Provisorischer Zwischenbericht der

Unter-AG "halbdurchsichtige Milchglasscheiben" (Claudia Völker, Manja Petrak, Michael Janneck, Hartmut Soergel)

Was ist ein Sprachraum?

Denkraum – Verständigungsraum?

der Raum, der entsteht, wenn man spricht?

longue

language

parole

Sprache

(metaprachl.)

Sprechen

(Deutsch)

Grammatik

 

Werkzeugkasten

   

Wort+S mögl. Bedeutungen

Gemeinsamkeiten aller Sprachen

 

Sprache = Werkzeug (Wort-Werkzeug)

Sprache = Benutzung + Verständnis + Emotionen

Satz = kurzfristiges Werkzeug, das nach der Benutzung wieder zerfällt

 

 

Sprachraum als individueller Raum – persönliche Erinnerungen, Erfahrungsräume

wenn 2 Individuen miteinander sprechen wollen, müssen sich ihre Sprachräume überschneiden. Wenn sie miteinander sprechen, können neue Gestalten entstehen, die in keinem der beiden individuellen Sprachräume vorhanden waren – das Ganze des interpersonellen Sprachraums ist mehr als die Summe seiner Teile.

Bühler’s origo: jeder Sprecher lebt im Zentrum seines Sprachraumes. Von da aus formuliert er (z.b. hier, jetzt, ich) à das Ich des Individuums ist stets sein 0-punkt (zeitl./örtl./personal). Die anderen gruppieren sich darum herum: du, er/sie, plural à griechisches Theater 1.Person, 2. Person

Mein Sprachraum ist immer mit mir, existiert nur mit mir

Sprachraum als Teil meiner Selbst

Verstehen von Gefühlen ist an Sprache gebunden (vgl. Entwicklung von Kleinkindern: solange sie die unterschiedlichen Empfindungen nicht in Begriffen fassen können, ist ihr Empfinden diffus – was deutlich wird an der Unfähigkeit, sich aus den gebotenen Möglichkeiten die auszuwählen, die das aktuelle Unwohlsein beheben kann)

Sprache ist somit ein Spiegel, in dem ich mich selbst reflektiere.

"Wie soll ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage"

Oft scheint die Sprache auch ein Zerr-Spiegel zu sein.

Bei sprachlicher Interaktion mit einem anderen sehe ich diesen auch nur im Zerrspiegel meiner Sprache/meines Sprachraumes

eine automatisierte Handlung (Autofahren) entspricht dem Gefühl – ich kann sie nicht vollständig mit Sprache erfassen. Denn Sprache IST NICHT die Handlung und Sprache IST NICHT das Gefühl, sondern nur eine Reflektion. Und diese Reflektion ist verzerrt, durch den Sprachraum selbst (Begrenztheit verfügbarer Werkzeuge) und interne und externe Faktoren (soziale, intentional/motivationale, emotionale und Kontext-Einflüsse).

Mit anderen zu kommunizieren ist wie durch diesen Spiegel hindurchsprechen – wie durch ein Fenster. Dieses Fenster ist durchlässig und reflektierend zugleich. Ich kann mich auch von der Außenwelt abschotten – eine Jalousie davor herunterlassen – dann reflektiere ich mich nur selbst.

unsere Sprache (als Fenster und als Reflektor in einem) wird gefiltert/gefärbt durch Gefühle, Intentionen, usw. aber auch auch durch den Dialekt, die Sprache (i.S. von Mutter- oder Fremdsprache è longue), den Kontext (z.b. ein bestimmtes Fach...)

Kugel der Sprache ist gleichzeitig um mich und in mir

Der Tropfen weiß, daß er Teil des Meeres ist – aber er weiß nicht, daß das Meer auch in ihm ist. Tropfen = Wort, Meer = Sprache

Schrift hebt Raum und Zeit auf – ein Brief gleich einer Seifenblase, solange sie fliegt, kann ich mich in ihrer schillernden Oberfläche reflektieren – und irgendwann zerplatzt sie (der Brief verbrennt, verrottet – Reproduktion verlängert die Halbwertszeit, macht aber in ihm enthaltene Sprache nicht unsterblich)

plopp

"Das Geheimnis der Sprache ist, sie macht was sie will.Aber sie will nichts."

Ich Apfel – Ich-Apfel – der Ich-Apfel – Ichapfel: wo sind deine meine Ohren

 

Sprache?

Es gibt gar

keine

außer uns

 

Außer uns

?

Ich bin außer

mir

 

 

SPRACH RÄUME und VERS T EHEN

SPRACH T RÄUME und VERS EHEN

SPRACH T RÄUME und VERS – EHEN

 

Sprache – Bewußtsein – Wissen – Gewesenes = Konglomerat von, von mir Erfahrenem, Vergangenem

Gedächtnis = Sammlung von Gedanken

er – innern = ver – innerlichen (wieder die Reflexion!)

 

 

Denkraum = Sprachraum = individueller Sprachraum !