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Lebenserwartung ist ein - seltsam gewählter - Ausdruck für eine statistisch begründete Dauer, die jemand in Abhängigkeit seines Alters noch lebt.

Als Lebenserwartung bezeichne ich

Der weltweite Durchschnittswert liegt übrigens erheblich niedriger und ist für Männer bei 70,4 Jahren und für Frauen bei 74,9 Jahren. Innerhalb der Europäischen Union sind es 78,3 bzw. 83,9 Jahre. ---- Entwicklung der Lebenserwartung in Deutschland 1871-2018 Veröffentlicht von Rainer Radtke, 05.11.2019 Die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt in Deutschland beläuft sich für Männer auf 78,4 und für Frauen 83,2 Jahre. Damit hat sich die Lebenserwartung seit dem 19. Jahrhundert rasant entwickelt und sich gegenüber der 1870er Jahre mehr als verdoppelt. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland knapp hinter der Spitzengruppe der Länder mit der höchsten Lebenserwartung. Wir werden immer älter Der Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung bei Geburt hat sich bis zur Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts sehr schnell vollzogen. Zwischen 1871/1881 und 1949/1951 hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt für Männer um 29 Jahre und für Frauen um 30 Jahre erhöht. In der zweiten Hälfte des zwanzigsten bis hinein ins 21. Jahrhundert, von 1949/1951 bis 2016/2018, ist die durchschnitt­liche Lebenserwartung bei Geburt für Männer um 13,9 Jahre und für Frauen um 14,8 Jahre gestiegen. Warum werden wir immer älter? Je wohlhabender eine Gesellschaft, desto höher ist in der Regel auch die Lebenserwartung. Einer der wichtigsten Gründe für die gestiegene Lebenserwartung ist dabei der medizinische Fortschritt. Wurde seit dem 19. Jahrhundert zunächst die Kindersterblichkeit zurückgedrängt und verloren Infektionskrankheiten wie Tuberkulose nach und nach an Schrecken, sorgen heute vor allem die Prävention und Therapie von klassischen Altersleiden wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs für eine Verlängerung des Lebens. Neben der Entwicklung von Arzneimitteln sind auch Faktoren wie Hygiene, Bildung sowie die Arbeits- und Lebensweise der Menschen von zentraler Bedeutung. ---- https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bevoelkerung/geburten-todesfaelle/lebenserwartung.html ====================== https://flash.bekb.ch/0219/der-tod-kam-frueher Der Tod kam früher Wir erwarten, dass wir lange leben – ein Leben lang. Unser Tod liegt stets in ferner Zukunft. Heute rechnet man in der Schweiz mit einer Lebenserwartung von 83,4 Jahren. Die durchschnittliche Lebenszeit hat sich in den vergangenen 150 Jahren verdoppelt. Niemand hört es gerne. Aber es ist, wie es ist: Unsere Lebenszeit ist endlich. In der Schweiz sind uns heute 83,4 Jahre vergönnt. Durchschnittlich. Im Vergleich zu unseren Vorfahren werden wir – falls wir das Glück haben – uralt: Im Jahr 1876 starb man meist bereits mit knapp 42 Jahren. «Das ist kein Alter» werden Sie jetzt denken. Heute nicht mehr, Sie haben recht. Die Zeiten haben sich geändert. Das belegen auch die aktuellen Zahlen des Bundesamtes für Statistik: Im Jahr 2017 betrug die Lebenserwartung der in der Schweiz wohnhaften Männer bei Geburt 81,4, diejenige der Frauen 85,4 Jahre. Kaum zu glauben – es ist keine 150 Jahre her, da wurden unsere Vorfahren im Durchschnitt nur halb so alt! Gute alte Zeit? Pest, Cholera, Typhus, Pocken – Jahrhunderte lang bedrohten Epidemien das Leben der Menschen in Europa. Hungersnöte forderten immer wieder Opfer. Die Sterblichkeit war hoch. Am schlimmsten