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Als Tiersprache bezeichne ich ein Konstrukt, das bestimmte Verhaltensweisen von Tieren als Sprache auffasst.

D. Premack etwa hat Schimpasen dressiert, mit Plastik"wörtern" Sätze zu bilden. Roger Fouts hat ihnen die Gesten der Taubstummensprache beigebracht. Allerdings kennt niemand Affen, die sich selbst solche Dinge beigebracht hätten.
Es gibt auch Menschen, die das Verhalten von Bienen als Sprache bezeichnen.
Es gibt im Tierreich auch viele Verhalten wie Balzgesänge oder Warnrufe, die einerseits ziemlich differnziert sind und andrerseits von den einzelnen Tieren erworben werden.
L. von Bertalanffy unterscheidet eine symbolische Sprache, die nur Menschen zukommt von einer Tiersprache.

Das alles hat mit dem, was ich als Sprache bezeichne praktisch gar nichts zu tun.


 

"Sprachliche Ausdrücke bestehen aus Wörtern, Wörter sind diskret. Wenn ich jemanden sprechen höre, höre ich eine kontinuierliche Tonfolge, in welcher ich die einzelnen Wörter selbst unterscheiden muss, weil sie nicht wie in einem Text durch Leerstellen getrennt sind. Wörter sind überdies digitale Symbole, das heisst, sie müssen vereinbart werden, weil man ihnen nicht wie etwa bei konventionellen Zeichnungen ansieht, wofür sie stehen. In der Genesis der Sprache mache ich zunächst Zeichenkörper, die mir dienen. Solchen Zeichenkörper, die diskret und digital sind, kann ich ohne weiteres Laute zufügen, die ihren Sinn genau dann bekommen, wenn andere Menschen erkennen, wofür meine hergestellten Zeichenkörper stehen, weil sie dann auch die Zuordnung von Lauten nachvollziehen können. Hingegen ist extrem unwahrscheinlich, dass aus Laute wie Bellen oder Grunzen sprachliche Zeichen werden sollen. Das ist wohl auch ein Grund dafür, dass Affen nicht sprechen.(24b) Ob Schreiben oder Sprechen zuerst auftraten, kann ich historisch nicht belegen, weil ich davon keinerlei Zeugnis erkennen kann. Mit der Kategorie der gegenständlichen Tätigkeit ergibt sich dazu ein logisch-genetisches Argument. Allerdings geht es dabei nicht darum, zu entscheiden, was historisch der Fall war, sondern darum zu zeigen, inwiefern Kategorien für Theorien grundlegend sind." Todesco, R., Theorieprojekt


 
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