Party-Effekt Cocktailparty-Effekt        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]         [ Meine Bücher ]

Party-Effekt nenne ich das Phänomen, dass es mir im Stimmengewirr einer Parts möglich ist, einer einzelnen Stimme zu fogen. Dabei muss ich akustischen Musters von einem ähnlichen Hintergrund, isolieren und von den überlagerten Stimmustern anderer Sprecher abtrennen und sequentiell verfolgen. Dazu gibt es viel technologische Theorie, etwa im Bereich der Hörgeräte.

Natürlich muss ich vergleichbare Leistungen erbringen, wenn ich den Geräuscheschwall eines einzelnen Menschen als Sprechen in einer bestimmten Sprache erkenne.


 

Man kann den Party-Effekt als Phänomen auffassen, der durch ein spezifisches System erzeugt wird:
Die zentralen Hypothesen, die in diesem Projekt mit elektrophysiologischen Methoden in mongolischen Wüstenrennmäusen, mit bildgebenden Verfahren (fMRI und MEG) beim Menschen, sowie durch Implementierung der physiologischen Ergebnisse in ein neuronales Modell untersucht werden, sind 1) daß die gemeinsame Periodizität akustischer Komponenten ein wesentlicher Parameter für das Binden, unterschiedliche Periodizität für das Abtrennen solcher akustischer Signale ist, und 2) daß Binden, Abtrennen und zeitliches Verfolgen hierarchische Verarbeitungsstufen sind, die drei Hirnstrukturen, nämlich dem auditorischen Mittelhirn sowie primären und nicht-primären auditorischen Kortexarealen zuzuordnen sind. Darüberhinaus werden mittels Verhaltensuntersuchungen (Training) bei Wüstenrennmäusen und normalhörenden Versuchpersonen die Adaptivität dieser Leistung und bei Patienten mit entsprechenden Defiziten potentielle Rehabilitationsstrategien untersucht werden (http://www.ifn-magdeburg.de/speclabs/sl6/sl6_cpe_de.jsp).
Die "blinde Quellentrennung" (technologiches Verfahren) erlaubt die Rückgewinnung einzelner Signale aus einem Signalgemisch ohne Kenntnis der Art der Mischung. Man denke zum Beispiel an den sogenannten Cocktailparty-Effekt. Wenn mehrere Personen gleichzeitig laut sprechen und auch noch musiziert wird, entsteht ein unverständliches Signalgemisch. Die blinde Quellentrennung ermöglicht die Rückgewinnung einzelner verständlicher Signale. Dafür gibt es viele weitere bedeutende Anwendungen in der Kommunikationstechnik, zum Beispiel das Freihandtelefonieren im Auto oder der Medizintechnik beispielsweise bei Trennung elektrischer Gehirnsignale.


 
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