|
|
|
Eingangskapitel "Ökonomie"
|
|
"Es ist nie zu spät, unsere Vorurteile aufzugeben; auf keine Ansicht,
keine Lebensweise, und sei sie noch so alt, kann man sich ohne Prüfung
verlassen." (Walden, S. 21)
|
|
|
"Aber die menschlichen Fähigkeiten sind noch nie gemessen worden,
und wir sind nicht imstande, von dem, was bis jetzt geschehen, auf das
zu schließen, was geschehen kann, so wenig ist noch versucht worden."
(Walden, S. 22)
|
|
|
"Ein Farmer erklärte mir: 'Sie können nicht von Pflanzenkost
allein leben, denn sie enthält nichts für den Knochenbau', ...;
und während er mir vordoziert, geht er hinter seinen Ochsen her, die
mit ihren vegetarisch aufgebauten Knochen ihn mitsamt seinem wackeligen
Pflug über alle Hindernisse hinwegziehen." (Walden, Se. 22)
|
|
|
"Die unaufhörliche Aufregung und Sorge vieler Menschen ist eine fast
unheilbare Krankheitsform. Wir übertreiben die Wichtigkeit von allen,
was wir tun, und wie vieles geschieht doch ohne uns!" (Walden, S. 23)
|
|
|
"So heftig fühlen wir den drang zu leben, dass wir das Leben anbeten
und die Möglichkeit einer Änderung leugnen." (Walden, S. 23/24)
|
|
|
"Heutzutage gibt es Professoren der Philosophie, aber keine Philosophen.
(...) Um ein Philosoph zu sein, ist es nicht genug, geistreiche Gedanken
zu haben oder eine Schule zu gründen, sondern man muss die Weisheit
so lieben, dass man nach ihr lebt, ein Leben der Einfachheit, der
Unabhängigkeit, der Großmut und des Vertrauens. Man muss einige der Lebensrätsel nicht theoretisch, sondern praktisch lösen."
(Walden, S. 27)
|
|
|
"Wenn er [der Mensch] die Dinge hat, die zum Leben nötig sind, so
gibt es noch andere Bestrebungen, als sich um das Überflüssige
zu bemühen: es steht ihm jetzt frei, sich dem Leben selbst zuzuwenden."
(Walden, S. 27)
|
|
|
"Hütet Euch vor allen Unternehmungen, die neue Kleider und nicht vielmehr
einen neuen Träger derselben verlangen. Ist der Mensch nicht neu,
wie soll der neue Anzug passen?" (Walden, S. 35)
|
|
|
"Ich hatte drei Kalksteine auf meinem Pult liegen, fand aber zu meinem
Entsetzen, dass sie tägliches Abstauben benötigten, während
mein geistiger Hausrat noch unabgestaubt dastand, und voller Abscheu warf
ich sie zum Fenster hinaus." (Walden, S. 47)
|
|
|
"...; ich meine, sie [Studenten] sollten nicht bloß Leben spielen
oder dieses bloß studieren, während der Staat sie bei diesem
kostspieligen Spiel unterstützt, sondern es im Ernst leben, vom Anfang
bis zum Ende." (Walden, S. 60)
|
|
|
"Wir beeilen uns stark, einen magnetischen Telegraphen zwischen Maine und
Texas zu konstruieren, aber Maine und Texas haben möglicherweise gar
nichts Wichtiges miteinander zu besprechen. (...) Die Hauptsache besteht
nicht darin schnell, sondern vernünftig zu sprechen." (Walden, S.
61)
|
|
|
"Die Sitte, den besten Teil des Lebens dazu zu verwenden, um Geld zu verdienen,
damit man sich während der geringst wertigen Lebenszeit einer fragwürdigen
Freiheit erfreuen kann, erinnert mich an jenen Engländer, der nach
Indien ging, um sich ein Vermögen zu machen, damit er nach England
zurückkehren und dort ein Dichterleben führen könne. Er
hätte nur von vornherein zur Dachkammer hinaufzusteigen brauchen."
