Zur Geschichte von
Radio und Telefon
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Neue Zwecke für die neuen Werkzeuge müssen sich erst entwickeln. Beim Telefon waren es nachgewiesenermassen die Hausfrauen der Manager, die das Chatten entdeckten und zeigten, was das Telefon eigentlich ist - den die Erfinder wollten damit zuhause Symphoniekonzerte hören. Und dass ich heute alles mittels eines Computers schreibe, den ich nur ganz selten zum Rechnen benutze, hat sehr viel damit zu tun, dass viele Programmier merkten, dass man auf den Programmeditoren auch Liebesbriefe schreiben kann. Als sogenannte Textverarbeitungssysteme wurden diese Editoren erst verkauft, nachdem sie bereits tausendfach als solche benutzt wurden.

Der Physiker Phillip Reis führte 1861 das erste funktionsfähige Gerät zur Ton-übertragung auf elektrischem Weg vor und prägte auch den Begriff „Telephon“. Der Apparat eignete sich vor allem zur übertragung von Musik. Sprache liess sich ebenfalls wiedergeben, blieb aber noch schwer verständlich. „Das Pferd frisst keinen Gurkensalat“ Der Legende nach begann der Siegeszug des Telefons mit Sätzen ohne Sinn. Bei einer Demonstration seiner Erfindung liess sich Reis Textpassagen eines Buches über das Telefon vorlesen und wiederholte diese vor seinem Publikum. Ein skeptischer Beobachter argwöhnte jedoch, dass Reis das Buch möglicherweise auswendig gelernt
Um einen Schwindel auszuschliessen, liess er es sich nicht nehmen, die Sätze „Die Sonne ist von Kupfer“ oder „Das Pferd frisst keinen Gurkensalat“ selbst in das Telefon zu sprechen. Reis verstand zwar nicht genau, was das Pferd frisst, und dachte, die Sonne sei aus Zucker, aber das Publikum war dennoch überzeugt.

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Bryson, Bill: Kurze Geschichte der alltäglichen Dinge

http://de.wikipedia.org/wiki/Theatrophon:

