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Als Gestaltpsychologie bezeichne ich ...Gestalt ... W. Köhler ... K. Lewin ... W. Metzger ... F. Heider

Gestaltpsychologie: Wenn wir keine Bedeutung wahrnehmen können, erzeugt das Eigenwert-Verhalten unseres Nervensystems bestimmte Gestalten.

Wir nennen auch Gruppen von Pixel, die sich gemeinsam bewegen Gestalt. Was Gestalt hat wird zum Objekt: Konstanzwahrnehmung von K. Lewin ... J. Piaget


 

Das Wort "Gestalt" weist nicht nur darauf hin, daß in dieser Therapieform kreativ gestaltet wird, sondern hat hier noch eine tiefere Bedeutung: "Gestalt" ist ein Ganzheitsbegriff. Während in den Naturwissenschaften das Hauptinteresse dem Erkennen von kleinsten Teilen gilt, ist gestalthaftes Denken an der Bezogenheit der Teile zueinander interessiert. Diese Auffassungsweise führt weg vom Quantitativen, hin zum Qualitativen. Deutlich wird dies z.B. an einer Symphonie: Sie ist mehr und etwas anderes als die bloße Summe ihrer Töne. Auf solche "Gestaltqualitäten" wies 1890 erstmals der österreichische Philosoph Christian von Ehrenfels hin.Er löste damit eine geistige Revolution aus, die die Einseitigkeit und Ergänzungsbedürftigkeit des herkömmlichen Begriffs von Wissenschaftlichkeit deutlich werden ließ. In seiner Nachfolge haben besonders die Gestalttheoretiker Wertheimer, Köhler, Kaffka, Lewin in unzähligen empirischen Versuchen die Gültigkeit des Gestaltansatzes nachgewiesen und vor allem auf die Psychologie und Pädagogik angewandt (http://www.symbolon-institut.de/gestalt/gestalt.html).

Häufig wird der Gestalttheorie die Kernaussage "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile" zugeschrieben, die wiederum auf Aristoteles zurückgehen soll. Diese Zuschreibung ist allerdings falsch, wie Wolfgang Metzger betont: "Es ist ... nicht zutreffend, wenn man sagt, das Ganze sei mehr als die Summe seiner Teile. Vielmehr muß es heißen: Das Ganze ist etwas anderes als die Summe seiner Teile. Es kommen nicht etwa nur zu den - unveränderten - Teilen Gestaltqualitäten hinzu, sondern alles, was zu einem Teil eines Ganzen wird, nimmt selbst neue Eigenschaften an”[1] „Es gibt Zusammenhänge, bei denen nicht, was im Ganzen geschieht, sich daraus herleitet, wie die einzelnen Stücke sind und sich zusammensetzen, sondern umgekehrt, wo – im prägnanten Fall – sich das, was an einem Teil dieses Ganzen geschieht, bestimmt von inneren Strukturgesetzen dieses seines Ganzen. … Gestalttheorie ist dieses, nichts mehr und nichts weniger.“[2] 1.? W. Metzger 1975, Was ist Gestalttheorie? In: K. Guss (Hrsg.), Gestalttheorie und Erziehung, Darmstadt: Steinkopff, S. 6). 2.? Über Gestalttheorie. Vortrag vor der Kant-Gesellschaft, Berlin am 17. Dezember 1924. Verlag der Philosophischen Akademie: Erlangen 1925
 
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