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Icann steht für Internet Corporation for Assigned Names and Numbers.

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ES WAR EINMAL... EIN DATEN-TERRORIST
Mitten ins Hamburg der Siebziger Jahre wird der kleine Andreas geboren. Er wächst bei seinen Eltern auf, die gerade noch die politische 68er Bewegung voll miterlebt haben. Wohl von dieser Zeit beeinflusst, steht schnell fest, dass Andreas anders ist als seine Freunde. Etwas wildes, revolutionäres schlummert in ihm. So ist es keine Überra schung, dass er früh eine Abneigung gegen Krawatten und alle, die sie tragen, entwickelt. Eines Tages spaziert er in eine Polizeiwache, weil er sich ein Poster gesuchter RAF-Terroristen besorgen will. Das Fahndungsplakat findet einen Platz in seinem Zimmer, neben Postern von angesagten Bands und Rockmusikern - damals alles Helden für den Jungen. Viel Zeit verbringt der junge Querschläger vor dem Computer. Es wird sogar zu einer richti- gen Leidenschaft, als er in den 80er Jahren Mailboxen und das Usenet entdeckt. Im Netz, so findet er, ist der Einzelne noch richtig frei und wird nicht von irgendwelchen "Krawattis" - wie er sagt - reglementiert. Andreas nimmt an vielen Diskussionsforen teil und diskutiert stunden- lang über die freie Meinungsäußerung. Mit 14 Jahren will er sich nicht nur mit Reden begnügen. Er möchte etwas tun, dem bestehenden "System" Schaden zufügen. Er tritt einer freiwilligen Organisation Gleich- gesinnter bei, die es kurz zuvor geschafft hatten, der deutschen Post zuzusetzen: Dieser Club hatte es fertig gebracht, deren Online-System Bildschirmtext, kurz BTX, zu knacken und 135.000 Mark zu einem eigenen Konto zu transferieren. Zu dieser Gruppe will Andreas gehören. Sein Ziel ist es von Anfang an, zu den Besten zu gehören. Es dauert auch nicht lange, bis ihn die Clubmitglieder akzeptieren. Neben seinem Studium der Nachrichtentechnik an der Freien Universität Berlin wird Andreas 1990 zum Sprecher des immer weiter wachsenden Clubs gewählt. Er macht sich als Spezialist in Computersicherheits- und Netzwerk- fragen einen Namen und bestreitet seinen Lebensunterhalt mit journalistischen Nebenjobs und Sicherheitsgutachten für große Unternehmen. Hier ist er für den sogenannten "Hacker Check" der Firmennetzwerke verant- wortlich. Sein Kampf um die Meinungsfreiheit im Internet wird Ende 2000 gekrönt. Der heute 30 Jahre alte Andy wird einer von 18 Direktoren, die die Geschicke des Internets in geregelte Bahnen lenken sollen.
Die Rede ist vom Chaos-Computer-Club-Sprecher und ICANN-Europa-Direktor Andy Müller-Maguhn. [cvs] ++ Beim Chaos Computer Club: * http://www.ccc.de/~andy/ ++ Bei der ICANN: * http://members.icann.org/cand/84.html ++ leider etwas vernachlässigt: * http://www.datenreisen.de/ ++ Antrittsrede als er zum ICANN At Large Director gewählt wurde.
Damals für die F.A.Z. geschrieben: * http://www.datenreisen.de/papers/Regierungserklaerung.html ++ Interview mit Video bei 3Sat: * http://www.3sat.de/neues/sendungen/show/29944/

Diss zur Icann


 
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