Geschichte der Erfindung des Radios (Zeittafel) 1820 – H. C. Ørsted - Erste Beobachtung von Elektro- magnetismus, weitere Erforschung durch A.-M. Ampere, F. Arago und M. Faraday. 1861 – J. P. Reis - Erster drahtgebundenerSprech-/ Hörapparat, Basis späterer Telefone & Kopfhörer. 1873 – J. C. Maxwell - Wellentheorie 1881 – C. Ader - Erfindung des drahtgebundenen Hörfunk, dem Theatrophon. 1886 – T. Calzecchi-Onesti - Erfindet ersten Kohärer. 1888 – H. Hertz - Nachweis der von Maxwell voraus- gesagten elektromagnetischen Wellen, dabei gelingt eine 10 Meter weite Übertragung. 1892 – D. E. Hughes - Erste drahtlose elektro- magnetische Morsesignalübertragung. 1893 – N. Tesla - Führt seine drahtlose Übertragung vor. 1895 – A. S. Popow - Gelingt Übertragung 190 m weit. 1901 – G. Marconi - Gelingt Übertragung von einem Morsesignal über den Atlantik. 1906 – G. W. Pickard - Patent für erstes Detektorbau- teil auf Halbleiterbasis. (Ablösung des Kohärer) – V. Poulsen - Stellt Lichtbogensender vor, überträgt als erster Sprache & Musik. – R. Fessenden - Erste Übertragung von Sprache & Musik mit Programmcharakter. 1909 – C. D. Herrold - Erster Nachrichten-Sender. 1910 – Frz. Post- & Telegraph - Erster Zeitzeichen- Sender auf dem Eiffelturm. 1916 – F. Conrad - Erstes Hörfunkprogramm. 1919 – H. Schotanus à Steringa Idzerda - Erste kommerzielle Radiostation. 1926 – NBC - Erste nationale (landesweit sendende) Radiostation Nordamerikas. 1929 – Radio Moskau - Erste internationale Radio- station. ---------------------- Die Geschichte der Erfindung des Radios (Latein radius ‚Strahl‘) ist eine Reihe von Ereignissen im Zeitraum des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie ist Bestandteil der Technikgeschichte und ebenso der Mediengeschichte dieser Zeit. ----------------- Durch die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Eigenschaften von technisch nutzbaren elektromagnetischen Wellen, den Radiowellen, ermöglichte die Entstehung der Wissenschaftsdisziplin, die Radioastronomie sowie die Erfindung des Radar (Abkürzung aus Radio Detection and Ranging), für die Dektion von Objekten zufolge der Reflexion von Radiowellen. Die Entwicklung des Radios hatte in der Folge Einfluss auf die Entwicklung des Fernsehens, einschließlich auf verschiedene Erfindungen der Fernsehtechnik, insbesondere zur drahtlosen Übertragung. Das Tonsignal und das nun dafür notwendige neue zweite Funksignal mit der Bildinformation, das Fernsehsignal wurden anfänglich bei dem ersten Fernsehen, dem sogenannten mechanischen Fernsehen, über Mittelwelle mit bestehender Rundfunktechnik ausgestrahlt. Außerdem wurde die Entstehung der Radiotechnik mehrerer Funkdienste, vor allem per Sprechfunk wie dem Seefunk, der zuvor lediglich über Morsezeichen kommunizierte, Flugfunk sowie der Funknavigation bzw. -ortung beeinflusst. -------------------- Die Schallwandlung ist der Prozess, die Schallwellen der dargebotenen oder aufgezeichneten Töne wie Sprache, Musik, Geräusche in dazu in gleicher Frequenzbereich vorliegende elektrische Schwingungen umzuwandeln. Hier waren für die Entwicklung Erkenntnisse über den Elektromagnetismus und die Akustik wichtig. Zu erwähnen sind Joseph Henry, Hendrik Antoon Lorentz, Charles Augustin de Coulomb und Hermann von Helmholtz. --------------- Nachrichtentechnik Funks , drahtlosen Übertragung. -------------- 1895 präsentiere Guglielmo Marconi sein erstes drahtloses Übertragungsgerät ----------------- Entwicklung der Vorläufer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Teatrophon[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Das drahtgebundene Vorbild des Hörfunks war das von Clément Ader erfundene Theatrophon. Bereits 1890 übertrug die Société générale des téléphones per Telephonhörer Opernwerke aus Paris und erweiterte das Programm um Übertragungen von Theaterstücken, Nachrichten, Werken des neuen Genre der Hörspiele, Sprachlehrgängen bis hin zu Börsenberichten. Ebenso erfolgreich wurde diese Technik in Großbritannien (Electrophone) und Ungarn (Telefon Hírmondó) sowie in Schweden, Belgien, der Schweiz und Portugal eingesetzt. Hingegen fand das drahtgebunde Radio aus der Telefonleitung in Deutschland, Österreich und in Übersee weniger Resonanz. Doch durch den sich entwickelnden Hörfunk hatte dieses Medium in dieser Form nach 1920 kaum eine Überlebenschance, obwohl es sogar stereophon senden konnte. Drahtfunk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Ein dem Teatrophon ähnliches Verfahren, der Drahtfunk fand während und nach dem Zweiten Weltkrieg Anwendung. Im Unterschied zum Teatrophon erzeugte der Drahtfunk in der Regel aber kein eigenes Programm, sondern war lediglich neben der drahtlosen Ausstrahlung einer bestehenden Hörfunkanstalt ein weiterer Übertragungsweg. Im Zweiten Weltkrieg diente Drahtfunk zur Luftschutzwarnung. Nach Kriegsende erfolgte beispielsweise in Berlin die Einrichtung des Vorläufers vom RIAS, dem Drahtfunk im Amerikanischen Sektor DIAS, dessen Hörfunkprogramm über das Telefonnetz übertragen wurde. Während in dieser Zeit neben Deutschland auch in Österreich je drei öffentlich-rechtliche Programme über Drahtfunk zu empfangen waren, wurde ihr Betrieb jedoch nach 20 Jahren eingestellt. Telefonrundspruch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Um in noch vorhandenen empfangsschwachen oder völlig senderlosen Gebieten Hörfunksendungen anzubieten, fand vor allem nach dem Kriegsende 1945 auch in weiteren Ländern die Übertragung von Radioprogrammen von vorhandenen Hörfunksendern via Telefondraht statt. Häufig erfolgte die Aussendung von regulären meist ausgewählten Radioprogrammen gleichzeitig zu der Übertragung einer jeweiligen Hörfunkstation. Das größte Netz zu diesem Zweck hatte die UdSSR. In der Schweiz, wo es bereits ab 1931 parallel zum drahtlosen Rundspruch den Telefonrundspruch (TRS) vor allem für schwer erreichbare innerhalb eines Sendegebietes liegende Gebirgstäler gab, fand ab 1940 eine Erweiterung um den Hochfrequenz-Telefonrundspruch (HFTR) statt.