Halbfabrikat        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]         [ Meine Bücher ]

Als Halbfabrikat bezeichne ich zwei verschiedene Sachen, weil die betriebswirtschaftliche Konvention meinen Begriff oder meine Intention nicht trifft.


 

Literatur:

Informatiker beschreiben (E)DV-Lösungen. In ihrer Anwendung unterstützen EDV-Lösungen einen ihnen übergeordneten Zweck, wie das alle Werkzeuge tun. Diesen jeweiligen Zweck erfüllen EDV-Lösungen weder als Hardware allein, noch allein als sogenannte Software. Die Hardware wird industriell meistens als Endprodukt, das seinerseits auf Halbfabrikaten beruht, produziert. Funktionell ist aber auch die vollständige Hardware, selbst wenn sie unter einem Betriebssystem steht, nur ein Halbfabrikat, das, wie beispielsweise ein Rundprofil auf einer Drehbank, auf eine weitere Bearbeitung wartet. Wie aber wird aus Hardware ein Werkzeug?" (Todesco, R: Technische Intelligenz, S.27)

Aber ein Automat ist durch die Lage und die Bewegungsräume seiner Schalter nicht ausreichend bestimmt. Ein Computer ist vor seiner Programmierung kein betriebsbereites Werkzeug, sondern lediglich ein Halbfabrikat, das erst durch die Programmierung für zwar beliebige, aber immer genau bestimmte Zwecke hergestellt wird (65). Der Automat ist konstruktiv erst vollständig bestimmt, wenn seine bedingten Zustandsänderungen festgelegt sind.
65 Diese Betrachtungsweise ist keineswegs gekünstelt, sie wird von Informatikern vorgeschlagen. K.Bauknecht und C.Zehnder schreiben in ihrem Informatik-Lehrbuch, die Hardware ohne Programm sei ein flexibles Gerät für verschiedene Zwecke, aber nur im Sinne einer Bereitschaft, während die Hardware mit Programm eine Maschine für die Lösung einer bestimmten Aufgabe darstelle (Bauknecht/Zehnder,1980,19). Nebenbei bemerkt, wird der Ausdruck ”Maschine” auch in ihrer Formulierung für inhaltlich festgelegte Geräte verwendet. (Todesco, R: Technische Intelligenz, S.89)


 
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