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Literatur

  • Theorie des Handelns
  • Zur Person

    Richard Münch (1945) ist ein deutscher Soziologe.

    R. Münch war zunächst ein relativ orthodoxer Vertreter des von T. Parsons begründeteten Strukturfunktionalismus und seiner Systemtheorie. Er trug entscheidend dazu bei, Parsons' „grand theory“ in Deutschland sowohl gegen die Konkurrenz akteurzentrierter Ansätze (Symbolischer Interaktionismus, Theorie der rationalen Entscheidung) als auch gegen die Systemtheorie N. Luhmanns zu verteidigen. Münch gilt als der 'amerikanischste' deutsche Soziologe.

    In „Theorie des Handelns“ (1982) entwirft Münch eine Rekonstruktion der Theorien von T. Parsons sowie E. Durkheims und M. Webers, wobei das von T. Parsons geschaffene und von ihm modifizierte „AGIL-Schema“ („four functions paradigm“) als Bezugsrahmen fungiert. Die zentrale Aussage ist, dass funktionale Differenzierung in autonome Systeme kein „fundamentales Bauprinzip der Moderne“ sei, sondern „ein sekundärer Vorgang, dessen Betonung den integrativen Kern der modernen Ordnung eher verdeckt“. Parsons war von der Kritik (Symbolischer Interaktionismus, Theorie der rationalen Entscheidung) vorgeworfen worden, die Mikroebene individuellen Handelns gegenüber der Makroebene gesellschaftlicher Normen und Strukturen zu vernachlässigen. R. Münch betont dagegen gerade die „Koexistenz von individueller Handlungsautonomie und sozialer Ordnung“ als „zentrale Idee der Moderne“.


     
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