traf es Säuglinge und Kinder; nur eines von zwei Neugeborenen erreichte das Erwachsenenalter. Mitte des 14. Jahrhunderts verbreitete vor allem die Pest Angst und Schrecken. Der «Schwarze Tod» forderte so viele Opfer wie keine andere Krankheit. Ganze Landstriche verödeten. Zwischen 1349 und 1493 wurde die Stadt Bern von mindestens zehn Seuchenzügen heimgesucht. Beim ersten Auftreten der Pest starben täglich bis zu 60 Menschen. Die Zahl der Toten ist nicht überliefert. Bekannt ist aber, dass sich die Bevölkerungszahl dramatisch reduzierte. In anderen Schweizer Städten wie Basel starb 1349 die Hälfte der Einwohner. Im Jahr 1720 wurde die letzte Pestwelle Europas mit Quarantänemassnahmen bezwungen. Dennoch blieben lokale Missernten und Infektionskrankheiten auch im 18. Jahrhundert Haupttodesursache: 15 bis 20% jedes Geburtsjahrgangs starben an den Pocken. Im Jahr 1770 wurden die Menschen durchschnittlich gerade mal 34,3 Jahre alt. Kartoffeln für ein längeres Leben Im 18. Jahrhundert griffen die strengen Quarantänevorschriften der absolutistischen Staaten. Die todbringenden Seuchen wurden vermehrt eingedämmt. Die durchschnittliche Lebenserwartung stieg. In einigen Regionen Europas trug auch die Modernisierung der Landwirtschaft dazu bei: Das Land wurde effizienter bewirtschaftet, neue Futterpflanzen wurden eingeführt, Milchkühe gezüchtet. Und die allmähliche Verbreitung der Kartoffel im späten 18. Jahrhundert sorgte zunehmend für Nahrungssicherheit. Auf das Sterberisiko von Säuglingen und Kindern hatten diese Fortschritte keinen Einfluss. Ihre Sterblichkeit blieb weiterhin hoch. Sozioökonomischer Fortschritt und aufklärerischer Geist In der Schweiz stieg die Lebenserwartung im 18. Jahrhundert durch das Aufkommen der Heimarbeit erstmals markant. Dank bezahlter Arbeit konnten sich nun auch Menschen ohne oder mit nur wenig Landbesitz ausreichend ernähren. Gleichzeitig änderte sich die allgemeine Einstellung zu Seuchen und Tod. Während man Schicksalsschläge früher passiv hinnahm, glaubte man jetzt an den Fortschritt und versuchte, Krankheiten aktiv zu bekämpfen. Dennoch erlagen Ende des 19. Jahrhunderts 10% der Bevölkerung der Lungentuberkulose. Im Jahr 1820 lag in der Schweiz die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer bei 40,6 und diejenige der Frauen bei 43,2 Jahren. Dank gesundheitspolitischen Kampagnen wie der Pockenimpfung und der Durchsetzung von Sauberkeits- und Hygienenormen stieg die Lebenserwartung Anfang 20. Jahrhundert rasant. Im Jahr 1939 wurden Männer in der Schweiz bereits durchschnittlich 62,7 Jahre alt, und die Frauen starben sogar erst mit durchschnittlich 67,0 Jahren. Weniger Geburten, mehr Alte In der Schweiz führten die wirtschaftliche Entwicklung und die gesellschaftliche Modernisierung zu einem grundlegenden Wandel: Es gibt weniger Geburten, aber auch weniger Todesfälle. Dadurch wächst der Anteil an älteren Menschen in der Bevölkerung. Die Chance auf ein glückliches, langes Leben ist im 21. Jahrhundert so gross wie nie. ööööööööööööööö https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007976/2010-01-26/ Artikel A-Z Multimedia Orte & Räume Familien Personen Themen Toggle navigation DE MENU SCHLIESSEN Themen Personen Familien Orte & Räume Multimedia Artikel A-Z Dossiers Lexikon Unternehmen HLS-Info Newsletter Nutzungshinweise Datenschutz Hilfe Kontakt / Impressum Weitere Dienstleistungen Lexikon Istoric Retic (LIR) Ortsnamenlexikon Familiennamenbuch der Schweiz DE FR IT Mortalität Sterbeziffer Version vom: 26.01.2010 Autorin/Autor: Alfred Perrenoud Übersetzung: