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aus der Wikipedia
"Rasse ist ein abstrakter Ordnungsbegriff, vergleichbar mit der Klasse in der Logik oder der Sorte, der Art im umgangssprachlichen Sinne. Er bezeichnet beliebige Zusammenfassungen von nach subjektivem Ermessen gruppierten Lebewesen einer Art. Seine fachlich korrekte Verwendung beschränkt sich auf die Klassifikation von Zuchtformen; frühere Anwendungen, etwa in den biologischen oder anthropologischen Wissenschaften, sind weitgehend obsolet. In der Biologie hat sich seit dem 19. Jahrhundert anstelle der „Rasse“ allmählich die Unterart durchgesetzt, die weniger Raum für willkürliche Unterteilungen bietet, da sie deutlich strenger definiert ist."

In der Klassifikation des Tierreichs teilte C. von Linné im Jahre 1735 in der 1. Auflage seiner Systema Naturae die Gattung Homo in die vier Varietäten:

Homo europaeus albescens (europäischer erbleichender Mensch),
Homo americanus rubescens (amerikanischer errötender Mensch),
Homo asiaticus fuscus (asiatischer dunkler Mensch) und
Homo africanus niger (afrikanischer schwarzer Mensch) ein.


Bildquelle: Wikipedia

siehe dazu Gattungsvarietät

Menschen wurden damit auf Grundlage des Merkmals Hautfarbe zu einer biologischen und anthropologischen Einheit in einem wissenschaftlichen Ordnungsprinzip, auch wenn bei dieser Annahme nur bedingt auf dieses Merkmal zurückgegriffen werden konnte, denn die Wahrnehmung natürlicher Unterschiede entsprach nicht den Abstrakta eines „Weiß“, „Rot“, „Gelb“ oder „Schwarz“ der Hautfarbe.

So nahm sowohl die Anthropologie, unter anderem durch Johann Friedrich Blumenbach, wie die Philosophie des 18. und 19. Jahrhunderts eine Weiterung zur Rassentheorie vor.

In einem Konglomerat aus biologistischen und ästhetischen Wertungen wurde das rassistische Stereotyp des „Negers“ geschaffen, der beispielsweise nach Immanuel Kant als „stark, fleischig, gelenk, … faul, weichlich und tändelnd“ oder nach dem Popularphilosophen Christoph Meiners lediglich als „Halbmensch“ anzusehen sei.


 
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