Negentropie        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Literatur ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]

Negentropie ist die Kurzbezeichnung für negative Entropie, ist also genau das Gegenteil von Entropie und ein Spezialfall der Syntropie. Allgemein ist die Negentropie definiert als Entropie mit einem negativen Vorzeichen. Sie kann interpretiert werden als ein Maß für die Abweichung einer Zufallsvariable von der Gleichverteilung. Da die Entropie einer gleichverteilten Zufallsfolge maximal ist, folgt, dass die Negentropie dieser Folge minimal wird. In der informationstheoretischen Interpretation der Entropie ist damit die Negentropie groß, wenn in einer Zeichenfolge viel Information steckt, und klein in einer zufälligen Zeichenfolge.

Der Begriff negative Entropie wurde von Erwin Schrödinger in seinem Buch "Was ist Leben" geprägt. Er definiert Leben als etwas, das negative Entropie aufnimmt und speichert. Das bedeutet, dass Leben etwas sei, das Entropie exportiert und seine eigene Entropie niedrig hält: Negentropie-Import ist Entropie-Export.
Auch wenn Schrödinger mit negativer Entropie freie Energie meinte, wie er in einer Fußnote schrieb, widerspricht das entgegen der oftmals vorgebrachten Auffassung nicht dem Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik, da dieser Prozess unter Energiezufuhr (bei Pflanzen etwa durch das Sonnenlicht) stattfindet.


 
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