Emotion als Verklärung

Thesen zur AG 4 der MMK 2002
von
Rolf Todesco

Computer sind Kisten - wenn man will. Kisten sind Behälter, die man füllen und umhertragen kann.

Computer sind Objekte - wenn man will. Objekte kann man in Beziehungen setzen. Das tun objektorientierte Programmierer gemeinhin. Und man kann sie fetischieren, also sich selbst zu ihnen in Beziehung setzen. Weizenbaum hat von Sekretärinnen gesagt, sie hätten ein Verhältnis zu seiner Eliza aufgebaut.

Als Beziehungskiste betrachte ich ein fetischiertes Verhältnis, üblicherweise zwischen zwei Menschen, die sich in ein Verhältnis setzen, welches ich nicht nachvollziehen kann, weil der je andere als Objekt (allenfalls als Ojekt der Begierde (Bunnuel)) begriffen wird. In diesem speziellen Fall geht es um eine Verhältnis zwischen einem Menschen und einem Computer, wobei ich nicht sehe, inwiefern der Computer auch etwas dazu beitragen kann.

Wenn ich mit meinem Computer arbeite, kommt es vor, dass ich mich freue. Wenn ich will, kann ich unterscheiden, ob ich mich über mein Arbeiten oder über die Resultate meiner Arbeit freue. Insbesondere kann ich mich aber auch über den Computer freuen, oder darüber, dass ich eine ganz tolle Kiste habe. Ich finde irrsinnig, was ich mit dieser Kiste alles machen kann. Nicht immer, aber immer öfter kommt vor, dass ich mich über diese Kiste ärgere. Ich finde dann wahnsinnig, was Bill Gates und seine Adlaten mir alles zumuten.

Aber so und so sehe ich keine Beziehung zwischen mir und dem Computer. Ich freue mich und ich ärgere mich, wenn es mir passiert. Ich sehe nicht, was der Computer davon haben oder halten könnte. Ich sehe nicht, dass er etwas dafür oder dagegen tun könnte. Meine Emotionen - was immer das sein mag - sind Reaktionen von mir auf mich. Skinner sagte: Wer weint, ist traurig, nicht umgekehrt.

Ich unterscheide zwischen "emotion" und "feeling", was mir auch erklärt, dass ich in manchen Zusammenhängen von Emotionen statt von Gefühlen spreche, obwohl ich deutsch spreche und keine psychologistische Motivation spüre.

Der Computer ist - wenn man will - ein Werkzeug oder ein Instrument. Mein Computer hat eine Tastatur wie ein Klavier oder ein Saxophon. Wenn ich ein Instrument spiele oder - um eine andere Maschine ins Gespräch zu bringen - ein Motorrad fahre, brauche ich ein feeling für das Werkzeug. Emotionen stören das feeling. Wenn ich mit dem Computer Nitendo oder Gameboy spiele, dann brauche ich Feeling. Wenn ich mit dem Computer arbeite, brauche ich kein feeling für die Maschine. Das ist ja gerade der Witz des Computers, er ist ein Automat.

Der Computer ist - wenn man will - ein Werkzeug oder ein Instrument. Mein Computer hat eine Tastatur wie ein Klavier oder ein Saxophon. Wenn ich ein Instrument spiele oder - um eine andere Maschine ins Gespräch zu bringen - ein Motorrad fahre, brauche ich ein feeling für das Werkzeug. Emotionen stören das feeling. Wenn ich mit dem Computer Nitendo oder Gameboy spiele, dann brauche ich Feeling. Wenn ich mit dem Computer arbeite, brauche ich kein feeling für die Maschine. Das ist ja gerade der Witz des Computers, er ist ein Automat.

Fortsetzung fogt (ich habe einfach mal angefangen, mich in das Thema einzufühlen). Einige Thesen aus dem Moderationspapier und andern Thesenpapieren kommentire ich in meinem andern Papier.