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Die Reformation wird gemeinhin als Religions- oder kirchengeschichtliches Ereignis betrachtet. Sie war aber im wesentlichen eine Reformation von Produktionsstrukturen. In der Schweiz rückten durch die Reformation neue Städte in den Focus der Geschichte. Davor waren St. Gallen, Chur, Friburg als Bischofssitze wichtig, danach werden Zürich und Genf als Bankensitze wichtig.( Todesco: Walden III, S. 91f)

In Zürich wurde Heinrich Bullinger 1531, nach Zwinglis Tod bei Kappel, vom Stadtrat als Antistes (Oberhaupt) der Zürcher Kirche eingesetzt. Er blieb in diesem Amt bis zu seinem Tod 1575. Seine Verdienste sid kirchenrechtlich wichtig, u.a. weil er die verschiedenen reformierten Gruppen - vor allem auch Calvin in Genf - zu einer gemeinsamen Bewegung zusammenführte. Seine Schriften wurden auch über Schweiz hinaus, vor allem in England, wichtig. Eigentlich wichtig ist aber seine neue Arbeitsteilung mit der politischen Obrigkeit, und das, was als Calvinsche Morallehre bekannt wurde. Er schafte glaubensverträglich Möglichkeiten für das aufstrebenede Bügertum, wovon der Geldhandel wohl dr wichtigste war. Die Reformation war so erfolgreich wie das Bankgeschäft - und das ist sie heute noch. Si führte natürlich in der katholischen Kirche zu einer grossen Gegenbewegung, der Kampf um die Pfründe wurde bewusst. Der Vatikan wurde die grösste Bank der Welt.


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Bildquelle: Wikipedia

im engeren Sinn eine kirchliche Erneuerungsbewegung zwischen 1517 und 1648, die zur Spaltung des westlichen Christentums in verschiedene Konfessionen (katholisch, lutherisch, reformiert) führte. Für die Kirchenbildung war wohl J. Calvin die wichtigste Figur.

1517 datiert, als Martin Luther seine 95 Thesen auf die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg geschlagen haben soll, aber ihre Ursachen und Vorläufer reichen weiter zurück in die Geschichte. Die Entwicklung wird allgemein als mit dem Westfälischen Frieden 1648 für abgeschlossen betrachtet.

Die Reformation hat auch einen religiösen Aspekt, der dann aber auch rasch vertheologisiert wurde: Kerygma.


 

Zins:

Seit es Eigentum gibt, wird Zins verlangt und gezahlt. Schon die ersten Hochkulturen trafen daher Regelungen, die Höhe des Zinses zu begrenzen. In Mesopotamien ist der Codex Hammurapi überliefert, der in § 89 einen maximalen Zinssatz von 20% für Silberkredite und 33 1/3% für Gerstenkredite vorschrieb. Im klassischen Griechenland und Römischen Reich sind Zinssätze von 6 % bis 10% überliefert. Auch hier bestanden gesetzliche Regelungen gegen Wucher. Die Zinssätze schwankten je nach Bonität und wirtschaftlicher Lage.

Im Mittelalter bestand kein geregeltes Bankwesen. Verbindlichkeiten entstanden meist aus Notlagen, das Zinsniveau war dementsprechend hoch. Ab der Renaissance entwickelt sich wieder ein Bankwesen, beginnend in Norditalien. Gute Schuldner hatten die Möglichkeit, sich ab 4 % zu finanzieren.

Auch die Höhe der Zinssätze für Staatsanleihen stabiler Staaten im 18. und 19. Jahrhundert lagen zwischen 3 % und 5 %.[1] Entsprechend legte das BGB den gesetzlichen Zinssatz auf 4 % fest. Mit der Hyperinflation nach dem Ersten Weltkrieg stiegen auch die Zinssätze in astronomische Höhen. Seitdem schwanken die Zinssätze mit der Konjunktur und der Inflation. Als Hochzinsphase der Nachkriegszeit gelten die 1970er Jahre, während die Zinsen sich derzeit auf niedrigem Niveau befinden

Zinsen wurden in vergangenen Jahrhunderten an bestimmten Tagen im Jahr fällig (sogenannte Zinstage) und mussten bezahlt werden (Zahltag).

Kritik am Zins
Bei der Kritik ist zu unterscheiden zwischen ethischen und ökonomischen Aspekten. Im Tanach wird Juden das Nehmen von Zinsen untereinander verboten, „Fremden“ gegenüber hingegen erlaubt. Christen wurde bis in das 18. Jahrhundert durch päpstliche Erlasse das Nehmen von Zinsen generell verboten (siehe Zinsverbot, Enzyklika Vix pervenit). In einigen Staaten wird die Shariah so ausgelegt, dass jegliches Nehmen von Geldzinsen Wucher entspricht, und damit verboten ist. Zum Zinsverbot im Islam siehe Islamisches Bankwesen.

Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde unter anderem von Gottfried Feder die sogenannte Brechung der Zinsknechtschaft gefordert. Darunter verstand Feder, dass das deutsche Volk sich in einem kontinuierlichen Abhängigkeits- und Ausbeutungszustand durch jüdisch geführte Finanzinstitute befinde.

Nach freiwirtschaftlicher Auffassung ist nicht der Zins das Problem, sondern der Anteil des Zinses - die Liquiditätsprämie - der ein marktgerechtes Absinken des Zinsniveaus auf etwa Null verhindert. In der Situation, in der das Zinsniveau die Liquiditätsprämie unterschreiten würde, würde nicht mehr (ausreichend) investiert. In Folge würde die "Geldhortung" (Liquiditätsfalle) dazu führen, dass die Geld-Umlaufgeschwindigkeit weiter reduziert würde und dies zu deflationären Zuständen führe.


 
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