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Luhmann, Niklas / Bunsen, Frederick D. / Baecker, Dirk (1990): Unbeobachtbare Welt. Über Kunst und Architektur. Verlag Cordula Haux (1990), ISBN 3-925471-07-3.

Materialien

"Der Beobachter erster Ordnung operiert in einer >Nische< (Maturana). Er läßst sich durch das leiten, was die unmittelbare Interaktion mit der Umwelt nahelegt. Er sieht die Effekte seines Unterscheidens am Objekt. Er operiert logisch zweiwertig, denn er braucht einen Wert, um das Objekt zu bezeichnen, und einen weiteren (Unwahrheit, Fehler, unstimmig usw.), um sich selber zu korrigieren. Erst der Beobachter zweiter Ordnung kann den Beobachter erster Ordnung von dessen Umwelt unterscheiden. Die System/Umwelt-Unterscheidung gehört also immer auf die Ebene der Beobachtung zweiter Ordnung. Wird sie praktiziert, so impliziert das, wie vorstehend bereits gesagt, das Auftreten von selbstreferentiellen Zirkeln in dem System, das sie praktiziert. Schon die Beobachtung erster Ordnung muß binär codiert sein, wenn sie Ordnung in der Sequenz ihrer Operationen erreichen will. Erst die Beobachtung zweiter Ordnung kann aber darauf reflektieren, daß dies so ist, und damit sich selbst darauf aufmerksam machen, daß für sie eine zweiwertige Logik nicht genügt (was immer dann der Ausweg ist)." (N. Luhmann "Weltkunst"; in: "Unbeobachtbare Welt", S. 24).