Ernst Grell Wie die Fruchtbarkeit, die Natalität und die Nuptialität beeinflusst die M. oder Sterblichkeit die Bevölkerungsentwicklung (Demografie, Bevölkerung). Sie kann mit der Sterbeziffer (Anzahl Verstorbener pro Jahr im Verhältnis zur durchschnittl. Bevölkerungszahl) oder mit der Lebenserwartung (durchschnittl. Anzahl Lebensjahre, die einer Person zu einem gegebenen Zeitpunkt verbleiben) angegeben werden. Die Sterbeziffer, die sich erst seit Beginn der eidg. Volkszählungen im Jahr 1850 berechnen lässt (1900 18‰, 2000 8,7‰), ist von der Altersstruktur der Bevölkerung abhängig. Deshalb ist die Lebenserwartung, die in der Schweiz seit 1876 erhoben wird, als Indikator für die M. der Sterbeziffer vorzuziehen. Dieser statist. Hintergrund erklärt, weshalb im Folgenden das Augenmerk auf das 19. und 20. Jh. gerichtet wird. Inhaltsverzeichnis Säuglings- und Kindermortalität Mortalität der Erwachsenen Geografische und konfessionelle Unterschiede Todesursachen Quellen und Literatur Weitere Artikelinformationen Säuglings- und Kindermortalität Autorin/Autor: Alfred Perrenoud Übersetzung: Ernst Grell In der Schweiz ist die Lebenserwartung bei der Geburt zu Beginn des 21. Jh. eine der höchsten weltweit. Während sie 1880 bei etwas über 40 Jahren lag, erreichte sie 2006 84,0 Jahre für die Frauen und 79,1 Jahre für die Männer. Dieser Anstieg ist hauptsächlich durch den Rückgang der Säuglings- und Kindermortalität bedingt, der wiederum Fortschritten in der Hygiene und der Verbesserung der medizin. Versorgung zuzuschreiben ist. Die Säuglingsmortalität (Todesfälle der unter Einjährigen) nahm zwischen 1870 und 2006 von rund 210‰ auf 4,4‰ ab. Dieser Rückgang setzte im Vergleich mit den anderen europ. Ländern früh ein. Er vollzog sich schnell und spätestens ab 1871 kontinuierlich, so dass die Schweiz, die zuvor zu den Ländern mit hoher Säuglingsmortalität gezählt hatte, zu Beginn des 1. Weltkriegs die fünftniedrigste Säuglingsmortalität in Europa aufwies. Die 100‰-Schwelle wurde 1912 unterschritten, die 50‰-Schwelle 1933. Die Krise der 1930er Jahre und der 2. Weltkrieg bremsten diese Entwicklung. Zwischen 1947 und 1980 nahm die Säuglingsmortalität jedoch um drei Viertel von 39‰ auf 9‰ ab. Nach einer erneuten Verlangsamung in den 1980er Jahren ging sie bis 2004 weiter zurück. Die Abnahme der M. bei Kindern zwischen einem und fünf Jahren zeigte eine analoge Tendenz, nur verlief sie gleichmässiger und rascher. Bereits während des letzten Viertels des 19. Jh. sank die Kindermortalität um 40%. Bis zum 2. Weltkrieg verringerte sie sich alle zehn Jahre um 30%, danach beschleunigte sich der Rückgang. Seit 1945 hat sich die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind vor seinem fünften Altersjahr stirbt, auf ein Sechstel reduziert. Bei Kindern zwischen einem und zehn Jahren liegt die M. derzeit bei 1,4‰, wobei Unfälle die häufigste Todesursache sind. Mortalität der Erwachsenen Autorin/Autor: Alfred Perrenoud Übersetzung: Ernst Grell Bei den Erwachsenen ging die M. zwar erheblich, aber weniger rasch zurück als bei den Kindern. 1880 betrug die Wahrscheinlichkeit, dass ein 20-Jähriger 60 Jahre alt wurde, kaum mehr als 50%. 