(Walden, S. 63)
|
|
|
"Ich möchte um keinen Preis, dass irgend jemand meine Lebensweise
befolge; denn abgesehen davon, dass ich, ehe er sie ordentlich erlernt
hat, schon wieder eine andere für mich gefunden haben kann, wünsche
ich auch, dass es soviel verschiedene Menschen als möglich in
der Welt geben möge; ich möchte nur, dass jeder recht sorgfältig
trachtete, seinen eigenen Weg zu finden und nicht statt dessen den seines
Vaters, seiner Mutter oder seines Nachbarn." (Walden, S. 79)
|
Kapitel "Wo und wofür ich lebte"
|
|
"Meine Einbildung führte mich soweit, dass ich schon das Vorkaufsrecht
bei mehreren Farmen hatte - das Vorkaufsrecht war alles, was ich wollte
-, aber niemals verbrannte ich mir die Finger an wirklichem Besitz." (Walden,
S. 90)
|
|
|
"Ich zog in den Wald, weil ich den Wunsch hatte, mit Überlegung zu
leben, dem eigentlichen, wirklichen Leben näher zu treten, zu sehen,
ob ich nicht lernen konnte, was es zu lehren hätte, damit ich nicht,
wenn es zum Sterben ginge, einsehen müsste, dass ich nicht gelebt
hatte. Ich wollte nicht das leben, was nicht Leben war; das Leben ist so
kostbar. Auch wollte ich keine Entsagung üben, außer es wurde
unumgänglich notwendig. Ich wollte tief leben, alles Mark des Lebens
aussaugen, so hart und spartanisch leben, dass alles, was nicht leben war,
in die Flucht geschlagen wurde." (Walden, S. 98)
|
|
|
"Vereinfache, vereinfache!" (Walden, S. 99)
|
|
|
"Wenn wir weise und ohne Eile sind, so sehen wir, dass nur große
und würdige Dinge eine ewige und absolute Dauer haben, dass kleine
Sorgen und kleine Freuden nur Schatten der Wirklichkeit sind." (Walden,
S. 103)
|
|
|
"Lasst uns unsern Tag mit soviel Überlegung verleben wie die
Natur und uns nicht von jeder Nussschale, jedem Moskitoflügel,
der auf unsern Pfad fällt, davon abbringen. Lasst uns früh
aufstehen und fasten oder die Fasten brechen und frühstücken,
ruhig und ohne Hast; lasst Besuch kommen, lasst Besuch gehen,
die Glocken läuten und die Kinder schreien - wir wollen uns unseres
Tages freuen. Warum sollten wir nachgeben und im Sturme untergehen?" (Walden,
S. 104)
|
Kapitel "Lektüre"
|
|
Momentan kein Zitat ausgewählt. |
Kapitel "Töne"
|
|
"Ich hatte wenigstens in meiner Lebensweise vor anderen, welche nach außen,
nach Theater und Gesellschaft um Unterhaltung ausschauen müssen, den
Vorteil voraus, dass mein Leben selbst meine Unterhaltung war, die
nie aufhörte, neu zu sein. Es war ein Drama mit vielen Szenen und
ohne Ende." (Walden, S. 118)
|
Kapitel "Einsamkeit"
|
|
"Gesellschaft ist gewöhnlich zu billig zu haben. Wir treffen uns nach
zu kurzen Zeiträumen, als dass wir Zeit genug gehabt hätten,
neuen Wert füreinander zu erlangen." (Walden, S. 140)
|
|
|
"Es wäre besser, es gäbe auf der Welt immer nur einen Einwohner
per Quadratmeile, wie dort, wo ich lebe! Der Wert eines Menschen steckt
nicht in seiner Haut, so dass wir ihn anrühren müssten."
(Walden, S. 141)
|
Kapitel "Besuch"
|
|
"Ich hatte drei Stühle in meinem Hause, einen für die Einsamkeit,
zwei für die Freundschaft, drei für die Gesellschaft. Wenn Besucher
in größerer Anzahl kamen, so war für sie alle nur der dritte
Stuhl da; sie sparten aber gewöhnlich Platz, indem sie standen." (Walden,
S. 144)
|
Kapitel "Das Bohnenfeld"
|
|
Momentan kein Zitat ausgewählt. |
Kapitel "Das Dorf"
|
|
"Jeden oder jeden zweiten Tag schlenderte ich ins Dorf, um die Neuigkeiten
zu vernehmen, welche beständig dort herumgetragen werden, indem sie
von Mund zu Mund oder von Zeitung zu Zeitung zirkulieren, und welche, in
homöopathischen Dosen eingenommen, auf ihre Art ebenso erfrischend
wirkten wie das Rascheln der Blätter und das Gequake der Frösche."