[22] 1956 erfolgte sogar ein verstärkter Ausbau. Auch in Italien existierte ab 1959 parallel zur terrestrischen Ausstrahlung des RAI-Hörfunks via Drahtfunk, der Filodiffusione. Diese Dienste per Telefonnetz verloren jedoch mit Beginn von ISDN-Übertragungen und der steigenden Verbreitung des Hörfunks auf UKW-Sendern an Bedeutung, wurden daher in Italien stark reduziert und in der Schweiz weitgehend 1998 abgeschaltet. Nur noch zur Übertragung von Debatten der Räte arbeitet im Schweizer Bundeshaus ein HFTR-System. In Italiens Großstädten sind von der ehemaligen landesweiten Versorgung noch sechs per Draht zu hörende RAI-Kanäle übrig geblieben. Drahtlose Ausstrahlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Zeitsender[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Die ehemals (um 1914) am Eiffelturm angebrachte Sende-Antenne. Deren armdicke Hauptseile sind schwarz, die Querseile andersfarbig dargestellt. Unterm damaligen Mast (gelb) befindet sich seitdem ein unterirdisches Sende-Studio, das bis heute genutzt wird. Die auf bzw. am Pariser Eiffelturm errichtete Sendeanlage begann 1910 die erste regelmäßige Ausstrahlung eines Zeitsignales im Umkreis von Tausenden Kilometern.[23] Um 1914, wie in nebenstehender bearbeiteter Fotografie dargestellt, wurde am Turm eine neue Sende-Antenne bestehend aus sechs armdicken Hauptseilen und zwei mal drei Querseilen je Seite, die mit einem kleinen Mast vor dem Eiffelturm verbunden waren, errichtet. Sie wurde als T.S.F.-Antenne (drahtlose Telegraphie französisch télégraphie sans fil) bezeichnet. Bedingt des – u. a. durch die große Höhe des Turmes ermöglichten – ständig konstanten nordanlantik- und europaweit empfangbaren Signalpegel, bestand so auch erstmals eine Stabilität in Empfangbarkeit in Frequenz, Signalstärke und -qualität. Das hatte für die Entwicklung des Radios große Bedeutung, denn dadurch hatten nun Radiopioniere wie auch Radioamateure vor allem in Europa, die Möglichkeit Empfänger zu konstruieren, bestehende zu verbessern oder abzustimmen und den Betrieb auch öffentlichkeitswirksam vorzuführen. Ab 1917 wurden auch von dem im brandenburgischen Nauen westlich von Berlin erbauten Sender, ebenso wie die französische Station europaweit, Zeitzeichen ausgestrahlt (↑ siehe auch: Eiffelturm – Fernmeldetechnische Nutzung). Erste Versuche mit Programmcharakter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Nach Valdemar Poulsens ersten erfolgreichen drahtlosen Sendeexperimenten folgte am Jahresende 1906 eine weiterentwickelte Versuchsendung. Dieses erste ausgestrahlte Hörfunkprogramm der Welt wurde an Heiligabend 1906 gesendet. Es setzte sich aus vorgelesenem Bibeltext, Schallplattenmusik vom Grammophon und dem live auf Violine gespielten Lied „O Holy Night“ zusammen. Dafür benutzte ein Team um den Kanadier Reginald Fessenden einen Maschinensender in Brant Rock im Staat Massachusetts an der Ostküste der USA.[24] Im Laufe des Jahres 1907 versuchte Poulsen höhere Reichweite bei seinen Übertragungen zu erreichen. Von anfänglich ca. 60 Kilometern steigerte er die Entfernung auf etwa 1300 km. Letztlich versuchte er mit einer Tonsendung von Lungby bei Kopenhagen in den Osten der USA erstmals den Atlantik zu überwinden.[25] Ab 1909 strahlte Valdemar Poulsen mit seiner Station bei Lyngby/Seeland am Bagsværdsee vom Grammophon abgespielte Musikprogramme aus.[26] Ebenfalls 1907 gelang die erste Programmübertragung von einem Schiff. Im britischen Hafen von Chatham (Kent) übertrug ein Sender vom HMS Andromeda, im Frühstücksraum an Bord vorgetragene Gedichte und Musik. Durch Geheimhaltung der Royal Navy blieb diese Testsendung fast ein Jahrhundert unbekannt.[27] ------------------ es Alexander Graham Bell 1876 gelang, mit einem erfolgreichen Patentantrag seinen Konkurrenten Elisha Gray und Antonio Meucci zuvorzukommen 1877 gründete Bell, der das amerikanische Patent für Rechte an einem Telefon erlangt hatte, zusammen mit Thomas Sanders und Gardiner G. Hubbard unter Einschluss seines Assistenten Thomas Watson, die Bell Telephone Company 1885 wurde die American Telephone and Telegraph Company (AT&T) ------------- Da die Bell-Telefone noch über keine Weckeinrichtung verfügten, wurde das Telefon erst durch die zu diesem Zeitpunkt erfundene Siemensche Signalpfeife als Produkt nutzbar. Am 12. November 1877 erfolgte die Inbetriebnahme eines Telegrafenamtes in Friedrichsberg bei Berlin. Ab November 1877 produzierte Siemens & Halske täglich 200 Telefone, von denen ein Großteil bald auch an Privathaushalte verkauft wurde. Seit 1883 wurden auch Telefonleitungen zwischen größeren Städten verlegt. Die Telefonleitung zwischen Bremen und Bremerhaven war bei ihrer Inbetriebnahme am 15. Oktober 1883 die längste Telefonleitung Deutschlands. 1884 folgten die Telefonleitungen von Köln nach Düsseldorf und Bonn.
 
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