensch ist und wodurch er sich auszeichnet, ist so alt, wie die Menschheit selbst. Die auf Kant zurückgehende Frage veranlasst uns, über Rolle und Sinn wiederholt nachzudenken, unsere kulturellen Anstrengungen zu werten, das veränderte Verhältnis zwischen Mensch und Maschine (Computer, Automat, Roboter)zu hinterfragen.

12.05.2011 - Hartmut


Thesenpapiere

Rolf Todesco: Technikorientiertes Menschenbild

Kurzfassung (Abstract/Teaser :-)

Ich will die "was-ist"-Frage als solche problematisieren und aufheben: Zu welchem Menschenbild passen welche Techniken - oder welche Menschenbilder leite ich aus welcher Technik ab. Dazu frage ich mich zuerst: "Was ist" Technik? weiter lesen und kommentieren


Martine Clémot: Meine Forschungsfrage

Als Neuling in eure Text-Infrastruktur bin ich mir nicht sicher ob ich die Sache an der richtigere Stelle anpacke. Da ich Schwierigkeiten habe mich auf ein AG zu entscheiden, werde ich im Diskurs mit euch es reifen lassen.
Bei der Frage Was der Mensch ist, interessiere ich mich als Psychologin natürlich für die Frage was die Psyche ist. Anhängerin der Kristische Psychologie (Klaus Holzkamp), eine von den 2 Strömungen der Psychologie, an denen der Mensch als "SUBJEKT" vorkommt, lege ich viel Wert, wie Herr Todesko, aus welche philosophische Betragung man der Menschen anschaut. (Die Andere Strömung ist die Psychoanalyse). Auf der Suche was der Subjekt-Mensch sein soll, und wie seine Psyche ihn bewußt und unbewußt steuert, gibt es nicht einfaches als sich selbst zum Gegenstand der Forschung zu stellen, um es heraus zu bekommen. Also Was bin ich?
Ein Kernpunkt meine Auseinandersetzungen kommt immer wieder auf die Machtfrage zurück; was die Macht mit uns Menschen macht (Opfer)... und was wir damit machen (Täter), um anschließend sich die Frage zu stellen: wie wir uns davon "Emanzipieren" können. Als über 20 Jahre im Bereich Design und Komputer beschäftigt, habe ich einiges mitgemacht und auf einige Informatik-Wellen mitgesurft. Zuerst gab es die Multimedia-Welle in den 80ger Jahre, dann folgte das Internet am Anfang der 90ger Jahre. Zuletzt bin ich bei der SmartPhone und Tablette Mobile Geräte Welle angelangt. Eifrig beschäftigt, mich neu zu orientieren, mich in neue Tools anzuarbeiten, gab es wenig Raum mich philosophische mit diese jeweilige 3 disruptive Sprünge zu befassen.
Zunehmend als User Interface Designer von meine Design-Praxis "frustriert", fing ich am Weihnachten endlich an über die "Operative Tätigkeiten" meines Tuns nachzudenken, mein Leidensdruck ernst zu nehmen und begann viel Literature darüber zu lesen. Mich interessiert insbesondere die Grenze zw. Ästhetik und Ästhetisierung, zw. Einfachheit/Komplex und Trivialisierung/Komplexisierung der Benutzeroberfläche + Navigationskonzepte aus meine Alltagspraxis zu erforschen und zu reflektieren.
Einige Fragen würde ich gern mit euch Experten näher kommen wollen: - Wo bin ich in meine Professionalität als User Interface Designer Opfer... und zugleich Täter (User-Quäler) - Wie kann ich als UI-Designer mich davon emanzipieren? - Welche "Arrangements" muß Mensch machen? welche nicht? - Welche Freiheiten kann ich als "individuum" und als "Vernetzter in Swarming-Gruppen" überhaupt unter den gegebene Verhältnisse erlangen? - Und wie kann ich dazu beitragen die Lebensqualität meine User wirklich zu erhöhen?


Gunter Dubrau

Habe, eher spontan, einen 11 Jahre alten Text rausgekramt

Ärgere Dich nicht
Du bist schon wieder
sechs Felder weiter,
schlägst mich, Mensch,

ich wäre lieber ein König,
besser der Turm, der sich
um die beiden Damen kümmert.


Lange Rede, kurzer Sinn: Vielleicht ist der Mensch immer in (s)einer Welt gefangen, in der er zufrieden wäre, und bedient von dort aus die Forderungen der realen Welt.


Kurd Alsleben und Antje Eske

Wir fangen schon mal mit dem Austausch an:

zu Moderation: Eine Veränderung des Verhältnisses zwischen Mensch und Maschine muss man wohl auch u.a., wie das Kürzel MMK offenbart, auf Sprachpolitik der Informatik zurückführen. zu Technikorientiertes Menschenbild: wir sind nicht unbedingt auf Wissens-Erkenntnis aus und beobachten, dass sie überbewertet wird. Wir möchten nicht wissen “Was ist der Mensch“, sondern ´Wie lebt ihr das Leben im fabrizierten Common Sense?´ Wir suchen mit der Frage die Nähe anderer Menschen und in dem Zusammenhang zur Wahrnehmung und Wahrgebung einen Sozialitätssinn, der kultiviert werden möge.

