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Searle, John R. : Ausdruck und Bedeutung. Untersuchungen zur Sprechakttheorie. Suhrkamp-Tb. Wissenschaft. (349) 1982, ISBN 3-518-27949-1 (engl. Expression and Meaning (Oxford, 1979)

Inhalt

Einfürung 7
Hinweise über die Herkunft der Arbeiten 15
1 Eine Taxonomie illokutionärer Akte 17
2 Indirekte Sprechakte 51
3 Der logische Status fiktionalen Diskurses 80
4 Metapher 98
5 Wörtliche Bedeutung 139
6 Referentiell und Attributiv 16o
7 Sprechakte und neuere Linguistik 188
Anmerkungen 207
Bibliographie 211

Anmerkungen

Ausdruck und Bedeutung arbeitet die Theorie der Sprechakte weiter aus und wendet sie auf Diskursformen an, die sich linguistischer und philosophischer Analyse gegenüber als besonders widerspenstig erwiesen haben: Metapher, Fiktion, indirekte Sprechakte. Darüber hinaus bietet Searle eine Taxonomie der Typen von Sprechakten und untersucht die Beziehung zwischen der Bedeutung von Sätzen und dem Kontext, in dem sie geäußert werden.

Searle nennt drei Problemfelder der Sprechakttheorie: 1. spezielle Probleme innerhalb des Paradigmas, 2. die Theorie in einer Theorie des Geistes (heisst wohl "Philosophie schlechthin", rt) zu verankern, 3. eine Formalisierung der Theorie mit den Mitteln der modernen Logik. Das vorliegende Buch befasst sich ausschliesslich mit em 1. Problemfeld. (13 und Buchrücken)

Als "spezielles Problem innerhalb des Paradigmas" der Sprechakttheorie bezeichnet J. Searle die "indirekte Rede", in welcher etwas anderes gesagt wird, als was gemeint wird: Appellfunktionen (vgl F. Schulz von Thun), Fiktion und Metaphern. Wie alle Sprachphilosophen bezeichnet J. Searle die Metapher als "schweren Brocken" (10).


Kapitel Metapher

J. Searle argumentiert "systemtheoretisch" ohne diese Terminologie zu verwenden:

1. verlangt er, dass die Prinzipien (Mechanismen) angegeben werden. (Seine Terminologie "Theorie" "erklären" muss ich noch genauer untersuchen).

2. verwendet er einen doppelten Mechanismus, wovon der erste eine Auswahl generiert und der zweite die Auswahl beschränkt. Beispiel: Du bist ein Schwein. Generierungsphase: Scheine sind schmutzig, rosa, haben Borsten. Selektionsphase: Welche der Eigenschaften soll wohl übertragen werden. (Dieses Verfahren hat R. Todesco für die Grammatik generell vorgeschlagen: Die Syntax dient der Generierung, die Semantik der Selektion.

Systemtheoretisch ist nach E. von Glasersfeld die Selektion der entscheidende Mechanismus: Was geht nicht (Abweichungen werden kompensiert). Aber Selektion setzt natürlich Kontingente voraus.


J. Searle führt die Fiktion als "aussersprachliches Ereignis" ein. In der Fiktion verhält sich der Sprecher "so, als ob" er Sprechen würde: Er macht eine Aeusserung, durchbricht aber deren illokutionären Bedingungen. J. Searle sagt es gebe eine vertikale Verbindung zwischen den Aeusserungen und der Welt (wohl im Sinne eines referentiellen Bezuges). Und es gebe eine nicht zur Sprache gehörende, die Regeln durchbrechende horizontale Ebene, auf welcher sich die Unterscheidung Fiction/Nonfiction

J. Searle's Vorschlag läss sich im Sinne der Gegenstandsbedeutung lesen, nach welchem die Bedeutung in der gegenständlichen Welt und eben nicht in der Sprache liegt. J. Searle tut "so, als ob" dies nicht generell der Fall wäre, aber seine Formulierungen zeigen konsequent in diese Richtung. Ich werde die Sprechakttheorie so aufarbeiten.