Systemtheorien 

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Systemtheorien

Als Systemtheorien bezeichne ich hier umgangssprachlich eine Menge von Aussagen, die sich in irgendeiner Weise mit Systemen befassen und von den entsprechenden Autoren teilweise als Theorien oder Lehren bezeichnet werden. Einige der Ansätze behandle ich ausführlicher, andere gar nicht. Meine eigene Systemtheorie stelle ich in einem Crashkurs Systemtheorie dar. Hier gebe ich einen in keiner Weise vollständigen Überblick über die verschiedenen Ansätze im Laufe der Zeit.

Mit den Adjektiven systematisch, systemtheoretisch und systemisch beobachte ich quasihistorisch drei Varianten: die Systemphilosophie seit Aristoteles, die Systemtheorien nach dem 2. Weltkrieg und die Systemdynamics, die ihrerseits in vielen verschiedenen Varianten beobachtet werden können. Die Zuordnung einzelner Autoren ist dabei sehr oft beliebig.

Die Systemphilosophie beobachtet allerlei Systematiken, exemplarisch ist jene von C. von Linné, die die Evolutionstheorie implizierte.
Die Systemtheorien nach dem Weltkrieg waren als Wissenschaftssprachen gedacht, exemplarisch dafür die Systemlehre von L. von Bertalanffy und die Kybernetik von N. Wiener. Daran angeschlossen haben dann auch T. Parsons und später H. Maturana.
Die Systemdynamics machte Simulationen (Club of Rome), eröffnete aber vor allem das "systemische Denken", in welchem alles mit allem zusammenhängt, für alle Arten von Beratungen.

Spezielle Systemtheorien

Die verschiedenen Systemtheorien verwenden tautologischerweise auch verschiedene System-Begriffe und beruhen auf verschiedenen Kategorien, die ich hier beobachte und meiner eigenen Systemtheorie kritisch gegenüberstelle. Ich ordne die Systemtheorie gemäss dem oben erläuterten Ordnungssystema an, wobei mit zunehmender Differenzierung auch die Überschneidungen und Vermischungen zunehmen:

Sehr oft werden anstelle von Systemtheorien Autoren genannt. Dabei geht verloren, dass alle Theorien das Werk vieler Autoren sind.

Sehr oft werden nicht Systemtheorien, sondern Anwendungsgebiete von Systemtheorien unterschieden. Dann ist etwa die Rede von technischen, biologischen oder soziologischen Systemtheorien, wobei impliziert wird, dass der Begriff System je nach Anwendungsgebiet statt je nach Theorie ganz verschiedene Bedeutungen habe.
Insbesondere in "funktionalistischen" Systemtheorie der Soziologie wird eine Art Selbstreferenz beschworen, die eine andere, eigene oder spezielle Systemtheorie notwendig mache. In der Kybernetik dagegen, explizit in der Kybernetik 2. Ordnung ist einfach von einem Beobachter die Rede, der bei jeder Aussage über Systeme reflektiert werden muss.

Sehr oft werden "Systemtheorien" durch einen spezifischen Gegenstand bestimmt. Dabei wird der je gewählte Gegenstand als System bezeichnet, um dann von einer Systemtheorie zu sprechen. Der Ausdruck System wird in diesen Fällen als abstrakter Platzhalter verwendet.
Das System wird dabei nicht als mentales Modell sondern als Gegenstand gesehen. Der Organismus oder die Gesellschaft ist dann ein System und nicht ein Gegenstand, der systemtheoretisch beschrieben wird. Sprachkritisch handelt es sich um Hypostasierungen oder Verdinglichungen.

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