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Carnap, Rudolf: Einführung in die symbolische Logik, mit besonderer Berücksichtigung ihrer Anwendungen. Wien 1954, 2. Auflage 1960

Volltext

"In bezug auf den Aufbau der axiomatischen Sprache L' können die folgenden Verfahren angewendet werden. Die Sprache L kann formalisiert werden, d. h., (...), ein syntaktisches System mit expliziten Regeln für L' kann aufgestellt werden(...). Ferner kann die Sprache L' symbolisiert sein, d. h. sie kann anstatt der Wörter einer natürlichen Sprache künstliche Symbole verwenden. Die beiden Verfahren müssen nicht unbedingt angewendet werden. Bei der Mehrzahl der veröffentlichten Darstellungen von ASen [Axiomensystemen, F.H.], auch auf Grund der modernen Auffassung, ist keines von beiden angewendet;die ASe sind in Wortsprache formuliert ohne Angabe von Umformungsregeln. Die Regeln der Grundsprache sind sozusagen stillschweigend vorausgesetzt: es wird angenommen, da bekannt ist, wie man in der Wortsprache deduziert. (...) Die beiden vorhin genannten Verfahren sind unabhängig voneinander. Man kann auch eine Wortsprache formalisieren, indem man Umformungsregeln einführt, die sich auf die logischen W rter ,und', ,oder', ,nicht', ,jedes' usw. beziehen anstatt auf die entsprechenden Symbole. Ferner kann man auch die Sprache teilweise oder ganz symbolisieren, ohne zu formalisieren, d. h. ohne syntaktische Umformungsregeln anzugeben." (173)

@FranzHoegl Interessant, wenn man von hier (Carnap) wieder zurückblickt auf die Systemtheorie und die Rolle, die dort NOTATION spielt. Langer Zitate kurzer Bezug: Mir scheint, in der Systemtheorie wird, entgegen der Selbstbeschreibung, viel symbolisiert, aber wenig formalisiert. Und die Ahnung: Ist auch besser so.