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Metaphorisch: Die Physik ist eine Lehre mit verschiedenen Religionen

Religion verwende ich allgemein als Bezeichnung für Lehren, die eine Sitte institutionalisieren und deren Werte transzendet begründen.
Spezieller - im Sinne von M. Buber - für Lehren, die einen mit Du ansprechbaren Gott unterstellen. (Es geht dabei nicht um das Monotheistische, sondern um die Ansprechbakeit. Religionen in diesem spezielleren Sinn sind das Judentum, Christentum oder den Islam, während andere Lehren, die auch institutionalisierte Sitten und Weltanschauungen beschreiben, wie etwa Hinduismus oder die Drei (chinesischen) Lehren, keine Religionen in diesem buberschen Sinne sind, weil sie kein "Du" zulassen.

Religiöse Institutionen zeigen sich in Symbolen und Ritualen, wie etwa Kirchen(gebäuden) und Messen, und einer Organisation, wie etwa einer Glaubensgemeinschaft, die durch eine Priesterschaft unterrichtet wird.

Alltagssprachlich wird „Religion“ auch für die verinnerlichte Lehre, also für den „Glauben“ verwendet.


Die drei grossen Religionsgemeinschaften sind das Judentum Christentum und der Islam (Muslimstum, veraltet: Mohammedanertum


Literatur:

"Religion kann definiert werden als ... der Glaube an numinose Wesenheiten personalen oder impersonalen Charakters - Götter, Geister, Dämonen, Engel oder göttliche Mächte -, die bestimmte Eigenschaften und Wirkungsmöglichkeiten haben und daher für das Schicksal der Menschen und damit auch für ihr Heil von Bedeutung sind, und (...) eine damit verbundene Praxis der Mitglieder der betreffenden Gruppen, die geeignet ist, der Macht dieser Wesenheiten Rechnung zu tragen und sie im Sinne des eigenen Heils zu beeinflussen, also eine Kultur, die durch Heilstechnologie geprägt ist" (, ) (H. Albert, 2000:142).

"Seit mehr als 500 Jahren haben die Regeln und Theorien eines alten Araberscheiches und die abstrusen Auslegungen von Generationen von schmutzigen und unwissenden Pfaffen in der Türkei sämtliche Zivil- und Strafgesetze festgelegt. Sie haben die Form der Verfassung, selbst die kleinsten Handlungen und Gesten eines Bürgers festgelegt, seine Nahrung, die Stunden für Wachen und Schlafen, den Schnitt der Kleider, den Lehrstoff in der Schule, Sitten und Gewohnheiten und selbst die intimsten Gedanken. Der Islam, diese absurde Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen, ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet." Kemal Atatürk - Jacques Benoist-Mechin: Mustafa Kemal ou la mort dund empire. Paris 1954, S. 352 Bernd Rill: Kemal Atatürk mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten.Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 1985, S. 84 ff.

"Eine gemäßigte Regierung ist der christlichen Religion angemessen, wie eine despotische Regierung der mohammedanischen. Die katholische Religion entspricht am besten der Monarchie, die protestantische der Republik". Charles de Secondat, Baron de Montesquieu

"Davon leitet sich der Ausdruck religio est her, Skrupel haben. [...] Im klassischen Zeitalter ist dies der regelmäßige Wortgebrauch [...]. Im großen und ganzen ist religio ein zurückhaltendes Zögern, ein verhindernder Skrupel, nicht ein Gefühl, das zu einer Handlung anleitet oder das dazu anhält, einen Kult zu praktizieren. Es will uns scheinen, daß diese Bedeutung, die durch den alten Wortgebrauch ohne jede Zweideutigkeit nachgewiesen ist, nur eine einzige Auslegung des Wortes religio zulässt: jene, die wir bei Cicero vorfinden, wo er religio mit legere zusammenbringt." (Zitat Benveniste bei Derrida: Die Religion)


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