Generative Transformationsgrammatik        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]         [ Meine Bücher ]

Als Generative Transformationsgrammatik bezeichne ich eine Grammatik mit Transformationsregeln. Das Modell wurde in den 1950er Jahren von Noam Chomsky konzipiert und später mehrfach revidiert und erweitert. Die Diskussion um die semantische Komponente innerhalb der Transformationsgrammatik führte zu einer breit angelegten wissenschaftlichen Debatte (bei der vor allem George Lakoff als Kritiker Chomskys auftrat), in deren Verlauf Chomsky und seine Mitarbeiter ihre Vorstellungen in verschiedenen Versionen weiterentwickelten.

Die generative Grammatik sucht nach universellen und sprachspezifischen Regeln zum Erzeugen aller wohlgeformten Sätze und nur der wohlgeformten Sätze einer natürlichen Sprache. Das erste Regelmodell beschreibt Noam Chomsky 1957 in "Syntactic Structures", seither werden die Modelle laufend verbessert. So funktioniert, stark vereinfacht, eines dieser Modelle, die Revidierte Erweiterte Standardtheorie (REST):

Der menschliche Sprachgenerator besteht im Wesentlichen aus einem Lexikon- und einem Syntaxteil. Der Lexikonteil liefert syntaktische Wörter. Der Syntaxteil erzeugt aus diesen Wörtern und den Satzbauregeln der ausgewählten Sprache zuerst eine abstrakte Tiefenstruktur, dann transformiert er diese in eine Oberflächenstruktur, in die Wortreihenfolge des endgültigen Satzes.

Beispiel
Syntaktische Wörter aus dem Lexikon sind sie, hören, kann, es
Tiefenstruktur ist sie es hören kann
Oberflächenstruktur für einen Aussagesatz ist sie kann es hören, für einen Fragesatz kann sie es hören

==> Chomsky-Generator, Grammatologie

Als Grammatik bezeichne ich ein Teilgebiet der Linguistik.

grammatik_struktur.png

Hinweis:
Viel Verwirrung entsteht aus dem Zusammenhang der Gödelschen Unvollständigkeitssätze mit dem Gödelschen Vollständigkeitssatz. Der Gödelsche Vollständigkeitssatz besagt, dass in der Prädikatenlogik erster Stufe (PL1) alle ableitbaren Sätze wahr, und umgekehrt alle wahren Sätze ableitbar sind, und damit, dass Syntax und Semantik für die PL1 zusammenfallen.

Anmerkung: J. Searle's "Sprechen heisst Sprechakte in Uebereinstimmung mit Systemen zu vollziehen" heisst ganz genau, sich wie eine Grammatik(Maschine) zu verhalten.

Die Sprache des Geistes ist eine Hypothese, die von der Existenz einer Art Sprache ausgeht, in der Denkvorgänge stattfinden. Der bedeutendste Vertreter dieser These ist Jerry Fodor, der die Idee 1975 in seinem Buch The Language of Thought ausarbeitet. Der Ausdruck wurde vermutlich 1973 von Gilbert Harman zum ersten Mal in diesem Zusammenhang gebraucht.

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