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Den Ausdruck "analog" verwende ich für Abbildungen, bei welchen ich ohne explizite Vereinbarung erkennen kann, worum es geht. Insbesondere trifft das für Zeichnung zu. Als Fremdsprachiger etwa kann ich den gezeichneten Gegenstand erkennen, weiss aber nicht, was ein bestimmtes Wort bedeutet. Vereinbarte Abbilder sind in diesem Sinne digital. Bei einem konventionellen Tachometer mit einem Zeiger, bewegt sich der Zeiger - im Unterschied zum springenden Zeiger der Bahnhofuhr - kontinuierlich. Der Winkelstand des Zeigers zeigt, ob ich schnell oder langsam fahre, weil er sich mit zunehmender Geschwindigkeit - quasi analog - vergrössert. Wenn auf dem Tachometer keine Zahlen stehen, kann ich nicht sehen, wie schnell ich fahre, aber ich sehe, ob ich relativ schnell oder langsam fahre.


 

Als Tachometer bezeichne ich ein Gerät zur Darstellung des Betrags der Geschwindigkeit eines Landfahrzeugs. Es gibt verschiedene Arten der Anzeige. Eine konventionell typische erfolgt durch eine „Tachonadel“ vor einer Skala. Das ganze Gerät wird als „Geschwindigkeitsmessgerät“ bezeichnet, das die Anzeige enthält.

Moderne Tachometer haben keine Zeiger mehr, sie zeigen - unabhängig davon, wie schnell ich fahre - immer nur Zahlen. Ich muss also wissen, was die Zahlen bedeuten. Deshalb bezeichne ich das als digitale Anzeige oder Abbildung. Die Werte, auf dem Zahlen-Tachometer sind diskret. Ich sehe beispielsweise 55 oder 56, aber nichts dazwischen, wenn ich von 55 auf 56 beschleunige.

Siehe auch Messschreiber

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Bildquelle: Wikipedia
 
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Geschichte und Funktionsprinzipien​[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Die meisten Tachometer sind vom Messprinzip her eigentlich Drehzahlmesser. Die ersten, rein mechanischen Drehzahlmesser beruhten auf der Zentrifugalkraft. Als Erfinder gilt der deutsche Maschinenbauingenieur Diedrich Uhlhorn, der dies 1817 zuerst für Textilmaschinen benutzte. Ab 1844 wurde dieses Messprinzip auf Lokomotiven eingesetzt – der Daniel Tachometer für Lokomotiven hatte dabei keine Rundanzeige, sondern noch eine Pappscheibe mit Stift – ein Zentrifugalpendel bewirkte eine Anhebung des Stiftes und ein Uhrwerk drehte die Scheibe.[2] Beim 1888 von dem Kroaten Josip Belušić unter dem Namen »Velocimeter« patentierten Wirbelstromtachometer dreht sich ein Dauermagnet und erzeugt in einer davor angebrachten Metallscheibe oder Glocke aus Aluminium Wirbelströme. Die zusätzliche Feldenergie der Wirbelströme würde vermieden, wenn die drehbar gelagerte Scheibe mitrotieren würde. Daran wird sie aber durch eine Rückstellfeder gehindert. Das Magnetfeld steigt linear mit der Geschwindigkeit, die Feldenergie quadratisch, die Kraftwirkung als deren Ableitung wieder linear, ebenso wie die Rückstellkraft der Feder mit ihrer Winkelauslenkung. Damit ist die Auslenkung der mit einem Zeiger versehenen Scheibe proportional zur Drehzahl. Der Zeiger ist mit einer kalibrierten Skala hinterlegt. Das verwendete Magnetmaterial hat eine hohe Curie-Temperatur, um den Temperaturgang des Messfehlers klein zu halten. 1902 entwickelte der deutsche Erfinder Otto Schulze den Wirbelstrom-Tachometer, eine Konstruktion für Straßenfahrzeuge. Dabei setzte Schulze auf eine biegsame Welle (Tachowelle), mit der die Drehzahl des Rades oder des Getriebes zum Tacho übertragen wird und dort einen Magneten in eine Rotationsbewegung versetzte.[3] Diese Tachowelle war anfällig für Verschleiß und verursachte bei zu großer Reibung durch Ruckeln eine unruhige Anzeige. Bei langen Übertragungswegen, etwa in Schienenfahrzeugen, wurde statt der Tachowelle ein Drehmelder eingesetzt. Der Drehmeldeempfänger am Ende der elektrischen Verbindung saß im Anzeiger und trieb dort einen Wirbelstromtachometer an. Einfacher war, die Wechselspannung eines Tachogenerators gleichzurichten und die – bei geringer Drehzahl allerdings wellige – Gleichspannung mit einem Drehspulinstrument anzuzeigen. Inkrementalgeber erzeugen eine geschwindigkeitsproportionale Frequenz, die mit einer Analogschaltung in eine Spannung umgesetzt werden kann. Erstes Serienfahrzeug mit einem derartigen System war der Porsche 911 Turbo. Der Geber im Ausgleichsgetriebe bestand aus einem magnetischen Polrad und einem Reedkontakt.[4] Moderne Autos haben Geber an jedem Rad (für ABS, ASR, ESP, Navi), deren Frequenz mit einem Mikrocontroller erfasst wird. Primäres Messergebnis ist dabei die Anzahl von Impulsen innerhalb eines bestimmten Messintervalls oder besser die Periodendauer zwischen Signalflanken. Auch die Anzeigen haben sich gewandelt. Zeiger werden über einen weit größeren Winkel völlig linear und temperaturunabhängig von einem Schrittmotor bewegt oder auf einem Display simuliert, oft in Verbindung mit diversen anderen Anzeigen, siehe Kombiinstrument und Multifunction-Display. Bei anderen Varianten legt man gerade Wert darauf, dass bestimmte wichtige Geschwindigkeitsbereiche gespreizt dargestellt werden, damit der Fahrer sie präziser ablesen kann. Oft wird die Geschwindigkeit heute auch als Zahlenwert angezeigt, vor allem in Head-up-Displays. Geschwindigkeitsanzeige​[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Geschwindigkeitsanzeigeanlage (ausgeschaltet) → Hauptartikel: Geschwindigkeitsanzeigeanlage Geschwindigkeitsanzeigen am Straßenrand dienen als Rückmeldung für Führer von Kraftfahrzeugen und ermahnen zur Einhaltung von Tempolimits. Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) führte in der 2010 veröffentlichten Untersuchung Evaluation dynamischer Geschwindigkeitsrückmeldung[5] einen Vergleich dieser dynamischen Geschwindigkeitsanzeigen mit dem sogenannten Dialog-Display durch. Obwohl das Dialog-Display die gefahrene Geschwindigkeit nicht anzeigt und lediglich durch die Anzeige von „Danke“ und „Langsam“ lobt und tadelt, zeigten sich stärkere und dauerhafte Rückgänge der Durchschnittsgeschwindigkeiten.
 
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