nicht entscheidbare Fragen        zurück ]      [ Index ]           [ Mehr zum Thema ]

Es gibt entscheidbare und nicht entscheidbare Fragen (Heinz von Foerster: Wissen und Gewissen:351 und von Foerster: Kybernethik:153).

Die nicht entscheidbaren Fragen müssen wir entscheiden. Dabei übernehmen wir Verantwortung, d.h. wir müssen später antworten können auf die Frage, weshalb wir uns so und nicht anders entschieden haben - falls uns jemand zu antworten zwingen kann.

"Es ist, wie ich sage", ist eine Aussage, die verantwortlich macht. "Ich sage, wie es ist" (wissenschaftlicher Modus) dagegen beseitigt Verantwortung. Wenn es eine objektive Wirklichkeit gibt, dann können wir nichts dafür und dagegen, dann wir können wir natürlich auch keine Verantwortung dafür übernehmen. Wissenschaftliche Aussagen sind in diesem Sinne immer verantwortungslos, weil sie von sich behaupten, nicht subjektiv zu sein. Wissenschaftliche Aussagen in einem strengeren Sinne unterstehen natürlich keiner Verantwortung, weil sie Propositionen im logischen Wenn-dann-Modus sind. Wenn ein bestimmtes Axiomensystem zugrunde liegt, dann stimmt 2 + 2 = 4. Wenn man eine bestimmtes Experiment genau wiederholt, kriegt man ein bestimmtes Resultat, usw.

Nicht entscheidbare Fragen sind Gegenstand der Metaphysik.