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Als Digitalkamera bezeichne ich - mich an einer unsinnigen Konvention anschliessend - eine Kamera, die auf einem fotografischen Retina-Verfahren beruht, bei welchem anstelle eines Films eine Menge von Halbleiter-Bildsensoren belichtet werden.
Die "digitale Kamera" ist ein viel komplizierteres Gerät als eine Kamera, in welcher ein Negativfilm belichtet wird. Die Digitalkamera hat neben der eigentlichen Kamera, mit welcher belichtet wird, einen Speicher und ein Ausgabegerät, also zwei Subsysteme, die der Negativfilmkamera fehlen. Bei der Negativfilmkamera fungiert der Film als Speicher. Sie zeigt nicht, was fotografiert wurde.


Die Digitalkamera verbindet drei Geräten, die jenseits der Digitalkamera auch je einzeln vorkommen
  • Belichtungsgerät (eigentliche Kamera)
  • Speicher
  • Ausgabegerät
  • Das Belichtungsgerät besteht von der Linse abegesehen aus Sensoren, die einfallendes Licht durch elektrische Signale ersetzen, die einen Prozessor steuern, der eine Datei generiert.

    Die Datei wird "gespeichert".

    Im Aufnahmebereich der digitalen Kamera wird eine Datei hergestellt, die zur Herstellung eines Bildes verwendet werden kann.
    Die Datei ist kein Bild, sondern ein elektronisch gespeicherte Datenmenge, die ich als solche nicht anschauen kann. stelle ich kein Bild sondern eine Datei her, welche in einem entsprechenden Anzeigegerät ein Bild generiert.


    Technisch wird in den Bildsensoren ein elektrisches - konituierliches - Signal generiert, das in einem sogenannten Analog-Digital-Wandler in ein diskretes Signal umgewandelt wird, mit welchem eine Datei hergestellt wird.

    Mit digital hat die ganze Sache eigentlich nichts zu tun, aber die Redeweise "Digitalisierung" hat sich etabliert und zieht sich auch in Fachbüchern durch. Fotografien sind der Inbegriff von analog.

    bild bild
    Bildquelle: Wikipedia

    In der gängigen Redeweise - die auch Informatiker benutzen (vergleiche dazu Wie Ingenieure über Computer sprechen) - wird auf den elektronischen Datenträger ein Text gespeichert, der nur die beiden Zeichen 0 und 1 verwendet, was als binärer Code bezeichnet wird. Wenn ich Wörter wie "Tisch" oder "1100101011010101" sehe, muss ich wissen, was sie bedeuten, ich kann es ihnen nicht ansehen. Alle sprachliche Symbole sind - im Unterschied zu Bildern - digitale Abbildungen, ich ich nur verstehen kann, wenn ich die Vereinbarung kenne.
    Wenn also in einer Kamera oder einem Computer Texte gespeichert wären, wären das digitale Abbildungen. Aber das ist nur in einer sehr kindischen Auffassung der Fall. In der Kamera sind elektronische Daten, keine Ziffern. Ich brauche ein Anzeigegerät, damit ich Ziffern oder Bilder sehen kann.


     

    Zur Digitalisierung:
    Wenn ich ein Symbol für einen Gegenstand vereinbare, kann ich das Symbol als digitale Abbildung begreifen, weil ich den Tisch als geistiges Bild sehen kann, wenn ich das Symbol "Tisch" sehe.
    Von einer Digitalisierung könnte man in diesem Sinne sprechen, wenn jemand anstelle eines Bildes ein Beschreibung macht - so weit ich sehe, passiert das vor allem in der Literatur oder in der Not, etwa wenn eine Sache beschrieben werden muss, weil das Telefon keine Bilder übertragen kann.


     
    [ Erfindungsgeschichten 1: NZZ ]
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