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Forderung ist ein -ung-Wort. Das Verb fordern verwende ich an ein Du gerichtet. Ich fordere etwas von Dir und meine damit, dass ich etwas von Dir bekommen will. Wenn ich Dir einen Befehl erteile, kann ich in einem metaphorischen Sinn sagen, dass ich von Dir fordere, dass Du den Befehl ausführst, was aber natürlich eine rhetorische Form darstellt. Konventionellerweise befehle ich, wenn ich selbst die Macht dazu habe, während ich oft auch fordere und mich dabei auf eine Rechtsetzung beziehe. Ich fordere beispielsweise die Bezahlung für eine erbrachte Leistung im Wissen, dass der Staat mich darin unterstützt.

Forderung unterscheide ich von Anforderung. Während ich eine Forderung an jemanden richte, sage ich in der Anforderung, was ich in welcher Qualität und Quantität brauche, jenseits davon, wer es zu liefern habe. Siehe dazu Pflichtenheft

Als Forderung bezeichne ich zwei verschiedene Sachen:

Als Forderung bezeichne ich einerseits eine Aufforderung einen - wie auch immer begründeten - Anspruch durch eine entsprechende Handlung zu erfüllen. Die Forderung ist in diesem Sinne - leicht reduntant - eine illokutinäre Aussage, die - wie ein Befehl - an jemanden gerichtet ist.

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Anmerkung:
In dieser abstrakten Formulierung ist auch die Perversion enthalten, in welcher ein Räuber unter Androhung von Gewalt Geld verlangt: seine "Gegenleistung" besteht dann darin, dass er auf Gewalt verzichtet.


Als Forderung bezeichne ich andrerseits auch die in der Aufforderung unterstellte Schuld, etwa meine Einträge in Debitorenkonti meiner Buchhaltung. In diesem Fall ist die Forderung nicht aktuell ausgesprochen, sondern vereinbart und dokumentiert.


 
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