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Rolf Todesco: TZI im Internet


 

Die Themenzentrierte Interaktion (TZI) ist ein Konzept zur Arbeit in Gruppen, das Mitte der 1950er Jahre von Ruth Cohn und weiteren Vertretern der Humanistischen Psychologie entwickelt wurde.

Axiome

Ruth Cohn formuliert die Wertbasis der Themenzentrierten Interaktion in drei Axiomen (Cohn 1975, 120; Cohn/Farau 1984, 357f.). Die Axiome sollen nicht nur als Legitimation des methodischen Systems insgesamt dienen, sondern auch als ein „Kompass im Miteinander“; sie haben damit auch unmittelbar praktische Relevanz:

  1. Das existenziell-anthropologische Axiom:
    „Der Mensch ist eine psycho-biologische Einheit und ein Teil des Universums. Er ist darum gleicherweise autonom und interdependent. Die Autonomie des einzelnen ist um so größer, je mehr er sich seiner Interdependenz mit allen und allem bewusst wird.“
  2. Das ethisch-soziale Axiom:
    „Ehrfurcht gebührt allem Lebendigen und seinem Wachstum. Respekt vor dem Wachstum bedingt bewertende Entscheidungen. Das Humane ist wertvoll, Inhumanes ist wertbedrohend.“
  3. Das pragmatisch-politische Axiom:
    „Freie Entscheidung geschieht innerhalb bedingender innerer und äußerer Grenzen. Erweiterung dieser Grenzen ist möglich. Freiheit im Entscheiden ist größer, wenn wir gesund, intelligent, materiell gesichert und geistig gereift sind, als wenn wir krank, beschränkt oder arm sind oder unter Gewalt und mangelnder Reife leiden.“
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Postulate

Konkretisiert werden die Axiome in zwei „Postulaten“, die verdeutlichen, was die Axiome für das tägliche Handeln bedeuten. Dabei sind die Postulate nicht im Sinne von Handlungsanweisungen oder „Spielregeln“ zu verstehen, sondern als eine „Klarstellung existentieller Phänomene (Cohn 1975, 120f.).“ Die Postulate fordern also nicht dazu auf, etwas zu tun oder zu lassen, sondern sagen, wie es ist. Sie lauten:

  1. „Sei deine eigene Chairperson“ und
  2. „Störungen haben Vorrang“

Literatur siehe unter Ruth Cohn

Zwei einführende Texte:
Rolf Todesco: TZI im Internez
Michael Janneck: Themenzentrierte Interaktion als Gestaltungsrahmen für Community-Systeme


 
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