zurück ]      [ Stichworte ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]         [ Meine Bücher ]

Armin Nassehi: Muster. Theorie der digitalen Gesellschaft. München 2019: C. H. Beck, ISBN 978-3-406-74024-4

"Wir sehen heute kybernetisch – ob wir wollen oder nicht" (S. 88).


[ Leseprobe ]
Rezensionen
[ Dirk Baecker: Auf dem Weg zu einer Theorie der digitalen Gesellschaft ]
[ republik - Die grossen Fragen zwischen Null und Eins ]
- Philipp Hübl kritisiert - ohne es zu merken/sagen - im Wesentlichen den Konstruktivis der Luhmannschule. Er sagt, dass AN keine Begriffe hat - und nur in Bezug auf Nebensächliches etwas beiträgt. Er selbst meint mit digital das Rechen mit Fingern (!)
[ ein FB-Diskussion mit F. Fricz, die mit dem Buch nichts zu tun hat, aber dieses als Adresse verwendet ]

Das Buch steht perfekt in der Luhmannschen Tradition, die anstelle von Begriffen Funktionen setzt. Digitalisierung dient als Funktionsträger, es wird damit ein Problem erfunden, als dessen Lösung sie erscheint. D. Baecker kritisiert (in seiner Besprechung) vor allem, dass unklar (wenn nicht unhaltbar) bleibe, was Medium und was Form sei - das ist eben der luhmannsche Diskurs.

Und ohne weiteres ist erkennbar, dass Technik nicht als Funktionssystem begriffen werden kann. Sie spielt bei Luhmann - und dann auch hier - keine Rolle. AN schreibt, dass die smarte Technik nur zum Ausdruck bringe, was schon jenseits dieser Technik als 3. gesellschaftliche Selbstbeschreibung fungiere: eben die Digitalität als träg-stabiles Muster.

Diese Soziologie ist eine reine Geist(er)wissenschaft, die keine praktische Poiesis kennt, in welcher Menschen tätig sind und ihren Stoffwechsel bewusst durch ihre Tätigkeit gewährleisten. Diese Soziologen weisen immer zurück, dass sie die Steuermänner beraten können sollten, und sie blenden wie die Steuermänner vollständig aus, dass Steuern - wie unmöglich es sein mag - sekundär ist. Das zu steuernde Schiff (Kybernetes) muss hergestellt und angetrieben werden.