Rente        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Literatur ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]              [ Meine Bücher ]

Umgangssprachlich verwende ich Rente für sehr verschiedene Verhältnisse. Quasietymologisch ist die Rente das Resultat eines durch Zinsen rentierenden Vermögens. Rente steht in diesem Sinne für Einkommen ohne eigene Arbeit, also etwa für Pacht (Miete), Zins und Dividenden.
Als Rente bezeichne ich aber auch das Einkommen, das aus Versicherungsleistungen besteht, also etwa die Altersrente.

Differenztheoretisch kann Rente durch die Differenz zwischen Rente und Rendite gesehen werden, wobei Rente dann für einen periodisch anfallenden Geldbetrag steht, der durch eigenes Vermögen finanziert wird, während Rentite
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Rente umfasst alles, Rentitite ist die Rente im ökonomisch engeren Sinn.

Als Rente bezeichne ich für eine verallgemeinterte Form der Grundrente, die ein Pachtzins darstellt. Es handelt sich um ein Einkommen, welches wie jede Form von Zins ohne aktuelle "Gegenleistung" bezogen wird, zum Beispiel aus angelegtem Kapital.

Zinsen, Dividenden und Pachten

Die typische Rente ist die sogenannte Altersrente, die gerade kein Zins ist, sondern ein verrechneter Kapitalertrag, bei welchem das Kapital verwendet wird (Pension, Vorsorge-Versicherung).

Eine historische Form sind Geldzahlungen oder Naturallieferungen eines Vasallen im Rahmen eines Grundherrschaftssystems im Gegensatz zur Villikation.

Der Sachverständigenrat der deutschen Wirtschaft (die „5 Weisen“) beziffert die Höhe dieser „Nicht-Arbeits-Einkommenszuflüsse“ oder Rentiereinkommen an die Rentiers für die Jahre 2006 bis 2008 auf durchschnittlich € 518 Mrd. pro Jahr. (Bundeshaushalt ca 300 Mrd. Euro) Bezogen auf die Konsumausgaben der privaten Haushalte von durchschnittlich 1.361 Mrd. Euro beträgt die Abgabenquote der privaten Haushalte an die Rentiers 38%.

Jedes Mal, wenn wir einen Cappuccino oder etwas anderes für einen Euro kaufen, fließen etwa 20 Cent davon an die oberen 20 Prozent, 10 Cent an das obere ein Prozent.

Ein zweites Beispiel: Grund und Boden

Nehmen wir an, fünf Familien wohnen in fünf Häusern. Die Familien 3 bis 5 sind nicht Eigentümer ihrer Häuser, sondern bewohnen sie zur Miete. Die Häuser befinden sich im Eigentum der Familien 1 und 2, wobei Familie 1 vier Häuser besitzt und Familie 2 eines, dasjenige, das sie selbst bewohnt. Diese Eigentumsverteilung an Häusern gibt in etwa die tatsächliche Eigentümerstruktur in Deutschland wieder: Bei uns wohnen 56–62% (je nach Zählung) der Menschen zur Miete, die Eigenheimquote liegt entsprechend bei etwa 38–44 %.


 
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