zurück ]      [ Stichworte ]      [ Literatur ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]              [ Meine Bücher ]

Luhmann, Niklas Politische Soziologie, Suhrkamp 2010, (Hrsg. A. Kieserling), 499 S., ISBN: 978-3-518-58541-2

Inhalt
Der Band bietet eines der spektakulärsten Stücke aus Niklas Luhmanns Nachlaß: eine umfassende Darstellung seiner politischen Soziologie aus den späten sechziger Jahren. Er zeigt, wie Luhmann zu der Zeit, als er Adornos Lehrstuhl in Frankfurt vertritt, unbeeindruckt durch die Konjunkturen der zeitgenössischen Ideologiekritik eine Theorie der Politik formuliert, an deren Grundzügen er auch später festhalten wird. Denn anders als seine allgemeine Theorie sozialer Systeme, die er mehrfach revidierte, blieben seine Auffassungen über das politische Teilsystem der modernen Gesellschaft weitgehend unverändert. Der Band bietet so thematisch Neues, ohne methodisch hinter den Stand der späteren Schriften zurückzufallen. Zu den Themen, über die systematische Beiträge von Luhmann bisher nicht bekannt waren, zählen die Bedeutung des Publikums für Verwaltung und Politik sowie die politischen Systeme in den sozialistisch regierten Ländern. Noch ganz im Stil des mündlichen Vortrags, argumentiert Luhmann hier weit deutlicher soziologisch als in seinen späteren Schriften und läßt Anregungen aus anderen wissenschaftlichen Disziplinen zurücktreten. Die beste verfügbare Einführung in Luhmanns politische Soziologie.

Anmerkungen

Die Ankündigung durch den Inhalt ist extrem spektakulär. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das vom Buch noch übertroffen werden könnte:
N. Luhmann hat schon 1968 seinen politischen Zenit erreicht, und alle Krempelungen seiner "Theorien" vermochten seine politischen Vorstellungen nicht zu ändern.
Es scheint zu befürchten, dass die Vorstellungen als archimedischer Punkt fungieren und die Theorie sich darum herum entwickelt hat.