ich glaube, wir teilen, das wir nicht "Wissens-Erkenntnis" darüber wollen, was DER Mensch IST, dass die Frage aufzuheben ist. Ihr schlagt vor, ich (und andere) mögen sich darüber Gedanken machen, wie Ich (resp sie) in dieser Welt - die Ihr als fabrizierter Common Sense bezeichnet - leben. Wenn ich darüber berichten soll, wie ich lebe, muss ich mich - oder eben meine Art (Kunst) zu leben - reflektieren oder erforschen. Jetzt weiss ich noch nicht, wie ich im fabrizierten Commonsense lebe.
Mir hilft beim meinem Nachdenken, wenn andere Menschen von sich berichten, also davon, wie sie leben. Das gibt mir Kategorien und ermöglicht mir differenzen zu erkennen. Rolf Todesco 19:12, 30. Sep. 2011 (UTC)

zu Meine Forschungsfrage: Wenn ich mich selbst zum Gegenstand einer Forschung mache, um etwas heraus zu bekommen, stelle ich fest, wie beschränkt, zeit- und commonsenseabhängig (durch Medien, etc.) meine Sichtweise ist. Darum möchte ich von anderen Menschen erfahren, wie sie mit dieser Bedingung umgehen. Vielleicht erfahre ich so einen Perspektivwechsel und damit verbunden eine Grenzerweiterung, die mir Möglichkeiten eröffnet, mich auf Andere einzulassen und mit dem jeweiligen Geschehen umzugehen. Ich möchte mich mit Anderen austauschen, Anerkennung finden, andere Möglichkeiten kennen lernen und mit Anderen Gemeinsamkeiten auf die Spur kommen. zu Ärgere Dich nicht: Ist gar nicht so leicht mit dem ´felix aestheticus´?


Thesen von Hartmut Sörgel

Was_isst_und_spielt_der_Mensch (pdf)

Claudia Wyrwoll


Der Mensch ist ein ewig strebendes Wesen. Stets auf der Suche.
Was bringt der Fortschritt? Ist Fortschritt überhaupt das richtige Wort? Bringt uns tatsächlich jeder Schritt voran? Gehört nicht auch das Scheitern zum Menschsein? Ist nicht ein gelegentliches, immer fortwährendes Scheitern dem Streben immanent?
“Es irrt der Mensch solang er strebt.” Der Forschritt bringt ob vorwärts, rückwärts oder seitwärts, Veränderung. Und während es dem Menschen im Sinne der Menschheit eigen ist, neues hervorzubringen und sobald neues hervorgebracht wurde es zu nutzen und auszuprobieren, gibt es doch immer gleichzeitig den Menschen als Individuum, das „tief eingekuschelt im Kaninchenfell“ lebt und Angst hat vor dem Unbekannten. Doch was hilft es?
Kein Unken und kein Zetern hat die Entwicklung je aufgehalten. Ganz gleich, ob er am Ende Gutes brachte oder Schaden anrichtete. Wer trägt die Verantwortung? Der ewig gestrige stellt sich hinten an. Er hat ja schon immer gewarnt! In der Regel sind Erkenntnisse Fluch und Segen zugleich. Keine Grundlagenforschung, die nicht für solche und solche Errungenschaften genutzt werden könnte. Doch wie damit umgehen?
Zielführend ist das Verneinen des Strebens nicht. Denn zum einen möchte ich behaupten, ist es nicht aufzuhalten und zum anderen gibt es ohne Scheitern keinen Forschritt und ohne Fehler kein Lernen.
Die Frage, die es sich meines Erachtens lohnt zu stellen, ist: Wie können wir unser Streben in Bahnen lenken in der „gutes“ erzielt wird und „Missbrauch“ minimiert wird? Stellt sich die Frage was ist „gut“ und was ist „Missbrauch“.
Ich wage die kühne These, dass es nicht entscheidend sein wird, diese Frage bis ins letzte und ausnahmslos zu beantworten. Wesentlich ist das Streben danach, die Intention, dass das Streben nach dem „Gut sein, Gutes Tun“ einen gesellschaftlichen Wert besitzt und behält.
Denn der Mensch ist nicht nur ewig strebend, er ist auch ein soziales Wesen in einer Gemeinschaft. Und – hier kommt sie endlich, die Technik – soziale Medien haben jedem einzelnen eine Stimme verliehen, die nicht nur auf dem Marktplatz zu hören ist, sondern potentiell von jedem, von der Öffentlichkeit gehört werden kann. Meine These ist, dass wir mit den sozialen Medien, solange wir nicht aufhören zu versuchen nach dem Guten zu streben, die Menschheit ganz von selbst ein bisschen besser machen können, da sie einfach mehr soziale Kontrolle bringt. Man kann nicht mehr einfach ein schlecht funktionierendes Produkt auf den Markt bringen und hoffen, dass es aufgrund eines ganz großartigen Marketingkonzeptes doch gekauft wird. Es spricht sich heute schnell herum, wenn etwas nicht funktioniert.
Ähnlich verhält es sich mit mangelnder sozialer oder ökologischer Verantwortung. Kommt nicht gut an. Gutes kommt gut an. Kaufe und tue gutes dabei aka „Karma Kapitalismus“. Das ist auch bei Unternehmen angekommen. „Corporate Social Responsibility“ findet man auf fast jeder Unternehmenswebseite. Gutes tun fördert den Umsatz. Na und? So geht’s doch!