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Vor Kurzem habe ich ein Buch vom Kameramann und Filmemacher Achim Dunker (wieder) gelesen: eins zu hundert. Die Möglichkeiten der Kameragestaltung. Konstanz: UVK, 2009. Darin beschäftigt er sich auch mit dem Verhältnis von Bild zu Sprache und nimmt die Aussage "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" unter die Lupe. Es erscheint ihm fraglich, ob das unbesehen immer so stimmt, als "Kronzeuge" dient ihm der Tonfilm, der als bisher erste und einzige Kunstform eine andere vollkommen verdrängt hat, nämlich den Stummfilm, obwohl dessen (auch noch recht junges) Potential nach Meinung einiger Filmschaffneder der damaligen Zeit noch lange nicht ausgereizt war. Würde die o.g. Aussage durchgehend stimmen, hätte das nicht passieren können. Und die Umkehr der Aussage, nämlich "Ein Wort sagt mehr als tausend Bilder", betrachtet er anhand eines Haikus von Buson:
 
Vor Kurzem habe ich ein Buch vom Kameramann und Filmemacher Achim Dunker (wieder) gelesen: eins zu hundert. Die Möglichkeiten der Kameragestaltung. Konstanz: UVK, 2009. Darin beschäftigt er sich auch mit dem Verhältnis von Bild zu Sprache und nimmt die Aussage "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" unter die Lupe. Es erscheint ihm fraglich, ob das unbesehen immer so stimmt, als "Kronzeuge" dient ihm der Tonfilm, der als bisher erste und einzige Kunstform eine andere vollkommen verdrängt hat, nämlich den Stummfilm, obwohl dessen (auch noch recht junges) Potential nach Meinung einiger Filmschaffneder der damaligen Zeit noch lange nicht ausgereizt war. Würde die o.g. Aussage durchgehend stimmen, hätte das nicht passieren können. Und die Umkehr der Aussage, nämlich "Ein Wort sagt mehr als tausend Bilder", betrachtet er anhand eines Haikus von Buson:

Version vom 12. November 2010, 21:58 Uhr

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Metaphorisches Interface

Moderation: Wolfgang Harst


[|Moderationspapier] als pdf

Literatur

  • Alan Blackwell. The reification of metaphor as a design tool. http://doi.acm.org/10.1145/1188816.1188820
  • Steve Krug: Don't Make Me Think! A Common Sense Approach to Web Usability. 2nd edition Berkeley: New Riders Pub., 2006



Sabine Graeser

Metaphorisches Interface

Ausgehend...

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – und so sagt es eben manchmal genau 1000 Worte zu viel. Wann Bilder und wann keine? Oder ist ein Bild immer ein Bild? Denken wir nicht in Bildern und sind die Eigenen nicht die Besten? Wie die eigenen Bilder aktivieren? Oder es sogar einfach sein lassen? Die Suche nach dem geeigneten Bild für die Gestaltung einer Website, einer Broschüre einer Bildungsveranstaltung gehört in unserem Atelier zu unserem Alltag. Metapher bieten vor allem die Möglichkeit einen Sachverhalt im Lichte eines anderen Sachverhaltes zu betrachten, und dadurch diesen verstehbar zu machen. Eingehend.. Im Wort liegen die Bedeutungen. Wörter werden zu Inhalt und Form und die Sprache wird metaphorisch zu einem Raum konzipiert. In der Schriftsprache lassen sich die Buchstaben plastisch als Objekte darstellen. Anders beim Gesprochenen. Durch Wiederholungen wird verstärkt und die Bedeutung vorstellbar. Beispiel: Er rannte und rannte und rannte und rannte. Als nur - Er rannte. Oder lesen wir Gertrude Steins - Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose. Als nur - Eine Rose. Mit mehr Form mehr Inhalt.

Sprache und Orientierung Aus Leben in Metaphern von Mark Johnson: Gut ist oben, schlecht ist unten. Die Entwicklung zeigt nach oben. Letztes Jahr haben wir eine Spitze erreicht, aber seither geht es bergab. Tugend ist oben – Laster ist unten. Sie setzt hohe Standards. Das zu tun ist niederträchtig. Verstand ist oben - Gefühl ist unten Die Diskussion rutschte auf die Gefühlsebene ab. Wir haben die Angelegenheit auf hohem Niveau diskutiert. Glücklich sein ist weit – Traurig sein ist eng Ich könnte die ganze Welt umarmen. Ich fühle mich obenauf.

Interface Was wirkt wie?

...Gehend... Ich möchte gerne Metapher und ihre verschiedenen Funktionen in verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten untersuchen. Hierzu bringe ich Beispiele mit an die MMK.

Links http://de.wikipedia.org/wiki/Metapher http://de.wikipedia.org/wiki/Gertrude_Stein

Wolfgang:

zu "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte!"

Vor Kurzem habe ich ein Buch vom Kameramann und Filmemacher Achim Dunker (wieder) gelesen: eins zu hundert. Die Möglichkeiten der Kameragestaltung. Konstanz: UVK, 2009. Darin beschäftigt er sich auch mit dem Verhältnis von Bild zu Sprache und nimmt die Aussage "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" unter die Lupe. Es erscheint ihm fraglich, ob das unbesehen immer so stimmt, als "Kronzeuge" dient ihm der Tonfilm, der als bisher erste und einzige Kunstform eine andere vollkommen verdrängt hat, nämlich den Stummfilm, obwohl dessen (auch noch recht junges) Potential nach Meinung einiger Filmschaffneder der damaligen Zeit noch lange nicht ausgereizt war. Würde die o.g. Aussage durchgehend stimmen, hätte das nicht passieren können. Und die Umkehr der Aussage, nämlich "Ein Wort sagt mehr als tausend Bilder", betrachtet er anhand eines Haikus von Buson:

''Für Dich, der fortgeht,

und für mich, der zurückbleibt,

sind es zwei Herbste.''

Wenn man den Haiku liest, sind das vielleicht 12 Sekunden. Als Filmemacher hat man es wohl schwer, in dieser kurzen Zeit Bilder von ähnlicher Dichte zu finden. Und dann da ist nach meiner Ansicht was dran: es sind vielleicht nicht tausend Bilder, die dieser Haiku hervorruft, aber ganz schön viele...