Vertrauen        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Literatur ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]

Als Vertrauen bezeichne ich differenztheoretisch eine Differenz zwischen Vertrauen und keine Angst haben.
Wenn ich merke, dass ich keine Angst habe, vertraue ich.

Beispiel:
Ich trete auf einen Balkon. Dabei vertraue ich keineswegs darauf, dass er mich trägt, sondern es kommt mir gar nicht in den Sinn, dass er mich nicht tragen könnte.

Ich unterscheide, ob ich einer Mitteilung oder einer Sache vertraue.

Beispiel:
Ich kann darauf vertrauen, dass das Geld nicht abgewertet wird oder ich kann den Sprechern der Nationalbank vertrauen, wenn die das sagen.

Wenn Vertrauen thematisiert wird, denke ich an Angst.

Im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise des Jahres 2008 wurde der Ausdruck "Vertrauen" als "Erklärung" in dem Massenmedien gepusht. Vertrauen ist in diesem Kontext ein etwas ambivalenter Ausdruck. Es geht hier natürlich nicht darum, jemandem (den Wirtschaftsführern) zu vertrauen, sondern darum, die Wahrscheinlichkeit einzuschätzen, wie gut man Geld und Wertpapiere wieder loswerden kann.

“Vertrauen zeigt sich, wenn ich nicht zu prüfen brauche, ob das, was ein anderer gesagt hat, der Fall ist oder nicht. Wenn einer mir sagt:„Schau, hinter dir ist ein Elefant”, sage ich:„Da muss wohl ein Elefant sein“ Dann drehe ich mich um; ist der Elefant verschwunden; merkwürdigerweise. Warum? Ich weiß nicht, warum, aber jedenfalls war hinter mir ein Elefant. Das nenne ich Vertrauen. Wenn der andere mir etwas sagt, sage ich:„Ich nehme es hin, wie er es sagt“ Natürlich kannst du jetzt einwenden:„Der Hörer, nicht der ..." (H. von Foerster: Teil der Welt).


 
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