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Als Handelsbilanz einer Nation bezeichne ich eine als Bilanz dargestellte Auflistung der Warenimport und -exporte.

Die Handelsbilanzen werden in verschiedenen Formen und Variaten (etwa Leistungsbilanz) erstellt und zeigen durch ihre Salden, wie kapitaleffizient eine Nation im Vergleich zu anderen produziert. Die Interpretation der jeweiligen Zahlen ist allerdings komplex, weil natürlich die Nationen gar nicht produzieren, sondern Unternehmen, die in den Nationen ihren Sitz haben.


Die Idee Handelsbilanzen zu erstellen stammt aus dem Merkantilismus, in welchem die privaten Haushalte von Fürsten zugunsten von öffentlichen Haushalten aufgelöst wurden. Den Fürsten dienten ihre Handelsbilanzen zur Abschätzung, ob sich "ihre" Goldbestände erhöhen. Exemplarisch dafür Thomas Mun: England's Treasure By Foreign Trade, der von einem "Staatsschatz" gesprochen hat.
Nach dem Merkatilismus wurde der vermeintliche "Staatsschatz" als militärisches Potential gesehen, das sich als Zollhoheit durchsetzen konnte.
Die Handelsbilanzen sind eigentlich Zoll-Statistiken.


Wenn eine Volkswirtschaft regelmäßig ein Leistungsbilanzdefizit aufweist, erhöhen sich die Schulden dieser Volkswirtschaft gegenüber dem Rest der Welt.
Wenn sich nicht die "Volkwirtschaft" (die es nicht kann) sondern der Staat durch Anleihen verschuldet, ergeben sich Probleme verschiedenster Art.
Die Staatsanleihen hängen aber sehr komplex mit der Handelsbilanz zusammen. Siehe dazu Defizitkreislauf.

bild Handelsbilanzsalden 2010
Platz Land Werte in Mio
1 China $ 272.500
2 Japan $ 166.500
3 Deutschland $ 162.300
4 Russland $ 68.850
5 Norwegen $ 60.230
6 Saudi-Arabien $ 52.030
179 Griechenland $ -17.100
184 Kanada $ -40.210
187 Frankreich $ -53.290
188 Italien $ -61.980
189 Spanien $ -66.740
190 USA $ -561.000

Quelle: Wikipedia

Anmerkungen:
"Unglücklicherweise trug sich in der Wirklichkeit die Sache anders zu und erschien 1609, also vier Jahre vor dem »Breve trattato«, Thomas Muns »A Discourse of Trade etc.« Diese Schrift hat gleich in ihrer ersten Ausgabe die spezifische Bedeutung, daß sie gegen das ursprüngliche, damals noch als Staatspraxis in England verteidigte Monetarsystem gerichtet ist, also die bewußte Selbstscheidung des Merkantilsystems von seinem Muttersystem darstellt. Bereits in ihrer ersten Form erlebte die Schrift mehrere Auflagen und übte direkten Einfluss auf die Gesetzgebung aus. In der vom Verfasser gänzlich umgearbeiteten und nach seinem Tod erschienenen Auflage von 1664: »Englands Treasure etc.« blieb sie für weitere hundert Jahre merkantilistisches Evangelium. Hat der Merkantilismus also ein epochemachendes Werk »als eine Art Inschrift am Eingang«, so ist es dieses, ..." (Friedrich Engels: Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft, S. 423. Digitale Bibliothek Band 11: Marx/Engels, S. 8054). (vgl. MEW Bd. 20, S. 216)

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/15621/umfrage/handelsbilanz-von-suedkorea/

.... das sogenannte Transfer-Problem hin, also die Unmöglichkeit, einen Transfer zu leisten (vom Schuldner zum Gläubiger zur Rückzahlung der Schulden zum Beispiel), wenn der Schuldner vom Gläubiger nicht in die Lage versetzt wird, Leistungsbilanzüberschüsse zu erzielen


 
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