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zum Begriff siehe Oikonomik

Mit der Wortendung "-ik" - wie etwa bei Technik - verweise ich auch auf eine relative Indifferenz zwischen Gegenstand und Lehre, die dann durch die Wortendungen "-logie" und "-nomie" aufgehoben wird.

Der Ausdruck Ökonomik wird sehr beliebig verwendet. Oft wird Ökonomik synonym zu Ökonomie verwendet, was immer damit verbunden ist, dass auch keine klare Vorstellung von Ökonomie gegeben wird. Die begrifflichen Konfusssionen zum Ausdruck Ökonomik sind an die Quasietymologie von Öko gebunden, das auf vielen Umwegen zunächst als "Öko"nomie in den deutschen Sprachschatz gekommen ist und dann von E. Haeckel im Ausdruck "Öko"logie nochmals ganz anders verwendet wurde.

Die Wikipedia reflektiert das Chaos in der Verwendung des Ausdruckes "Ökonomik" (wohl unverstandenerweise) ziemlich treffend mit:

    Ökonomik bezeichnet
  • bei Aristoteles die Hausverwaltungskunst im Unterschied zur Chrematistik
  • ein Synonym für Wirtschaftswissenschaft, wobei Ökonomik teilweise als Methodenlehre zum Gegenstand der Ökonomie gesehen wird
  • (Stand 12:36, 23. Jun. 2016)

Von Ökonomik spreche ich umgangssprachlich lax, wenn ich die methodisch begründete Tätigkeiten von Geldhändlern (Investmentbanking, spieltheoretisches Zocken) meine, also eine sehr spezielle Art des warengesellschaftlichen "Haushaltens".
Ich verwende den Ausdruck Oikonomik', wenn ich das eigentliche Haushalten meine, von welchem Aristoteles diffus etwas ahnte, weil sein Sklaven-Haushalt noch nicht öffentlich oder unter politischer Kontrolle war, und eben auch nicht dem Gewinn machen diente (Chrematistik)

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Bei Aristoteles ist die Ökonomik Teil der Moralphilosophie, die für den alten Griechen für den einzelnen Menschen, für den Hausverband und für die Gesellschaft gilt. Sie behandelt Fragen - pädagogische, ethische, soziologische, medizinische, wirtschaftliche und landwirtschaftliche - zum Unterhalt.
Das ist von Moral und Philosophie abgesehen das praktische Haushalten, das er als Moralphilosoph nicht kennen konnte.

"Im Mittelalter erscheint "Yconomica" (1348-52) des Regensburger Domherren Konrad von Megenberg, der darin die gesamte Gesellschaft in Kategorien des Hauses beschreibt. Er hat Vorgänger, als erste dieser mittelalterlichen ökonomischen Schriften gilt das "Speculum doctrinale", der dritte Band des enzyklopädischen "Speculum maius" (1256) des Vinzenz von Beauvais. Um 1280 schrieb der Augustinereremit Aegidius Romanus seinen Fürstenspiegel "De regimine principum", der ebenfalls ökonomisch ausgerichtet ist."
Das Mittelalter war eben nicht so dunkel, es kannte den Haushalt.

Lebensfuehrung verstehe ich als invertierte Perspektive zur Ökonomik.

Anmerkung zur Aus-Differenzierung von Öko

Ich verwende den Audruck "Ökonomik" für die nicht entfaltet Einheit der Differenz zwischen Ökologie und Ökonomie.
Ökonomie bezieht sich auf Wirtschaft
Ökologie bezieht sich auf Haushalt
Die Einheit ist eine politische Fiktion mit einer Wirtschaft ohne Gewinn, wie sie - sehr uneigentlich - von sogenannten NGO propagiert wird. Ich plädiere in diesem Sinn für eine Blaue Partei.

Als Adjektiv verwende ich ökotechnisch, weil ökonomisch bereits besetzt ist

Der Übergang von der Ökonomik zur Ökonomie passiert als Merkantilismus, also dadurch, dass das Haushalten durch eine Lehre auf "Geld" reduziert wird.

Etwas begrifflicher befasst sich die Ökonomik mit der Allokation von Gütern, wozu auch Boden und Arbeitskraft gehört. K. Marx hat deshalb von politischer Ökonomie gesprochen. Er wollte wohl Ökonomie als Lehre behalten und sich nur von der klassischen Ökonomie abgrenzen.


 
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