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Literatur

Fiktionen (Erzählungen 1. Band)
Der Garten der Pfade, die sich verzweigen
Die Bibliothek von Babel
 
Labyrinth
Das Handwerk des Dichters

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Der schwarze Spiegel, 1935
Tlön, Uqbar, Orbis Tertius) (1944 in: Fiktionen)
Die Kreisförmigen Ruinen) (1944 in: Fiktionen)
Das Aleph, Erzählungen (1949)
Borges und ich (1960, Gedichte und Prosa)
David Brodies Bericht (1970, Erzählungen)
Das Sandbuch (1977, Erzählungen)

zitiert in:

MMK'98 AG 3
Konstruktive Systemtheorie (Hyperbuch als Stack)

Zur Person

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Bildquelle: Wikipedia
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Jorge Luis Borges (1899-1986) war Schriftsteller.

noch machen

Jorge Luis Borges griff den Gedanken in der Kurzgeschichte „Del rigor en la ciencia“ (dt: „Von der Strenge der Wissenschaft“) auf[2]. Dort beschreibt er ein Reich mit derartig vollkommenen Karten, dass »die Karte einer einzigen Provinz den Raum einer Stadt einnahm und die Karte des Reiches den einer Provinz.« Als diese Karten nicht mehr ausreichten, wurde eine Karte erstellt, »die genau die Größe des Reiches hatte und sich mit ihm in jedem Punkt deckte.« Spätere Generationen vernachlässigten die Pflege der Karte, sodass nur Ruinen übrig blieben. Borges veröffentlichte diese Geschichte als vorgebliches Zitat eines fiktiven Autors aus dem Jahr 1658, um die Illusion historischer Authentizität zu erzeugen. Auch der Philosoph Umberto Eco verarbeitete das Gedankenspiel in seinem Werk „Diario minimo“ von 1963 [3]. In humorvollem wissenschaftlichem Duktus stellt er in dem Aufsatz „Die Karte des Reiches im Maßstab 1 : 1“ mehrere Ansätze zur praktischen Umsetzung einer Karte im Maßstab 1 : 1 dar, wobei er auf zahlreiche praktische Probleme eingeht. Sein 13-seitiger Aufsatz schließt mit drei Korollaren: »Eine Karte im Maßstab 1 : 1 gibt das Territorium immer nur ungenau wieder.« »Das Reich wird im selben Moment, in dem man seine Karte erstellt, undarstellbar.« »Jede Karte im Maßstab 1 : 1 besiegelt das Ende des Reiches als solches und wäre mithin die Karte eines Territoriums, das kein Reich mehr ist.«
 
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