2007 lag sie für junge Männer bei 91%, für junge Frauen bei 95%. Bei den 20- bis 60-Jährigen belief sich der Rückgang der M. bis 1920 auf nur 0,6% pro Jahr, wobei die Übersterblichkeit der Männer 20% betrug. Bis 2007 beschleunigte sich der Rückgang stärker bei den Frauen (80%) als bei den Männern (58%). Bei den 60- bis 80-jährigen Männern nahm die M. bis 1940 um bescheidene 12% ab. Von 1940 bis 1990 ging die Wahrscheinlichkeit, im Alter zwischen 60 und 80 Jahren zu sterben, bei den Männern von 74% auf 51,3% und bei den Frauen von 65,8% auf 29,7% zurück. Die Übersterblichkeit der Männer nahm zwischen 1940 und 1990 von 11% auf 73% deutlich zu. Seit den 1990er Jahren verläuft diese Entwicklung jedoch in umgekehrter Richtung und der geschlechtsspezif. Unterschied bezüglich der Lebenserwartung bei der Geburt ist von 6,8 Jahren auf 4,9 Jahre (2006) zurückgegangen. Die höhere Lebenserwartung der Frauen ist ein Phänomen, das nicht erst im 20. Jh. auftrat. Allerdings war bis in die 1920er Jahre eine leichte Übersterblichkeit der Frauen im Pubertäts- und Mutterschaftsalter zu verzeichnen. Im 19. Jh. war praktisch in allen Ländern eine zunehmende Übersterblichkeit der Mädchen zwischen 5 und 15 Jahren zu beobachten, die auf die Tuberkulose zurückzuführen war. Diese Benachteiligung verschlimmerte sich ab 1850, erreichte ihren Höhepunkt um die Jahrhundertwende und verschwand erst in den 1920er Jahren wieder. In der Schweiz betraf die Übersterblichkeit v.a. die Mädchen zwischen 10 und 18 Jahren. Anfang des 20. Jh. war sie bei den 15-Jährigen am stärksten ausgeprägt (27%). In den 1920er Jahren wurde die Altersspanne kleiner (14-17 Jahre) und die Übersterblichkeit der Frauen betrug höchstens noch 5%. In derselben Periode entstand bei den Knaben zwischen 5 und 12 Jahren eine stetig zunehmende Übersterblichkeit. Todesfälle und Lebenserwartung 1848-2006 Todesfälle und Lebenserwartung 1848-2006 […] Die hohe M. im Ancien Régime (Bevölkerungskrisen) war v.a. durch häufige Epidemien bedingt, die zu einer Verdoppelung bis Verfünffachung der Todesfälle führten, die zu zwei Dritteln tatsächlich auf Infektionskrankheiten zurückzuführen waren. Die Rolle der Ernährung (Versorgungskrisen) blieb zweitrangig und kann weder das Ausmass noch die Entwicklung der M. erklären. Die Lebenserwartung bei der Geburt dürfte unter normalen Umständen zwischen 25 und 30 Jahren, in prähist. Zeit zwischen 20 und 30 Jahren betragen haben. Es ist aber durchaus vorstellbar, dass im Ancien Régime unter günstigen Bedingungen eine mittlere Lebensspanne von 40 Jahren erreicht wurde. In der Genfer Landschaft betrug sie Mitte des 18. Jh. sogar 45 Jahre und stieg Anfang des 19. Jh. auf 51 Jahre an. Auf diesen ausgeprägten Rückgang der M., insbesondere der Kindermortalität, folgte Anfang der 1830er Jahre eine Periode der Stagnation, später der Zunahme der Säuglingsmortalität, die der Industrialisierung und der vermehrten Frauenarbeit zugeschrieben wird. Geografische und konfessionelle Unterschiede Autorin/Autor: Alfred Perrenoud Übersetzung: Ernst Grell 1920-21 reichten die Extremwerte der Lebenserwartung bei der Geburt für Männer von 48,2 Jahren im Tessin bis 58,4 Jahre in Neuenburg und für Frauen von 50,4 Jahren im Tessin bis 62,3 Jahre in Basel-Stadt. 1969-72 betrug die Differenz zwischen den Kt. Genf und Wallis weniger als drei Lebensjahre. 1988-93 wurden die Unterschiede noch geringer und glichen sich schliesslich aus. Die Stadtkantone lagen gegenüber den anderen Kantonen nicht mehr im Vorteil. 