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bildbildsiehe auch Manhattan

 
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Als Manhattan-Projekt bezeichne ich das "Projekt", in welchem vordergründig die us-amerikanische Atombombe entwickelt wurde.
Interessant ist aber vor allem auch die Organisation der Intelligezia unter Kriegs-Administration, die es möglich machte, dass Technologien interdisziplinär entwickelt wurden. Die Entwicklung des Computers ist ein exemplarisches Beispiel.

Ab 1939 waren die physikalischen Grundlagen für den Bau von Atombomben, aber weder die Wirkung noch die Konstruktion der Bombe bekannt. Es häuften sich die Gerüchte darüber, wie die Bombe kriegsentscheidend werden könnte. Sie wurde als Anlass genommen, die militärische Forschung zu zentralisieren und enorm auszubauen. Die Atombombe hatte mit dem Ausgang des Krieges schliesslich nichts zu tun, aber sie war eine Art Katalysator für einen technologischen Entwicklungsschub, den ich als Automatisierung bezeichne.

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Geschichten:
Enrico Fermi über die Anfänge des Projektes (1954): „Ich kann mich noch sehr lebhaft an den ersten Monat, den Januar 1939 erinnern, in dem ich begonnen habe, in den Pupin Laboratorien zu arbeiten, weil die Dinge sich damals sehr schnell zu entwickeln begannen. Damals hielt Niels Bohr Vorlesungen an der Princeton University, und eines Abends kam Willis Lamb begeistert zurück und erzählte, dass Bohr große Neuigkeiten verkündet hatte. Dabei handelte es sich um die Entdeckung der Kernspaltung und eine Übersicht, was die Entdeckung zu bedeuten hatte. Etwas später in diesem Monat gab es ein Treffen in Washington, D.C., auf dem die mögliche Wichtigkeit des neuen Phänomens der Kernspaltung zum ersten Mal halb ernst als potentielle Quelle von Kernenergie diskutiert wurde.“
Angesichts der Geheimdienstberichte um die deutschen Anstrengungen und eventuell auch aufgrund Einsteins Schreiben vom 2. August 1939 wurde beschlossen, die Entwicklung einer Atombombe zu forcieren.

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Quelle: Wikipedia

Das "Projekt" wurde vom "Vater der Atombombe" J. Robert Oppenheimer geleitet. Im Projekt waren 150.000 Menschen beschäftigt,, was gut illustriert, dass es keineswegs nur um die Atombombe ging, sondern viel mehr um die Koordination der kriegstechnischen Forschung insgesamt.

Im August 1939 wurde die Forschung im United States Naval Research Laboratory mit staatlichen und vor allem mit militärischen Mitteln forciert (weil es sonst die Deutschen oder sonst wer gemacht hätte). E. Fermi gelang es 1942 in Chigago einen Ketterreaktions-Reaktor zu bauen. Dann arbeitete er mit R. Oppenheimer an der Bombe.

Natürlich gab es vergleichbare Projektorganisationen in allen am Krieg beteiligten Nationen, in Deutschland etwa unter W. Heisenberg.

Ab 1940 wurde auf Initiative von V. Bush, dem Direktor der Carnegie Institution of Washington, begonnen, die wissenschaftlichen Ressourcen der Vereinigten Staaten zur Unterstützung der Kriegsanstrengungen zu bündeln. Das Manhattan-Projekt war ein Teil dieser Koordination. In diesem Sinne gehört V. Bush auch zu den Vättern der Bombe.

Das Office of Scientific Research and Development (OSRD; deutsch „Amt für wissenschaftliche Forschung und Entwicklung“) war eine Behörde der US-amerikanischen Regierung zur Koordinierung der Forschung zu militärischen Zwecken während des Zweiten Weltkrieges und ging aus dem National Defense Research Committee (NDRC) hervor.
Der Direktor des OSRD Vannevar Bush war direkt Präsident Franklin D. Roosevelt unterstellt.
Am 28. Juni 1941 nahm das OSRD offiziell die Arbeit auf und stellte sie im Dezember 1947 wieder ein.

Als Anfang 1945 in etwa feststand, wie die Bomben aussehen würden, wurde im März 1945 das Projekt Alberta ins Leben gerufen. Diese Gruppe des Manhattan-Projektes befasste sich mit der Ablieferung der Waffen über dem Ziel. Projekt Alberta beschäftigte sich mit den Radar-Höhenzündern, Bombenkörpern und auch mit den Umbauten der B-29-Bombern sowie dem Training der Besatzungen der dafür gebildeten 509th Composite Group mit Dummy-Bomben. (Dabei wurde Kreativität erfinden.)


 
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