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Als Sensualismus bezeichne ich eine Form der Aufklärung, die Erfahrung auf individuelle Sinneseindrücke bezieht. Der Begriff „Sensualismus“ wurde1804 durch Joseph Marie Degérando eingeführt für Erkenntnistheorien, die physisches Empfinden als Ursprung allen Denkens und Handelns auffassten.

Im Wesentlichen meinten diese Philosophen, dass Menschen nur sinnliche Empfindungen wahrnehmen. Empfinden wurde daher mit Wahrnehmen gleichgesetzt. Was sich beim Wahrnehmen zeigte, nannte man „Phänomene“ (altgr.: „phainomena“). Mit diesem Wort hatte man davor nur die auf- und untergehenden Gestirne bezeichnet, nach deren Konstellationen die seefahrenden Griechen ihren Kurs nahmen. Philosophisch hieß das nun: Jeder gehe von dem aus, was sich ihm jeweils zeige und messe daran seine Entscheidungen. „Die Dinge sind für mich so, wie sie mir erscheinen und für Dich so, wie sie Dir erscheinen.“ meinte Protagoras. In diesem Sinne wurde jeder Mensch nach Protagoras zum „Maß aller Dinge“. Daraus ergab sich auch: Wahr sei das, was jeder für wahr halte, bzw. alles sei falsch, meinte der Sophist Gorgias. Die Konsequentesten unter ihnen entschieden sich für Zurückhaltung: Für Wahrheit habe der Mensch kein Maß, bzw. kein Kriterium und darum solle man von Wahrheit gar nicht erst reden.

Sinnliche Erkenntnis
 
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