(Walden, S. 170)
|
Kapitel "Die Teiche"
|
|
"Ein See ist der schönste und ausdrucksvollste Zug einer Landschaft.
Er ist das Auge der Erde. Wer hineinblickt, ermisst an ihm die Tiefe
seiner eigenen Natur. Die Bäume dicht am Ufer, welche sein Wasser
saugen und in ihm zerfließen, sind die schlanken Wimpern, die es
umsäumen, und die waldigen Hügel und Felsen die Augenbrauen,
die es überschatten." (Walden, S. 188)
|
Kapitel "Baker Farm"
|
|
Momentan kein Zitat ausgewählt. |
Kapitel "Höhere Gesetze"
|
|
Momentan kein Zitat ausgewählt. |
Kapitel "Meine Nachbarn, die Tiere"
|
|
Momentan kein Zitat ausgewählt. |
Kapitel "Heizung"
|
|
Momentan kein Zitat ausgewählt. |
Kapitel "Frühere Bewohner und Wintergäste"
|
|
Momentan kein Zitat ausgewählt. |
Kapitel "Wintertiere"
|
|
Momentan kein Zitat ausgewählt. |
Kapitel "Der Teich im Winter"
|
|
Momentan kein Zitat ausgewählt. |
Kapitel "Frühling"
|
|
Momentan kein Zitat ausgewählt. |
Kapitel "Schluß"
|
|
"Das eine wenigstens lernte ich bei meinem Experimente: Wenn jemand vertrauensvoll
in der Richtung seiner Träume vorwärts schreitet und danach strebt,
das Leben, das er sich einbildete, zu leben, so wird er Erfolge haben,
von denen er sich in gewöhnlichen Stunden nichts träumen ließ.
Er wird mancherlei hinter sich lassen, wird eine unsichtbare Grenze überschreiten.
Neue, allgemeine und freiere Gesetze werden sich um ihn und in ihm bilden
oder die alten werden ausgedehnt und zu seinen Gunsten in freierem Sinne
ausgelegt werden." ( Walden, S. 314)
|
|
|
"Hast Du Luftschlösser gebaut, so braucht deine Arbeit nicht verloren
zu sein. Eben dort sollten sie sein. Jetzt lege das Fundament darunter!"
(Walden, S. 314)
|
|
|
"Warum müssen wir uns wahnsinnig beeilen, Erfolge zu erringen, und
wozu
stürzen wir uns in solch verzweifelte Unternehmungen? Wenn jemand
mit seinen Gefährten nicht Schritt hält, so tut er es vielleicht
deshalb nicht, weil er einen andern Trommler hört." (Walden, S. 316)
|
|
|
"Wie niedrig auch dein Leben sein mag, tritt ihm entgegen und lebe es!
Weich ihm nicht aus und gib ihm keine Schimpfnamen! Es ist nicht so schlecht
wie du. Es sieht am ärmsten aus, wenn du am reichsten bist. Der Krittler
findet auch im Paradies etwas zu bekritteln. Liebe dein Leben, so arm es
ist! (Walden, S. 318)
|
|
|
"Das Leben in uns ist gleich dem Wasser im Flusse. Es mag dies Jahr höher
steigen als seit Menschengedenken und das durstende Hochland überschwemmen;
gerade dieses ist vielleicht das ereignisreiche Jahr, das all unsere Bisamratten
ersäuft." (Walden, S. 323)
|
|
|
"Dieser Morgen ist so beschaffen, dass ihn das bloße Verrinnen
der Zeit nie veranlassen wird heraufzudämmern. Das Licht, das unsere
Augen erlöschen macht, ist Dunkelheit für uns. Nur der Tag bricht
an, für den wir wach sind. Noch mancher Tag harrt des Anbruchs. Die
Sonne ist nur ein Morgenstern." (Walden, S. 323)
|
|
|
|
|
|
Thoreau, Henry David (1854): "Walden oder Leben
in den Wäldern", deutsche Übersetzung 1979 Diogenes Verlag erschienen,
Zürich, ISBN 3-257-20019-6. |