zurück ]      [ Stichworte ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]         [ Meine Bücher ]

Spencer-Brown, George: Dieses Spiel geht nur zu zweit. aus dem Englischen von Andreas Baar

Am Anfang des Buches beschreibt G. Spencer-Brown seine Erleuchtung und wo sie ihn wie ein Blitz getroffen hat ....


„Es gibt ein Spiel, das Kinder spielen, wenn die Flut kommt. Sie bauen um sich herum eine vermeintlich undurchdringliche Sandmauer, um das Wasser so lange wie möglich draußen zu halten. Natürlich sickert das Wasser von unten durch und irgendwann durchbricht es die Mauer und überflutet alle. Erwachsene spielen ein ähnliches Spiel. Sie umgeben sich mit einer vermeintlich undurchdringlichen Mauer aus Argumenten, um die Wirklichkeit draußen zu halten. Doch die Wirklichkeit sickert von unten durch, durchbricht irgendwann die Mauer und überflutet uns alle.“

ich habe die Quelle des folgenden Klappentextes verloren.

Der Autor: George Spencer-Brown (Pseudonyme: Richard Leroy, James Keys) besuchte das London Hospital Medical College und die Universitäten von Oxford und Cambridge. Mit R.D. Laing erforschte er zehn Jahre lang neue Methoden der Kindererziehung und Therapie. Er ist Gastprofessor an verschiedenen amerikanischen und europäischen Universitäten, hält zwei Weltrekorde als Segelflieger und ist Tarati-Erfinder (das einzige Spiel, das von seiner Schönheit und Tiefe mit Schach vergleichbar ist). Er ist Schachmeister und außerdem Dichter und Songwriter. Gründer und Präsident des Sentinel-Trust, einer Stiftung zur Erforschung und zur Förderung kreativer Erziehung und außerordentlicher Talente. Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen über Wahrscheinlichkeit und Logik.

George Spencer-Brown gilt seit Veröffentlichung seiner 'Laws of Form' als Genie. Dieses geheimnisumwitterte Werk hat die Wissenschaften mit ihren eigenen Mitteln geschlagen. Die 'Gesetze der Form' lösen die Paradoxieprobleme der Philosophie auf eine, wie Bertrand Russel attestierte, "beunruhigende und bewundernswerte" Weise, indem sie aufzeigen, daß Paradoxien notwendiger Bestandteil jeden Wahrnehmens und Beschreibens sind. Paradoxien werden dadurch entmystifiziert. Sie müssen nicht mehr vermieden werden, wie Russel dies noch vorschlug, sondern als notwendiger Bestandteil unserer Existenz erkannt werden. Ramsey Dukes und John C. Lilly seien als Beispiele dafür genannt, daß seine Schriften auch auf weiten Gebieten der Esoterik Anklang finden. Dies liegt wohl nicht zuletzt daran, daß Spencer-Brown als einer der wenigen hoch geschätzten Wissenschaftler (er ist neben diversen Gastprofessuren Mathematik-Professor in Oxford und Cambridge) keinen Hehl aus seinem Interesse an esoterischen Fragen macht. Entlang dem zentralen Thema des Buches rechnet Spencer-Brown zugleich mit moderner Wissenschaft und Gesellschaft ab. -

Aus dem Inhalt: Als Only Two can play This Game Anfang der 70er zum ersten Mal in Großbritannien und Amerika erschien, konnten sich die Buchhändler nicht entscheiden, wo sie es einordnen sollten. Einige stellten es ins Philosophieregal, andere zur Lyrik, einige sortierten es zusammen mit technischen Büchern zur Psychologie, und wieder andere ordneten es gar der Belletristik zu.

Das Buch geht von einer nacherzählten Liebesaffäre mit einer Studentin aus, die glückselig beginnt und tragisch endet, wobei klar wird, daß die geistigen Unterschiede der Beteiligten noch größer als die körperlichen sind. Es stellt sich heraus, daß diese den kulturellen Unterschieden zwischen Ost und West entsprechen, die zu ignorieren und zu vergessen uns die westliche Wissenschaft systematisch verleitete.

Die westliche Zivilisation, so der Autor, gründet sich auf einer doppelten Degradierung des weiblichen Geschlechts: in der Religion durch das Jüdische Christentum und in der Wissenschaft durch den homosexuellen Klassizismus der Alt-Griechen. Versuche von Frauen, das Gleichgewicht wiederherzustellen, führen oft dazu, daß sie noch tiefer in die Männer-Falle tappen, indem sie eher die männlichen Werte zu kopieren versuchen statt die wirklichen, völlig anderen weiblichen Werte wiederzuentdecken und zu entwickeln, die unsere Kultur verloren hat.

Spencer-Brown behauptet, daß die Dominanz der männlichen Voreingenommenheit zur Verwertung von Teilinteressen führt, die keine Rücksicht darauf nehmen, welchen Schaden sie damit dem Gesamtsystem zufügen. Und seine Voraussagen darüber, wie dies enden könnte, scheinen sich bereits zu bewahrheiten. Fortschreitende globale Erwärmung ist inzwischen eine Tatsache, neue tödliche und in absehbarer Zeit nicht heilbare Krankheiten breiten sich aus, und kriminelle Gewalt gerät in den Großstädten zusehends außer Kontrolle.

Die Frage ist: Schaffen es Menschen, rechtzeitig ein ausreichendes Bewußtsein ihrer eigentlichen Natur zu entwickeln, um die Menschheit davor zu bewahren, zu einer ausgestorbenen oder zweitrangigen Spezies und - wie die Dinosaurier - zu einer der heldenhaftesten Pleiten der Evolution zu werden? - Die Lösung, die der Autor präsentiert, ist radikal und unerwartet.