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Als Münze bezeichne ich eine (meistens runde), geprägte Metallscheibe, die - von uneigentlichen Verwendungen wie numismatischem Sammeln abgesehen - als Geld fungiert. Siehe auch Münzgeld.

Das Prägen von Münzen hat seinen Zweck zunächst darin, dass die verwendete Metallmenge in einer Münze so formatiert ist, dass man einerseits sofort und ohne wägen sieht, um welche Menge Metall es geht, und andrerseits auch, ob jemand nicht einen Teil des Metalles abgetrennt und abgezweigt hat, was man bei Münzen sofort sehen würde.
Dieser ursprüngliche Zweck wurde natürlich durch die Verwendung von relativ wertlosem Metall aufgehoben und durch betrügerische Legierungen oft hintergangen.

Die Münze ist als Metallbarren immer auch Siegel und Medaille

Ich unterscheide Kurant-Geld und Scheidegeld dadurch, dass im ersteren die Münze, den Wert (zb in Gold) hat, den sie repräsentiert, während Scheidegeldmünzen viel weniger wert sind, als das, was sie repräsentieren. Wer heute Goldmünzen kaufen will, wird sich auf Kurant-Münzen (z.B. Pesos Centenario, Reichsmarkmünzen oder Schweizer Vreneli), deren Goldwert den Nennwert heute um ein vielfaches übersteigt, oder auf Anlagemünzen (z.B. Krügerrand, Maple Leaf oder American Eagle) konzentrieren, die ein bestimmtes Gewicht (Unze) haben, aber keinen Nennwert.

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Die wichtigsten Münzen kann man im Geld-"Museum" sehen.


 

Der Tremissis (Plural: Tremisses) ist eine spätantike Goldmünze des Römischen Reiches und seiner nachfolgenden Reiche. Der Tremissis war die Drittelmünze (daher der Name) der Standardgoldmünze Solidus und bestand zunächst aus 1,51 Gramm reinem Gold (entsprechend 24 Karat). Diese Münze war insbesondere im 5. und 6. Jahrhundert in ganz Europa und dem Mittelmeerraum sehr weit verbreitet und dürfte zu der Zeit die häufigste Münze gewesen sein.

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Tremissis des letzten weströmischen Kaisers Julius Nepos (etwa 474–475)
Bildquelle: Wikipedia

 

 

Die Münze als Metallscheibe ist ein unkompliziertes Ding, jedenfalls wenn man technisch in der Lage ist Metallscheiben herzustellen und zu prägen. Die Münze als Geld dagegen scheidet die Geister in vielen Hinsichten, dazu gibt es beliebige sagenhafte Geschichten:

... es gibt schon ziemlich lange Metallscheiben, von denen man annehmen kann, dass sie als Tauschmittel verwendet wurden. Man muss nicht an Geld denken, wenn man ein Stück Metall eintauscht, dessen Wert aufgrund seiner Form und Prägung eingeschätzt werden können. In den Geschichten wird erzählt, dass der Umlauf von Münzen in Europa von der Spätantike bis Frühmittelalter stark zurückging - was ja immhin sehr erstaunlich ist, wenn "der Tauschhandel zunahm und größere "Geld"geschäfte oft mit ungemünztem Metall beglichen wurden".
Der byzantinische Solidus war im Frühmittelalter relativ verbreitet, was ihn auch für allerlei Fürsten akzeptabel machte.
Erst Karl der Große führte um 792-793 eine "Münzreform" durch, hauptsächlich um eigenes Silber gegen fremdes Gold ins Spiel zu bringen, das er kaufen musste.
Silber hatten aber viele europäische Fürsten, die dann auch anfingen, eigene Münzen zu machen. Logischerweise entspricht das einem Machtkampf, der bis zur Gründung von Nationen andauerte.
Mit der Rolle der Münzen als Geld befasse ich mich unter Münzgeld.

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Bildquelle: Wikipedia

Denar, Brakteat, As (Aes Grave)

Billonmünzen gibt es seit der Antike. Während die ersten Billonmünzen der Städte der griechischen Insel Lesbos aus dem 6. und frühen 5. Jahrhundert v. Chr. aus einer natürlichen Silber-Kupfer-Legierung bestanden, waren die meisten karthagischen, persischen, ptolemaischen, römischen, mittelalterlichen und frühneuzeitlichen ein Resultat von Münzverschlechterungen.


 
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