Travelling Salesman        zurück ]      [ Index ]      [ Literatur-Index ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]     

> Hmm, zumindest bei Berechenbarkeitsfragen wirds dann wieder sehr handfest.
> Wenn ich mit in der Mathematik/Theoretischen Informatik das Traveling
> Salesman Problem beschreibe und dann zeigen kann, dass dies einen Einfluss
> auf die Gueterlogistik und somit auf den Lastwagenverkehr ueber die Alpen
> hat, dann wirds bald empirisch und somit in Deiner Sicht wissenschaftlich?

Klar die idealtypischen Kategorien verschwimmen rasch. Sie ordnen nur den Einstieg. Ich stelle die Geschichte andersrum dar: Den traveling Salesman gibt es schon länger als die Informatik und als das so benannte Problem in der Mathematik.

Als Salesman frage ich mich ganz praktisch nach einem optimalen Weg. Und wenn ich eine Methode höre, untersuche ich empirisch und experimentell, ob die Methode etwas hergibt. Da kippe ich vom Salesman zum Wissenschaftler. Und wenn ich dann bestimmte Methoden nicht mehr physisch durchspiele, sondern formalisiere, nehme ich die Mathe in Dienst, und werden so ein effizenter Wissenschaftler. Und wenn mich dann das Salesmanproblem gar nicht mehr interessiert, untersuche ich nur noch die Bedingungen meines Formalismuses, dann bin ich Mathematiker geworden.

Dass im Nachhinein jemand einenmathematischen Formalismus zuerst hat und erst dann von den Sorgen des Salesman hört, ist auch logisch. Aber meine Geschichte geht andersrum: von der Praxis zur Theorie.

NB: das ist ja auch eine Grundfrage der ETH. Soll man die Lehre praktisch begründen, oder soll man einfach das Wissen vermitteln, weil die Leute dann in der sogenannten Praxis schon merken, dass sie das richtige gelernt haben?