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Gabriel, Gottfried: Die Erfindung des Geldes, Vortrag Studium Generale auf youtube

Es geht nicht um den historischen Ursprung, sondern um Zwecke und Funktionen, es geht um die Bedingung der Be-Währung, nicht um eine Erfindung.

Was ist Geld? Definition von Sachen funktioniert nicht, Geld ist eine Sache, sondern eine Konvention. Aristoteles meinte Geld diene dem Tausch, woraus er ableitete, dass Zins gegen das Wesen des Geldes ist.

Gabriel spricht über Zins, statt über Geld. Dann über Spekulation wie Leerkäufe.

Es gibt die Sugestion, dass Geld natürlich - von Natur aus - wächst.

Geld ist ein Medium, weil es nicht unmittelbar gebraucht werden kann. Das Verlangen nach Geldbesitz ist krank (sagt auch Keynes)

Funktion des Geldes ist Tauschmittel und sekundär ein Zahlungsmittel, Wertaufbewahrung und Rechnungseinheit.

Hans im Glück zeigt, dass die Stückelung wichtig ist. Er hätte alles kaufen können, statt jeweils verlierend einzutauschen.

Schon Aristotele (Nikomanische Ethik) Wertaufbewahrung und Rechnungseinheit. Das Geld macht alles komensurabel.

Der Zirkel wonach der Markt vor dem Geld bestehen muss, lässt sich auflösen. Ich habe aber nicht verstanden wie?

Kulturgeschichtlich dient Geld dem Zeigen von Wichtigkeit ...

Wann wird ein Tauschmittel zu Geld? Dann erzählt er das Vieh als generalisiertes Tauschmittel auf dem Markt

Aber immerhin: er verlangt eine staatliche Währung, die aber angenommen werden muss. Institutionell abgesichertes Wertversprechen: Das steht auf dem Papiergeld: es werde getauschet gegen Gold. Sprechakttheoretisch: ein Versprechen. (In der Hyperinflation werden quasi unmögliche Versprechen gemacht)

Die Münzprägung ist das Versprechen, dass die Münze auch kurant ist, es ist aber auch ein Versprechen.

Searle sagt institutionelle Tatsache (versus natürlich Tatsache)

es gibt sozusagen eine personale Ebene, der abgebildete König oder die Unterschrift des Präsidenten.

auf dem Dollar steht "In God we trust". das Vertrauen auf Gott soll Vertrauen auf die Währung unterstützen. Weil die Währung beruht auf Glauben. Sonst entstehen Paralellwährungen (in Brasilien etwa der Dollar - was eben zeigt, dass das Vertrauen in ein anderes Geld verwendet wird)

Gabriel meint, die sinnliche Form des Geldes sei wesentlich für der Akzeptanz. DDR Geldmünzen waren Allumnium, das abgeschliffen keine Qualität vermittelte. Es gibt eine materiale Wertkonvention, wo Kupfer zu teuer war, verwendete Deutschlang verkupfertes Eisen (Mogelpackung, auch die Euromünzen).

Das ist die Kernthese: das Vertrauen muss sinnlich geschaffen werden durch Qualität des Bargeldes. Das ist ein ganz grosser Unsinn, der aber erklärungspsychologisch funktioniert

Des Buchgeld funktioniert nur, weil vorher sinnliches Geld zuhanden war.

Bitcoin - sind in dem Sinne kein Geld, als es keine staatliche Währung ist - Coin suggeriert ja Münze, obwohl es nur elektrisch zuhanden ist. Die Bitcoin werden aber auch verstooflicht beworben.

Geld verschwinde nie - es gibt eine Realität des Geldes. Quantitative Bestimmungen erfolgen immer in Geld. Qualitative Differenzen werden gelöscht (Bei Marx wie schon bei Aristoteles)

Fronarbeit versus Lohnarbeit ...(59.00)

Jede Währung ist dem Sinne eine neuer Erfindung, als dessen Geltung realisiert werden muss als Geldglaube, der jedesmal geschaffen werden muss, was als Erfindung ist.

Er endet bei VERTRAUEN