1920-21 korrelierte der Anteil Katholiken an der Bevölkerung eines Kantons stark negativ mit der Lebenserwartung bei der Geburt (r = -0,88). In den acht Kantonen mit über 80% Katholiken (Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden, Luzern, Freiburg, Tessin und Wallis) betrug die Lebenserwartung durchwegs weniger als 53 Jahre. Dagegen belief sie sich in allen fünf Kantonen mit weniger als 25% Katholiken (Basel-Stadt, Zürich, Waadt, Bern und Neuenburg) auf 57 Jahre oder mehr. 1960 waren die Unterschiede zwar geringer geworden, aber nicht verschwunden. Die Säuglingsmortalität ist der Hauptgrund für die von Kanton zu Kanton unterschiedl. Lebensdauer. Sie konnte in einem Kanton doppelt so hoch sein wie in einem anderen: 1871-80 reichte sie von 169‰ (Genf) bis 301‰ (Appenzell-Innerrhoden), 1921-30 von 45‰ (Zürich) bis 102‰ (Tessin) und 1961-70 von 14,6‰ (Basel-Stadt) bis 28,1‰ (Nidwalden). Die Korrelation zwischen Säuglingsmortalität und prozentualem Katholikenanteil war im 19. Jh. schwach, 1910-80 deutlich positiv. Die Übersterblichkeit der Säuglinge in den kath. Gebieten ist auch in früheren Zeiten schon zu beobachten. Im Kt. Glarus lag die Säuglingsmortalität im frühen 19. Jh. im kath. Näfels ein Drittel höher als im kaum 2 km entfernten ref. Mollis. Es wird allgemein anerkannt, dass die M. in den höher gelegenen Regionen niedriger war. Als Gründe dafür werden die bessere Trinkwasserqualität und Ernährung sowie das dank kühlerem Klima geringere Risiko, sich mit Infektionskrankheiten anzustecken, angeführt. Ab Ende des 19. Jh. ging dieser relative Vorteil in den alpinen Regionen der Schweiz wieder verloren. Während zwischen 1920 und 1921 sowie 1969 und 1972 die vorwiegend städtisch geprägten Kantone von günstigeren Lebensbedingungen profitierten, zeugen die für die 1. Hälfte des 19. Jh. verfügbaren Daten von einer Säuglingsübersterblichkeit in den Städten. 1891-1910 bestanden zwischen der durchschnittl. Säuglingsmortalität eines Kantons und derjenigen seiner Industriestädte ausgeprägte Unterschiede: So lag die Säuglingsmortalität der Stadt St. Gallen 13,6% über der des Kantons. Diese Differenz war in den weniger industrialisierten Städten wie Bern, Lausanne, Genf und Luzern wesentlich geringer oder die Städte befanden sich sogar im Vorteil. Zu Beginn des 1. Weltkriegs war der Unterschied praktisch verschwunden. Die Städte hatten die negativen Auswirkungen der Industrialisierung v.a. durch die Sanierung der Trinkwasser- und Abwasseranlagen wettgemacht. Zwischen 1911 und 1940 lag die Säuglingsmortalität in den grösseren Schweizer Städten 10 bis 13% unter den kant. Mittelwerten. Todesursachen Autorin/Autor: Alfred Perrenoud Übersetzung: Ernst Grell Todesursachen 1901-2004 Todesursachen 1901-2004 […] Die Todesursachen werden seit 1901 von der eidg. Statistik erfasst. 1901-05 waren Infektions- und Parasitenkrankheiten für 22,3% der Todesfälle mit bekannter Ursache verantwortlich, gefolgt von Erkrankungen der Atemorgane (15,4%), Herz-Kreislauf-Erkrankungen (13,4%), Erkrankungen des Verdauungssystems (11,3%) und Krebserkrankungen (7,7%). 2000 wurden 39,8% der Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, 24,8% durch bösartige Tumore und 7,4% durch Atemwegserkrankungen verursacht. Nur noch 1,1% der Todesfälle waren auf Infektionskrankheiten zurückzuführen. Der Anteil der unfall- und gewaltbedingten Todesfälle blieb stabil (1901-05 5% und 2000 6% der Todesursachen), doch im Verhältnis zur Bevölkerungszahl gab es immer weniger durch Gewalt verursachte Todesfälle. Kamen 1901-05 auf 100'000 lebende Personen 90 gewaltsame Todesfälle, waren es 2000 auf 100'000 Männer nur noch 63 und auf 100'000 Frauen noch 25. Selbstmorde gingen bei den Männern zurück und erhöhten sich bei den Frauen leicht. 1900-05 wurden 41 bzw. 8 Selbstmorde auf 100'000 Personen, 2004 21,4 bzw. 9,3 gezählt. öööööööööööööööö https://www-genesis.destatis.de/genesis/online?operation=result&code=12621-0002&deep=true#abreadcrumb
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