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Ganzheitliche Ueberlegungen zum Wissensmanagement

                 

Kommentar

Die KnowNet-Projekt-Papiere sind per Termin eingefroren, diese Dokumnetation entwickelt sich gemäss unserem Projektmanagement weiter.

KnowPort umfasst verschiedene Teilprojekte in welchen die ganzheitlichen Ueberlegungen weitergeführt werden (vgl. ganzheitlichen Ueberlegungen zu MailTack).


1. Allgemeine Betrachtungen

Die Identifikation von Wissen

Wir verstehen unser Projekt als individuelles oder persönliches Wissensmanagement. Wir beschäftigen uns damit, wie wir Wissen erwerben, nutzen und aufheben (knowledge sharing). Von der Beschäftigung mit diesen Fragen versprechen wir uns Einsicht und damit verbunden einen adäquateren Umgang mit Wissen. Unter Wissens-"Management" verstehen wir also in erster Linie die Aufgabe Wissen zu identifizieren, und zwar in doppeltem Sinne: wir wollen einen Begriff von Wissen und unser Wissen entwickeln. Die dabei entwickelten und verwendeten Methoden und Werkzeuge fungieren als gegenständliche Resultate unseres Projektes.

Da wir unser Projekt als individuelles Wissensmanagement verstehen, könne wir uns fragen, welche Anforderungen wir selbst an unser Produkt stellen. Wir verzichten dabei auf die Repräsentativität von Umfragen, gewinnen aber natürlich viel spezifischeres und gründlicheres Wissen, als in Umfragen je zu erheben ist. Insbesondere steht uns in diesem Verfahren auch das sogenannte versteckte Wissen (tacit knowledg) zur Verfügung. Ausserdem können wir die Anforderungen laufend - on the track - nachführen, wenn das durch neue Einsichten angezeigt ist.

Da wir Werkzeuge und Techniken entwickeln, kann das entstehende Wissen als ist Technologie aufgefasst werden. In diesem Sinne betreiben wir die Entwicklung der Wissens-Werkzeuge, um unser Begreifen von Wissen zu entwickeln. Die Anforderungen an unsere Produkte ergeben sich mithin in unserer Forschung selbst, die user-requirements beschreiben demnach die Mittel, die wir beim Herstellen dieser Mittel verwenden. Diese Selbstbezüglichkeit ist eine Folge davon, dass "Wissen" selbst selbstbezüglich ist. Wir entwickeln nicht irgendwelche Werkzeuge, sondern solche, die uns bei unserer Entwicklung im Wissensprozess dienen. Wir implizieren damit zu wissen, was Wissen ist. Die Werkzeuge und deren Verwendung machen dann explizit, was wir unter Wissen verstehen.

Was immer Wissen auch ist, es zeigt sich mindestens zum Teil in Daten, die als externe Gedächtnisse fungieren. Wir unterscheiden verschiedene datenbezogene Handlungen wie sprechen, telefonieren, schreiben, e-mailen usw. Wir kümmern uns aber vorderhand spezifisch um datenbezogene Handlungen, die sich in elektrisch geschriebenen Texten niederschlagen, die man auf dem Computer (Inter- und Intranet) verarbeiten kann.

2. Wissensrelevante Merkmale unser Tätigkeit

2.1. Selbstbeobachtung

Am Anfang sprechen wir darüber, was wir konstruieren, respektive welche unserer Tätigkeiten wir wie systematisieren und in Werkzeugen vergegenständlichen wollen. Wir tragen Ideen in Form von Werkzeugen und Texten über Wissen zusammen, die uns nützlich scheinen. Um Uebersicht zu behalten, ordnen wir die Texte, wir verwalten sie. Wir überlegen uns, wie wir das am besten tun (best practise). Damit verbunden stellen wir eine Wunschliste auf, in welcher steht, was wir gerne hätten und deshalb konstruieren wollen.

Wir dokumentieren, was wir zusammentragen:

Alles, was wir unter dem Gesichtspunkt der Entwicklung von Wissen sammeln, lässt sich als "Artefakt" auffassen. Eine Teilmenge der Artefakte, die uns interessieren, sind Texte.

Eine Aufgabe - die wir unbewusst immer schon lösen - ist das Ordnen dieser Artfakte, das Anordnen, das in Relationen setzen usw. Wir können also beobachten, was wir mit den Artefakten tun. Die Texte verwalten wir auf einem Server, auf den wir alle zugreifen können. Wir verknüpfen die Texte über Links und bauen so eine Struktur.

Unsere Werkzeuge und Methoden müssen uns dabei unterstützen. Genauere Anforderungen werden in den Teilprojekten erläutert.

2.2. Die Organisation des Wissens

Idealtypisch ist Wissen in der Enzyklopädie. Die Enzyklopädie ist aber zwangsläufig kontextneutral und enthält kein Wissen über aktuelle Fälle. Beispielsweise steht in keiner Enzyklopädie, was der Aktienhändler mir gestern am Telefon empfohlen hat, oder welche Bedingungen an ein bestimmtes Angebot geknüpft waren, das ich vor ungefähr vier Wochen erhalten habe. In der Praxis will man aber sehr häufig auf solches kontextgebundenes, aktuelles Wissen zurückgreifen.

Um dieses Problem zu lösen, werden wir im KnowPort-Projekt einen aktionsorientierten Ansatz verfolgen, welcher sich auf unser Trace-your-Tack-Prinzip stützt: Protokolliere (trace) deinen Wissenskurs im Laufe der Fahrt (knowledge on tack), um im Wissens-Ozean auf dem richtigen Kurs zu segeln! KnowPort wird also beim Protokollieren von wissensrelevanten Ereignissen während der Anwendung von persönlichem Wissen im Kontext einer laufenden Tätigkeit zum Einsatz kommen.

Wir konzentrieren uns also auf die Input-Seite der Dokumentenverwaltung, so dass die Retrival-Anforderungen kleiner werden. Wir wollen den Prozess unterstützen, in welchem Informationen in die Wissens-Basis eingebunden werden. Automatisierbare Prozesse werden automatisiert. Interaktive Prozesse durch Visualisierungen unterstützt.