implizites Wissen
tacit knowing
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"Implizites Wissen" steht sowohl für tacit knowledge, was im Wissensmanagment von I. Nonaka eingeführt wurde, als auch für tacit knowing von M. Polany, das hier gemeint ist - was oft zu Verwechslungen führt

Als "implizites Wissen" bezeichne ich hier - in Anlehnung an "tacit knowing" von M. Polanyi - ein Können, das sich als Gefühl (feeling) zeigt. Es geht um intuitive Performanzregulation (knowing) und erst von dort her um die Beziehung zwischen explizitem Wissen (knowledge) und diesem Können.

Menschen "wissen" in diesem Sinne mehr, als sie zu sagen vermögen, das theoretische Wissen kann das empraktische Können niemals vollständig einholen. Dieses implizites Wissen ist eine Art lebenspraktische Fertigkeit , die erfolgreiches Handeln ermöglicht. Der Handelnde weiss in wesentlichen Teilen selber nicht, was er weiss, er kann es nicht sagen. Es handelt sich um eine Art 'verkörperlichte Eigenschaft', bzw. um eine 'motorische Fähigkeit'.

Kritik:
M. Polany hat in gewisser Weise wohl recht, aber in sehr vielen Hinsichten weiss ich sehr genau, worin mein Können besteht und kann es anhand von Automaten genau beschreiben und Maschinen bauen, die bessere Performance bringen als jeder Menschen. Ein Beispiel habe ich hier beschrieben: Gefühl (feeling). Siehe dazu explizites Wissen und implizit, explizit.


 

Literatur

Im Wissensmanagement wurde das Konzept des impliziten Wissens besonders im Ansatz von Nonaka/Takeuchi (Die Organisation des Wissens) rezipiert. Mit unterschiedlichem Erfolg wird versucht, implizites Wissen über Methoden des Knowledge Engineering über eine Prozesskette Externalisierung, Strukturierung, Formalisierung und Kodierung in explizites Wissen umzuwandeln.

in N. Luhmann: Die Wissenschaft der Gesellschaft, S. 41ff., 122f


 
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