Thesen von Rolf Todesco: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Magie besteht darin, dass ich sprechen und schreiben kann, dass ich bestimmte Handlungen als sprachliche Handlungen deuten kann. | Die Magie besteht darin, dass ich sprechen und schreiben kann, dass ich bestimmte Handlungen als sprachliche Handlungen deuten kann. | ||
− | Die Magie besteht darin, dass ich mit dem Ausdruck Tiger einen Tiger meinen kann. nd das ganz Verrückte, eigentlich unfassbare besteht darin, dass ich die Evidenz erleben kann, dass andere Menschen mit dem Ausdruck Tiger auch einen Tiger meinen, also beispielsweise davonrennen, wenn ich schreie: "Der Tiger ist los", obwohl ich dabei ja keinen Tiger produziere, sondern nur. | + | Die Magie besteht darin, dass ich mit dem Ausdruck Tiger einen Tiger meinen kann. nd das ganz Verrückte, eigentlich unfassbare besteht darin, dass ich die Evidenz erleben kann, dass andere Menschen mit dem Ausdruck Tiger auch einen Tiger meinen, also beispielsweise davonrennen, wenn ich schreie: "Der Tiger ist los", obwohl ich dabei ja keinen Tiger produziere, sondern nur Wörter. (siehe [[Moderationspapier von Erhard Nullmeier| Modeatoinspapier. Abschnit 2 über Gorgias]]). |
Version vom 6. Oktober 2009, 21:45 Uhr
zur Uebersicht AG3: Die Kraft der Sprache
Rolf Todesco
Sprache versus Sprachen
ein Thesenpapier zur AG 3 der MMK 2009: Die Kraft der Sprache
These: Die Kraft der Sprache ist keine Kraft der Sprache, sondern eine magische Kraft von Beobachtern.
Wenn ich jemanden sprechen höre oder einen Text lese, beobachte ich in einem Handlungszusammenhang, in welchem ich die Geräusche
oder die Textartefakte als Gesprochenes oder Geschriebenes wahrnehme. Wenn ich mit den Aeusserungen etwas anfangen kann, kann ich sie als Aeusserungen in einer bestimmten Sprache erkennen. Ich verstehe dann den Sinn der Herstellung der Geräusche oder des Textes als sprachliche Handlungen im Rahmen einer mir bekannten Sprache, und ich verstehe, was ich mit einer solchen Aeusserung ausdrücken würde.
In einer Empatie kann ich etwas unsorgfältig sagen, dass ich den Sprecher oder den Schreiber verstehe. Sorgfälltiger würde ich sagen,dass ich das Gesagte oder das Geschriebene VERstehe. Ich weiss, was ich damit meinen würde.
Die Magie besteht darin, dass ich sprechen und schreiben kann, dass ich bestimmte Handlungen als sprachliche Handlungen deuten kann.
Die Magie besteht darin, dass ich mit dem Ausdruck Tiger einen Tiger meinen kann. nd das ganz Verrückte, eigentlich unfassbare besteht darin, dass ich die Evidenz erleben kann, dass andere Menschen mit dem Ausdruck Tiger auch einen Tiger meinen, also beispielsweise davonrennen, wenn ich schreie: "Der Tiger ist los", obwohl ich dabei ja keinen Tiger produziere, sondern nur Wörter. (siehe Modeatoinspapier. Abschnit 2 über Gorgias).