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Als Toleranz bezeichne ich das Ende des .

1965 veröffentlichte Herbert Marcuse seinen einflussreichen Essay mit dem Titel »Repressive Toleranz«. Ihn heute zu lesen, ist ein Erlebnis besonderer Art. Denn über weite Strecken liest er sich, als habe ihn grad neulich ein Kritiker der politischen Korrektheit geschrieben. »Wenn Toleranz in erster Linie dem Schutz und der Erhaltung einer repressiven Gesellschaft dient, wenn sie dazu herhält, die Opposition zu neutralisieren«, schreibt er, »dann ist Toleranz pervertiert worden.« Gesetz und Ordnung seien überall und immer Gesetz und Ordnung derer, die die etablierte Hierarchie schützen. Durch Schule, Politik, Medien und Gesetzgebung werde Sprache und Denken so geformt, führt Marcuse weiter aus, dass es die Mehrheit der Bevölkerung geneigt macht, schließlich die »Demokratie mit totalitärer Organisation« zu tolerieren und Abweichlern gegenüber intolerant zu sein. (Nr. 4 in: Anarchokapitalismus: Gegen Gewalt, http://editiongpunkt.de/publikationen/theorie-110/.)


 
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